Neues Projekt 2023 (?)

  • Ich hoffe, ich weiche jetzt nicht vom Thema ab. Aber ich möchte hier mal eine Frage in den Raum werfen, die mich im Zusammenhang mit A+ schon seit einiger Zeit beschäftigt, nämlich ob es einen für die Popmusik typischen Sound der 2020er Jahre gibt. So wie ich das Projekt A+ verstanden habe, hat es die Zielsetzung zu zeigen, wie die 2013 veröffentlichten Songs von A klingen würden, wenn sie erst 2023 aufgenommen worden wären. Mit anderen Worten: A+ soll den typischen Sound von 2023 (bzw. der 2020er Jahre) widerspiegeln. Aber meiner Wahrnehmung nach gibt es in der heutigen Zeit (im Gegensatz zu den 70er und 80er Jahren) keinen wirklich "typischen" oder "zeitgemäßen" Sound. Nicht einmal für die 2010er Jahre (in denen A entstanden ist) würde ich das mit Überzeugung behaupten.


    A+ klingt sicherlich im Vergleich zu A "spaciger" und "jugendlicher". Diese Art von Sound gab es aber bereits Ende der 2000er Jahre. Das Album hätte also so oder so ähnlich auch schon 2013 realisiert werden können, wenn Agnetha dies gewünscht hätte. Der heutige Zeitgeist ist nach meinem Empfinden allerdings von deutlich mehr "Diversität" geprägt als früher (nicht nur in der Musikindustrie), also von einem Nebeneinanderbestehen der unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen mit der Absicht, auf individuelle Bedürfnisse möglichst zielgruppengerecht einzugehen. Insofern passt es für mich dann schon, dass man A+ im Jahr 2023 als eine Ergänzung (nicht als Ersatz) zu A anbietet. Um dies zu demonstrieren, wurden A und A+ ja auch als Doppelalbum veröffentlicht. Und es ist verständlich, dass A+ sich klanglich von A deutlich hörbar unterscheiden und einen alternativen Weg aufzeigen soll.


    Mein Fazit: Hätte es A 2013 nicht gegeben und würde Agnetha das Album erst heute im Jahr 2023 realisieren, dann wäre das Resultat sicher nicht das, was jetzt als A+ veröffentlicht wurde. Vermutlich hätte man eine Kompromisslösung aus beiden beschrittenen Wegen gewählt oder direkt zwei Versionen von mehreren Songs aufgenommen.

  • Ich interessiere mich nicht sonderlich mehr für die aktuellen Alben in den Charts aber bei einem Freund hörte ich das neue Album von Troje Sivan "Something to give each other " ( hatte vorher noch nie was dem dem gehört ) und mir fiel gleich auf das die Titel ähnlich waren wie die von A+. Ich meine jetzt u.a. dieses Autotune und ich habe mir jetzt seine CD mehrfach angehört ( in der Tat ein paar echt tolle Songs ) und jetzt wirkt A+ für mich tatsächlich aktueller.

    Was wäre gewesen hätte es A nicht gegeben und wir hätten nun die Lieder von A+ zum ersten Mal gehört?

    Ich weiß ich wiederhole mich jetzt, aber ich habe anfangs A+ total abgelehnt, weil eben A von 2013 für mich vielleicht das schönste Solo Album von Agnetha ist.

    Aber mittlerweile sehe ich A+ völlig anders und ich glaube jetzt zu verstehen was Agnetha meinte wenn sie sagt sie möchte die Songs moderner haben. Man muß sich auf das Album tatsächlich " einlassen ", ich hörte es ganz normal in meiner Anlage, unterwegs mit AirPods und es gefällt mir mittlerweile.

    Und als Flop sehe ich es überhaupt nicht, ein 5. Rang in den Verkaufscharts ist ja nun doch nicht so schlecht.

  • Ich denke, dass A+ für viele Fans keinen Kaufanreiz darstellt,

    WIe kommst Du darauf, dass es keinen Kaufreiz darstellt ?..........Soweit ich informiert bin, ist das Album bisher deutlich öfter gekauft worden als beispielsweise Benny's Pianoalbum im gleichen Zeitraum......


