So, die Platte neigt sich leider, leider unweigerlich ihrem Ende zu - aber vorher darf Frida noch mal richtig losrocken. Mit 2:53 Minuten ist NDAI eine fetzige kleine Nummer, die gleich mit dem Refrain losgeht. Das Lied erzählt in der Ich-Perspektive von einer Frau mit einem leicht erregbaren Temperament, wie man es Frida absolut abnimmt (Disclaimer, ganz wichtig: Ich habe keine Ahnung, kenne keinen von den vieren persönlich!). Und kaum hat das Lied mit einer seltsamen, kurzen Einleitung angefangen (ein verstimmtes Banjo oder dessen Emulation auf dem Synthesizer), haut sie gleich auf den Tisch:
Ja, ich weiß, ich hab's mal wieder verbockt; ja, ich konnte nicht anders, als in diesen Streit voll reinzugehen. Ja, du, du bist so einer, der immer vermitteln will, aber ich, warum gehe ich immer gleich ab wie Schmidts Katze? Na Gott sei Dank, daß ich dich habe. Du redest besänftigend auf mich ein, und ich bin nun mal so; aber du weißt ja, das gibt sich dann auch wieder, ich seh's ja dann ein. (Ich würde mutmaßen, daß die beiden Partner, von denen hier die Rede ist, die anschließenden Versöhnungen immer besonders genießen.)
Das Lied lebt von der Geschwindigkeit und dem Rhythmus sowie von der Harmoniearbeit zwischen Anni-Frid und Agnetha, die hier in den Refrains noch mal richtig geschliffen zelebriert wird. ABBA 1980, aufgenommen ca. 2020, und sie haben nichts verlernt. Ich empfinde das Lied nicht als einen Höhepunkt des Albums, aber als eine hochwillkommene Auflockerung der zweiten Plattenseite. Zur Erinnerung: Wir hatten Lieder über eine Dreierbeziehung Mann - Frau - Alkohol, über die Übergabe eines Scheidungskindes, über Umweltschutz. Nun mal was zum Hirndurchlüften, zum Abrocken, bevor wir uns auf die letzte Etappe machen. Was meint Ihr zu "No doubt about it"?
Rupert