Beiträge von Peter

    Also ich kann damit nicht wirklich viel anfangen. Aber, wie Teleny so schön geschrieben hat, ich bin dafür auch kein Gradmesser.
    Nach gut 20 Minuten Konzert habe ich aufgegeben. Die Musik ist für mich total nichtssagend, hinterlässt keinerlei Eindruck, keine Melodie die sich einprägt (ich bitte schon jetzt um Entschuldigung, wenn es später dann doch der Fall sein sollte - bis dahin habe ich es halt nicht geschafft), ich fand es sogar eher nervig.
    Für mich stände da die Frage im Raum, warum haben die so einen Erfolg?
    Aber ich bin schon alt und dann versteht man wohl die Jugend auch nicht mehr. Ich höre auch kaum noch aktuelle Musik, außer, wenn hier darüber gesprochen wird. Das ist zumeist sehr interessant, aber in dem Fall...
    Der Erfolg sei ihnen trotzdem gegönnt.

    Danke für das Beispiel. Es ist schon irgendwie schwer.
    Ich glaube zu verstehen, was du meinst. Mein Argument dagegen ist einfach nur, sie haben in den letzten Jahren doch nichts anderes gemacht, als sich mit "alten" Sachen zu beschäftigten, die zu überarbeiten. Von den neuen, unbekannten Titeln, die die Fans auch nicht zu hören bekommen, einmal abgesehen.
    Gut, dagegen spricht, es waren ihre - ich behaupte das jetzt einfach mal so - "guten" Sachen.
    Und es gäbe immer noch die Möglichkeit, es Jemanden machen zu lassen. Schweden soll einige gute Produzenten haben.
    Wenn du jetzt einen guten Freund oder Sohn hättest, dem deine Arbeit gefällt, der auch etwas in diese Richtung macht, würdest du dann nicht sagen, komm versuch es mal. Wenn es mir gefällt, dann...

    Zu Teleny


    Ich weiß, dass man sich als Künstler oftmals schwer tut mit Sachen, die alt sind und nicht mehr zu den eigenen Ansprüchen passen. Man beschäftigt sich lieber mit aktuellen Projekten, weil man dafür am meisten brennt.

    Von der Seite habe ich es noch nicht gesehen, bin halt nicht in der Richtung tätig. Das kann ich verstehen und nachvollziehen.
    Jetzt noch ein kleines aber, eine Frage an dich. Wenn jetzt Jemand zu dir sagen würde, du hattest doch vor ein paar Jahren mal - ich schweife jetzt einfach mal in die Malerei ab - eine Skizze, wäre das nicht ein interessanter Anfang für ein Bild. Würdest du das ständig ignorieren oder dir nicht wenigstens doch noch einmal die Skizze anschauen?
    Und wenn ich wirklich kein Interesse an den "alten" Sachen habe, warum nehme ich nicht Jemanden, der das einfach macht. Ich gebe nur die Richtung vor und nehme es am Schluss ab?
    Hat nicht auch Jeff Lynne den ein oder anderen Beatles Song bearbeitet/neu abgemischt?



    Zu Chabba


    Ich würde es mir auch anhören, aber halt nur einmal.
    Was die Unterschiede Demo-/Endversion angeht, da würde ich B und B verstehen, wenn sie das nicht möchten.
    Sind die Unterschiede dann wirklich so groß?

    Wenn ich ganz ehrlich bin, mich schockiert das ein wenig, was du da über B und B, vor allem aber Benny geschrieben hast. Aber es klingt schon irgendwie logisch.
    Das sie nicht ganz eng an ihren Fans dran sind, ist ja klar. Sie haben zuerst einmal ihr eigenes Leben. Sie haben schon viel gegeben (sicher nicht uneigennützig). Aber das sie so überhaupt keinen Kontakt/Gefühl für ihre Fans haben...
    Zerstört ein Bild von mir.


    Trotzdem vielen Dank, für die ausführliche Antwort.


    Nur eine kurze, persönliche Bemerkung zu deinem Beatles Beispiel.
    Ich finde es auch interessant, wenn man einmal die Entwicklung eines Liedes sieht/hört. Aber ich würde das mir einmal anhören und dann wahrscheinlich nie wieder. Wenn der Künstler dazu noch Erläuterungen gibt wäre es für mich dann noch viel interessanter - aber es würde trotzdem auch bei dem einen Mal bleiben. Ich bin der Meinung, so wie es am Ende ist, wollte es der Künstler. Bis dahin hat er gesucht/probiert. Ich würde auch nicht ein Buch in all seinen Entwicklungsstadien lesen wollen (ich merke schon, ein schwacher Vergleich).
    Aber bräuchte ich das wirklich bei einem ABBA Song? Die Lieder die du da genannt hast, sind für mich mit die stärksten Lieder die sie zu der entsprechenden Zeit gemacht haben. Sind die, ich sage jetzt einmal Vorstufen, davon so unterschiedlich?