    Aber es ist und bleibt ein Remix-Album.........ein absolut großartiges Remix-Album.......aber ein Remix-Album


    Und ich frage mich da ganz ernsthaft, ob diejenigen, die die Chartentwicklung nun negativ beurteilen, wirklich allen Ernstes die Verkaufszahlen eines solchen Remix-Album's vergleichen wollen mit den ganzen neuen Alben aktueller Künstler mit neuem Songmaterial..........


    Ich denke, das sind ganz unterschiedliche Dinge und deswegen hinken solche Aussagen über den Erfolg eines Remix-Album völlig, wenn sie denn an Chartergebnissen gemessen werden....



    Sehr interessant sind die Postings von Flori und Jens und es ist in der Tat natürlich die Frage, wie man dieses Album in diesem Kontext einordnen soll.....


    Was ist denn der heutige Zeitgeist ?.......Ich denke, darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort......


    Vergangene Woche habe ich einen Bericht in einer britischen Musik-Fachzeitschrift gelesen, die sich unter anderem mit dieser Frage befasst hat und die bei dieser Gelegenheit die 10 erfolgreichsten Pop-Gruppen bzw. Pop-Künstler/-innen der Jahre 2022 und 2023 gelistet hatte......Das Ergebnis war frappierend, denn unter diesen Top-Ten weltweit befanden sich 9 (!!!) Gruppen aus dem Bereich K-Pop, u.a. Blackpink, BTS, Enhypen, Twice, Red Velvet usw. und es wurde die berechtigte Frage dabei gestellt, ob man diese Musik als die Musik der 20er bezeichnen könne und die in diesem Kontext dann auch bejaht wurde.....


    Und ich denke, dass genau dies der Fall sein wird, wenn man in 20 Jahren auf unser derzeitiges Jahrzehnt zurückblicken wird und resumiert, was denn die Musik der 20er gewesen war. Genau so, wie man das heutzutage tut, wenn man auf die 80er oder 90er usw. zurückblickt.


    Und insofern sollte man das neue Agnetha-Album "A+" auch nicht aus diesem Gesichtspunkt sehen..........und das war auch gar nicht die Intention von Agnetha, Jörgen Elofsson und all den Anderen, die daran beteiligt waren....


    Aber es ging darum, das Album "A" in die heutige Zeit zu transferieren und ihm den Touch eines veränderten Zeitgeistes 10 Jahre nach "A" mitzugeben........


    "Wie würde ich das Album heute aufnehmen ? Wie würden die Lieder heutzutage klingen, wenn ich sie erst in diesem Jahr aufgenommen hätte?".......Das war die Ausgangsfrage, die Agnetha und ihr Team sich gestellt haben.......Und in diesem Kontext wurde es auch aufgenommen.......Es klingt moderner, frischer, grooviger als 2013.........


    Was nichts damit zu tun hat, ob es nun besser oder schlechter ist, denn das ist bei dieser Frage völlig irrelevant und wird nur von den Musikkonsumenten und Käufern des Albums selbst gestellt, was aber schlicht und ergreifend nichts Anderes ist, als eine Aussage eines persönlichen Geschmackes......


    Agnetha hat sich diese Frage kaum gestellt, denn darum ging es ihr nie............2013 hat sie es genauso aufgenommen, wie sie es damals gefühlt hat und es war damals perfekt..........2023 aber würde es eben anders klingen, und daraus wurde dann A+....


    Ich finde, dass dies ein großartiges Projekt war und ist, ein herrliches Experiment über einen sich in 10 Jahren verändernden Musikstil und -geschmack, bezogen auf 10 Jahre alte Lieder, auch wenn teilweise nur um Nuancen verändert, aber immerhin.....


    Und Chartvergleiche hinken da einfach komplett..........Man kann solch ein Album niemals mit den Blockbustern der heutigen Zeit und einer jungen Generation vergleichen.......Das sind ganz unterschiedliche Dinge........Äpfel mit Birnen......


    Und den Vergleich mit anderen Remix-Alben gewinnt Agnetha,........jederzeit und wie sie will.........


    A+ war und ist ein Geschenk..........