    Für mich ein unwahrscheinlich interessantes Thema und ich finde deine Antworten Scotty auch sehr aufschlussreich.



    Was du über Agnetha und die unveröffentlichten Lieder schreibst, das finde ich total einleuchtend und auch logisch. Sie hatte eine große Auswahl an Songs, die ihr gefallen und hat dann immer weiter eingegrenzt, was sie veröffentlicht. Denen hat sie dann ihre persönliche Note verliehen, ihre Emotionen hineingelegt. Das wird vielleicht manchmal nicht wirklich ihren Vorstellungen entsprochen haben und sie hat sie aussortiert. Und irgendwo musste sie auch darauf achten, dass so ein Album irgendwie auch enden muss, sprich. die Anzahl der Titel ist endlich. Das finde ich verständlich.


    Bei ABBA sehe ich das etwas anders. Wenn sie an einem Album gearbeitet haben, sind sicherlich immer wieder Titel unter den Tisch gefallen, die damals nicht gut genug waren oder vielleicht auch nicht zum Album gepasst haben. Aber sie hatten bestimmt nicht 30 Titel zur Auswahl (ist meine Meinung, ich wäre nicht böse, wenn du mich widerlegen würdest), um dann ein knappes Dutzend davon auf ein Album zu bringen. Sprich, ihre Auswahl war begrenzter.


    Du bist hoffentlich nicht sauer Scotty, wenn ich noch einmal weiter frage. Es gibt zwei Punkte, die ich nicht verstehe.

    ihre Hauptgründe liegen auf der einen Seite einfach an einem Desinteresse, sich damit nochmals zu beschäftigen

    Das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Sie beschäftigen sich ständig mit den "alten" Songs. Sei es bei den Mama-Mia-Filmen, der Avatar-Show oder wahrscheinlich auch bei ihren Restaurant-/Erlebnis-Projekt. Da spielen die "neuen" Lieder doch eine total untergeordnete Rolle, sind maximal ein Anreiz für die Zukunft. Bisher aber eigentlich, außer bei der Avatar-Show - da sind sie in meinen Augen aus kommerzieller Sicht unbedingt erforderlich - ohne jegliche Bedeutung. Warum sollten sie dann Desinteresse an den "anderen, unveröffentlichten, alten" Sachen haben? Die würden doch alles nur interessanter für die Fans machen? Auch wenn sie die sicherlich überarbeiten würden, für die Filme wurden die Lieder ja auch komplett neu gemacht. Außerdem, man hätte, gerade für die Filme, plötzlich viel mehr Material. Die Arbeit dafür wäre bei "alten, unveröffentlichten" Liedern wohl genau so groß, wie bei "veröffentlichten" Songs. Und Niemand würde sich beschweren, wenn man den Text leicht verändert, die Melodie anpasst, weil sie kaum Jemand kennt.
    Man bräuchte wahrscheinlich nicht einmal die beiden A's (was wahrscheinlich nicht nur ich extrem bedauern würde).


    Der andere Punkt:

    an einer Fehleinschätzung der Präferenzen ihrer über Jahrzehnten gewachsenen Fangemeinde

    Kannst du das erklären? Denkst du, dass sie die Wünsche ihrer Fans überhaupt nicht erreichen, dass sie so weit davon entfernt sind?
    Das sie eine große Fangemeinde haben, werden sie ja wohl wissen. Das haben sie bei den Filmen, den ständigen wiederveröffentlichen ihrer alten Platten in anderen bunten Farben (klingt jetzt sehr abwertend) und Compilationen oder der Reaktion 2018 gespürt. Wahrscheinlich haben sie es aber auch auf ihren Konten gesehen.
    Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, warum sie sich weigern. Logisch finde ich es jedenfalls nicht. Schämen sie sich dafür, was sie früher gemacht haben?