  • Scotty: Damit hast du komplett Recht. Es ist ein Remix-Album. Aber ein besonderes. Die Chartentwicklung war nicht so doll. Aber ich bleibe dabei: ein tolles Remix-Album. Und nochmals: Ich finde es sehr irritierend und anregend, wie sie es geschafft haben, ein solches Vinyl Album hinzubekommen. Heftigst guter Sound auf Vinyl

  • Ich hoffe, ich weiche jetzt nicht vom Thema ab. Aber ich möchte hier mal eine Frage in den Raum werfen, die mich im Zusammenhang mit A+ schon seit einiger Zeit beschäftigt, nämlich ob es einen für die Popmusik typischen Sound der 2020er Jahre gibt. So wie ich das Projekt A+ verstanden habe, hat es die Zielsetzung zu zeigen, wie die 2013 veröffentlichten Songs von A klingen würden, wenn sie erst 2023 aufgenommen worden wären. Mit anderen Worten: A+ soll den typischen Sound von 2023 (bzw. der 2020er Jahre) widerspiegeln. Aber meiner Wahrnehmung nach gibt es in der heutigen Zeit (im Gegensatz zu den 70er und 80er Jahren) keinen wirklich "typischen" oder "zeitgemäßen" Sound. Nicht einmal für die 2010er Jahre (in denen A entstanden ist) würde ich das mit Überzeugung behaupten.

    Nein, du weichst nicht vom Thema ab. Man kann sich sehr wohl fragen, ob A+ wirklich den heutigen Sound widerspiegelt.

    Ich weiss, was du meinst, indem du schreibst, dass es diesen typischen Sound bereits Ende der 00er Jahre gab. Aber er war nicht sehr verbreitet. Ich denke schon, dass sich im letzten Jahrzehnt dieser "Deep Space" Sound ziemlich festgesetzt hat. Vielleicht kann man diesen "Deep Space" Sound als typisch für die 10er und 20er Jahre definieren. Viele Musiker setzen diesen Sound ein, sogar Ed Sheeran ist auf diesen Zug aufgesprungen.


    A+ nimmt diesen Deep Space Sound auf, auch wenn es nicht ganz typisch ist, aber sehr angelehnt. Dazu gehört auch der Autotune dazu.


    A+ ist ein sehr gutes Remix-Album geworden und wenn sich sogar meine Frau fragt, wer hinter diesen Songs steckt, dann hat Agnetha und Eloffsson etwas richtig gemacht, nämlich ihre aus A bekannten Songs so neu zu machen, dass ein erweitertes Publikum angesprochen wird, welche nicht Agnetha Fans sind.

  • WIe kommst Du darauf, dass es keinen Kaufreiz darstellt ?

    Sollte eigentlich aus meinem Post hervorgehen... :/


    Es ist nun mal Tatsache, dass Agnetha nur einen weiteren Song beigesteuert hat, ansonsten wurde nur der Sound geändert und die Stimme teilweise verfremdet.


    Hätte sie z. B. die Songs aus A mit alternativen Arrangements neu eingesungen, wäre aus meiner Sicht der Kaufanreiz sicherlich höher.



    Damit hier nicht wieder der Gedanke von Hass gegenüber Agnetha aufkeimt, ein Album dieser Machart wäre für mich auch kein nennenswerter Kaufanreiz wenn es um ABBA, Benny oder Mark Knopfler gehen würde.

  • Kleine Frage : gibt es hier einige Techniker? Gerade gestern Abend mit einigen Freunden, die LP, also die Vinyl-Version angehört. Ich hatte es hier schon einmal geschrieben, und ich höre fast nur Vinyl, ist der unglaublich fette Sound, der von dieser LP ausgeht. Unglaublich austariert. Früher war es so: Die Viny - Freunde sagten, der Sound ist breiter und die CD/Streaming-Freunde sagten: die Höhen und Tiefen sind deutlicher. Konnte ich beides unterschreiben. Was mich deswegen etwas irritiert hat, dass die A+ tatsächlich beides hinbekommt. Und das fiel auch meinen Freunden auf..

  • Vielleicht lehne ich mich jetzt sehr weit aus dem Fenster, aber wie würde sich ein neues Album " Voyage + " wohl anhören wenn es so überarbeitet würde wie " A+ " ?

    Das ist eigentlich eine hochspannende Frage, weil sie, so glaube ich, bei näherem Hinsehen, auch etwas offenbart....


    Wenn man den Zeitfaktor zugrunde legt, dann würde sich die Frage bei Voyage natürlich erst in 8 oder 9 Jahren stellen, und da wird diese sicherlich von ABBA nicht mehr beantwortet werden......