    Noch ein Wort zu Chabba.
    Bei Prince, der war nicht nur außergewöhnlich, sondern wohl auch viel zu produktiv. Da hat bestimmt seine Plattenfirma gesagt, so viel auf keinen Fall. Wer kauft sich die ganzen Platten, wenn da im Jahr 3 oder 4 erscheinen? Man hat sich eine Neue angehört und die nächsten ist schon angekündigt.
    ABer "Purple Rain" werde ich mir wohl noch einmal anschauen, war damals ein geniales Album.
    Was die Beatles und die später veröffentlichten Platten angeht. Ich glaube schon, dass zwischen der Entscheidung der eigentlichen Künstler und deren Erben mitunter erhebliche Unterschiede/Interessen bestehen können. Vielleicht wäre John Lennon ja auch ein kleiner Benny. Den Gedanken möchte ich gar nicht weiter verfolgen.

    Kennt ihr einen Grund, warum die beiden B's das nicht wollen? So richtig nachvollziehbar ist es für mich nicht.
    Im besten Fall, wird es ein auch kommerzieller Erfolg - obwohl ich nicht glaube, dass einer der Vier das wirklich nötig hat. Im schlechtesten Fall stürzen sich nur die Fans drauf und es wird trotzdem ein gutes Geschäft.
    Was haben sie also zu verlieren, wenn sie die alten, unveröffentlichten Sachen rausbringen?
    Eine zweite Avatar-Tour mit alten unbekannten Liedern?

    Kennst du einen Grund, warum so viel unveröffentlichtes Material noch herumliegt?
    Halten Agnetha bzw. ABBA (B&B) es für so schlecht oder nicht gut genug?
    Können sie nicht entscheiden, welche Version?
    Will die Plattenfirma es nicht veröffentlichen?


    Es gibt ja bei vielen Künstlern Material, was bei der Aufnahme für eine Platte irgendwann nicht mehr berücksichtigt wird. Zum Teil weil man inzwischen glaubt besseres Material zu haben, es nicht mehr zur Platte passt oder man einfach zu viel Material hat. Bei Bands kann ich es bis zu einem gewissen Grad nach nachvollziehen, da kann man sich vielleicht nicht einigen, welche Titel nun letztendlich genommen werden. Aber wenn Agnetha eine Platte aufnimmt, dann hat sie doch alle Fäden in der Hand (denke ich jedenfalls). Dann kann ich doch ein paar Bonustracks auf einer Specialedition machen oder relativ schnell eine neue Platte herausbringen.
    Da steckt doch in jedem Lied Arbeit. Es wird nur wenige bis keinen Künstler geben, die sich mal fünf Minuten hinsetzen und sagen, so, jetzt schreib ich mal ein neues Lied (egal ob es dann gut oder schlecht ist). Soetwas ist doch ein längerer Prozeß und ich habe doch daran gearbeitet, weil ich die Idee (Musik oder Text) gut fand.
    Ich könnte mir nicht vorstellen, soetwas dann in einer Schublade verschwinden zu lassen.


    Ich verstehe, dass, selbst wenn man so produktiv ist (ich glaube, Prince soll so ein Typ gewesen sein), man nicht jedes halbe Jahr eine Platte veröffentlich kann. Aber, wie bei Agnetha, 5 fertige und 7 halbfertige Titel, sprich, ein ganzes Album in der Tasche zu haben - es muss doch Gründe dafür geben, dass ich es nicht mache. Aus meiner Sicht, ich möchte doch, dass es auch andere hören. Dafür habe ich doch einmal daran gearbeitet.

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort, nur noch eine kurze Frage.
    Was schätzt du, wie viele Titel liegen da noch unveröffentlicht in irgendwelchen Schubladen?

    Du hattest mir, als Antwort auf eine andere Frage, folgendes geschrieben:

    Als Veröffentlichung würde ich aber immer die alten Sachen vorziehen...........Allem voran natürlich JUST LIKE THAT, schon aus Respekt vor der Künstlerin Agnetha Fältskog, die dieses Lied fast im Alleingang gewuppt hat, als BBA schon keine richtige Lust mehr auf ABBA hatten...........oder das großartige JUST A NOTION........MONSIEUR, MONSIEUR......und die vielen, vielen anderen Schätze, die es da noch gibt....

    kannst du dagen, welche Titel du noch so von ABBA kennst, von denen normal Sterbliche keine Ahnung haben?


    Danke schon im voraus für die Antwort und die Mühe.

    Wobei, wenn die jede Meldung dementieren müssten, die in Bezug auf ABBA kursiert, dann hätten sie wahrscheinlich gar keine Zeit mehr für echte Projekte.

    Sie bräuchten vielleicht (damit es noch ein vielleicht mehr wird), auch nur einfach das zu veröffentlichen, was sie bereits geschaffen haben.
    Sicherlich werden viele die Avatar-Show sich anschauen wollen, aber der größte Teil der Fans ist bestimmt viel gespannter auf die Musik, die neuen Titel. Und so wie es jetzt aussieht, werden sie in absehbarer Zeit sowieso keine großen Hallen oder Stadien füllen dürfen. Sie würden aber Vielen vielleicht mit ihrer Musik eine große Freude bereiten, vor allem in dieser sehr bescheidenen Zeit.
    Aber schön wäre dein vielleicht auch, das würde der Weihnachtszeit eine Glanzpunkt versetzen, vielleicht.


    Das waren jetzt viele vielleicht - 6 Stück!

    Nur drei Anmerkungen Scotty, denn ich stimme schon im Großen und Ganzen mit dir überein.


    Das mit der Musik der 70'er und 80'er ist sicherlich das größte Problem, da gebe ich dir vollkommen Recht. So mancher Titel von ABBA aus dieser Zeit würde heute wohl kein Hit mehr werden. Zu meiner Schande muss ich allerdings auch eingestehen, mein Musikgeschmack ist in dieser Zeit auch verharrt. Ich könnte heute nicht mehr groß mitreden, wenn es um Musik und Künstler geht (Deshalb finde ich es auch interessant, wenn du hier immer wieder mal andere Künstler vorstellst). Mit "Story of a heart" hat Benny allerdings noch einmal gezeigt, dass er die "alte" ABBA Musik durchaus noch kann. Und die Fans wollen, glaube ich jedenfalls, diese Musik hören. Der Zeit angepasst, aber bestimmt kein "Waterloo"-Clon gerappt.


    Das mit dem "daneben gehen", ist definitiv etwas sehr persönkiches. Auch ich finde manchmal noch mir unbekannte Musik, wo ich sage, warum ist das kein Hit geworden. Zum Beispiel finde ich sehr viele ABBA Titel auf den Alben viel interessanter, als so manchen Singelhit.
    Vielleicht hat das aber auch mit dem Alter zu tun. Ich komme aus dem Osten und muss heute sagen, wir hatten damals doch verdammt gute Bands, die verdammt gute Musik gemacht haben. Heute höre ich mir das öfters wieder an, damals gab es nur "Westmusik". Da frage ich schon manchmal, warum hatten die damals im Westen keinen Erfolg damit. Gut, es wurde wahrscheinlich nie veröffentlicht und wenn doch dann nicht beworben. Mir fällt nur Karat ein, die auch im Westen einen Hit hatten.
    Was einem gefällt ist halt Geschmackssache. Ich habe das daneben gehen mehr aus der Sicht der Künstler gemeint. Die haben doch ganz bestimmte Erwartungen und Hoffnungen. Werden die nicht erfüllt, ist man enttäuscht. Das muss nicht an einem Hitparadenplatz oder Verkaufszahlen hängen. Die haben Wochen, Monate, oder wie in dem Fall ABBA, Jahre(?) daran gearbeitet, haben alles versucht, es perfekt zu machen und dann habe ich einfach eine gewisse Erwartungshaltung an mein Produkt. Und das würde ich dann auch gerne irgendwie gewürdigt sehen.


    Falco war nicht wirklich ein gutes Beispiel. Ihn mit vier "coolen" Schweden zu vergleichen, naja - hätte ich nicht machen sollen. Sehr viel mehr Unterschiede können erfolgreiche Menschen wohl nicht haben.
    Ich gebe dir auch Recht Scotty, dass er heute nur an seinen Erfolgen gemessen wird (insofern ist das Denkmal ABBA schon fest gegossen) - er hat es aber nie erlebt. Seine ersten Erfolge haben ihn mehr oder weniger berauscht und ab da ist er denen hinterher gelaufen. Eigentlich hat er danach nur noch Prügel bezogen (nicht von den Fans). Aus der Welt ist er gegangen als "missverstandenes Genie".
    Ich muss aber auch sagen, ich fand ihn damals viel, viel besser als heute. Gerade das Album, was weit nach seinem Tod noch in einem Keller gefunden und dann auch noch veröffentlicht wurde - das war so ziemlich das Letzte, was die Welt gebraucht hat. Da hat man sich mit den "alten Titeln" auch keinen Gefallen getan.