    Aber der Punkt ist da, so glaube ich, ein Anderer.....


    Denn das Interessante dabei ist, dass man bei den Songs von Voyage eine Transferierung ins Jahr 2023 und den heutigen musikalischen Zeitgeist auch vornehmen könnte..........und das, obwohl das Album ja gerade mal 2 Jahre alt ist....


    Was sagt uns das ?


    Ich glaube persönlich, dass das aussagt, dass Agnetha's Album "A" damals im Jahre 2013 deutlich dichter an dem damaligen musikalischen Zeitgeist dran war als es bei Voyage im Jahre 2021 der Fall war......


    "A" war 2013 ein sehr modernes Album, welches damals auch komplett in die Zeit gepasst hat und dessen Identität sehr stark die Musik der Jahre 2010, 2011 und 2012 repräsentiert hat........Daran hatten sicherlich auch ein Jörgen Elofsson und ein Peter Nordahl, aber auch Agnetha selbst einen großen Anteil..........."A" war ein sehr "erwachsenes", aber trotzdem auch ein sehr "junges" Album, was hier auch keinen Widerspruch ergibt....


    11 Jahre später, im Jahr 2023, haben sich viele Dinge in der neuen, modernen Musik verändert.......und vielen dieser Veränderungen trägt das neue "A*+" eben Rechnung, was dieses Album dann nicht nur zu einem ganz hervorragenden Remix-Album macht, sondern was es auch zu einem sehr spannenden Projekt aus musikhistorischer Hinsicht macht....


    Das Gleiche könnte man auch mit "Voyage" machen, also die Lieder des Albums auf eine sehr auf 2023 bezogene Stilistik bringen......


    Dass dies aber schon nach diesen 2 Jahren möglich wäre, zeigt uns nach meiner Meinung, dass Voyage eben in dieser Hinsicht nicht in diesem Maße die Musik des Jahres 2021 repräsentiert hat, wie dies bei "A" im Jahre 2013 der Fall war............Voyage ist ein Album, das genau so auch bspw. im Jahre 2010 hätte produziert werden können........Es ist ein Album, das nach meiner Meinung nicht diese Moderne und Aktualität hatte und nicht in diesem Sinne auf der Höhe seiner Zeit war, wie dies bei "A" der Fall war.....


    Das sagt natürlich nichts über die allgemeine Klasse eines Albums aus......sehr wohl aber etwas über seine Charakteristik und Stilistik...


    Ich glaube, dass diese von Jens gestellte Frage genau dies offenbart, wenn man sich jetzt mal mit dieser Frage bezüglich dieser beiden Alben beschäftigt.

  • Das Eine ist Agnethas Werk...das Andere ABBAs Werk. Zeitgeist hin oder her...gibt's den überhaupt 🤔🤔 Die alten Schwarten aus den 60/70ern sind immer IN.

    Die Coverbands von ABBA sprießen aus dem Boden ...auch ohne " Dünger".

    Agnetha hatte mit A+ eine Idee, einen Wunsch, einen Versuch, einen Vorschlag...ich denke mehr Gedanken nicht. Spielerei würde ich es nennen.

    Vllt.hängt sie zu oft mit der Jugend, ihren Enkeln ab😉😅, anstatt zum Seniorenkaffee und Strickkurs zu gehen😉🤭😅.


    Ähm, worum ich nebenbei bitten möchte, bitte schreibt nix mit rot. Ich habe ne Farbsinnschwäche....8% aller Jungs auch...statistisch gesehen.


    Agnetha Fans haben eh ne große Schwäche 😉❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Moderator () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von alteliebe mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Vielleicht lehne ich mich jetzt sehr weit aus dem Fenster, aber wie würde sich ein neues Album " Voyage + " wohl anhören wenn es so überarbeitet würde wie " A+ " ?

    Ja, der Jens hat mich jetzt auch herausgefordert mit seiner roten Schrift . War gar nicht so einfach, das zu lesen. :lol:

  • Neuveröffentlichung der Christmas Edition von I Keep Them On The Floor Beside My Bed:


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    Es gibt keinen geeigneteren Song von A oder A+ für ein Weihnachtslied ❤️

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