    Da muss ich dir zu 100 Prozent Recht geben, dass es für Jeden der Vier eine andere Bedeutung, einen anderen Blickwinkel gibt, die neuen Lieder zu machen. Ich muss aber auch sagen, ich kenne Keinen so gut, um mir ein Urteil darüber erlauben zu können, kann mich aber im großen und ganzen schon mit deiner Darstellung anfreunden. Einzig bei Benny, da ware ich mir nicht so sicher. Da hätte ich jetzt gesagt, der will Musik machen, seine Musik machen. Wenn es ihm um Geld und Erfolg gegangen wäre, dann hätte er schon in den 80'er und 90'er Jahren sich internationale Stars suchen können und für die Hits, oder auch nur Lieder, geschrieben und er würde nicht solche CD's mit BAO wie jetzt machen (damit meine ich nicht, das diese Musik schlecht ist). Aber das ist nur meine Ansicht.


    Zu meinem Risiko noch einmal. Finanziell sind die neuen Titel sicherlich kein großes Risiko, das können die Vier verschmerzen. Wäre ich bei der Deutschen Bank, würde ich sagen, das sind Peanuts. Die Verbindung mit den Avataren sehe ich da allerdings schon sehr kritisch. Da sind, ich vermute jetzt mal, hauptsächlich die beiden B's sicherlich in Vorleistung gegangen (ich glaube, den beiden A's liegt das nicht wirklich so am Herzen). Ich könnte mir allerdings schon vorstellen, dass sie clever genug sind, dass sich das im Rahmen hält.
    Schlimmer ist für mich wirklich, dass sie verrissen werden. Das sie ihren festen Platz in der Geschichte der Musik haben, da bin ich mir auch sicher, aber gerade deshalb wäre es eine herbe Enttäuschung für ABBA. Teleny hat ein paar Comebacks verlinkt. Das waren alle mehr oder weniger erfolgreiche Künstler zu ihrer Zeit (ja, ist Geschmackssache, ich kannte sie wenigstens alle), aber haben wir diese Rückkehr gebraucht? Gut A-ha waren danach auch wieder erfolgreich, aber das war auch die Ausnahme - finde ich. Bei den anderen hat man gesagt, oh, die gibt es wieder, muss ich mir unbedingt mal anhören. Und dann? Naja, wenn ich etwas von denen hören will, hole ich wohl besser meine alten Platten wieder raus.
    Ich glaube, wenn man einmal ein gewisses Niveau erreicht hat - und sie waren nun mal ganz oben - dann möchte man schon etwas mehr als nur ein paar neue, nette Lieder machen. Das ist garantiert ihr Anspruch. Um so schlimmer, wenn das dann daneben geht... Für mich ist Falco ein typisches Beispiel dafür. Auch wenn er nicht wirklich ein Comeback hatte, er ist seinem frühen Erfolg immer hinter her gelaufen und letztendlich daran zerbrochen (die Gefahr sehe ich für ABBA natürlich nicht).
    ABBA weiß ganz genau, was sie in der Vergangenheit geschaffen und was sie in der Musik bewirkt haben. Aber sie werden, wie wir Alle, nie erfahren, was davon in der Zukunft bleiben wird. Um so schlimmer, wenn es dann ein Fehlschlag werden würde. Es wäre wenigstens für uns der letzte Eindruck.


    Ich bin ein sehr pessimistischer Mensch, deshalb sehe ich hauptsächlich das Risiko. Bei alten, unveröffentlichen Titeln gibt es das einfach nicht. Die haben wir damals so aufgenommen, die waren einfach so. Und das sie kein Hit sind - deshalb haben wir sie damals nicht veröffentlicht. Punkt - die Fans würden sich trotzdem drauf stürzen.
    Aber ich werde mir natürlich die neuen Lieder auch anhören und zulegen. Weil ich auch der festen Überzeugung bin, dass die zwei A's immer noch gute Stimmen haben und die zwei B's, wenn vielleicht auch nicht den Nerv der Zeit treffen sollten, so zumindest genau wissen, was ihre Fans von ihnen erwarten. Sie sollten vielleicht nur langsam mit diesem taktieren aufhören und sagen, es ist Alles fertig und erscheint dann am... Sie tuen sich keinen Gefallen, mit dem was sie bisher getan haben.

    Ja, irgendwie gebe ich Scotty recht, das Musikgeschäft hat sich geändert, die Maßstäbe sind andere.
    Trotzdem glaube ich, dass Erfolg (finanziell und in den Charts, aber auch bei den Fans) auch wichtig ist für die Vier. Ansonsten macht für mich diese ganze Verknüpfung mit der geplanten Show/Tour absolut keinen Sinn. Auch dieses ausquetschen der Musik in den "Mama Mia" Filmen (die ich übrigens nicht so schlecht finde, wie die Meisten hier) ist für mich nur aus finanzieller Sicht gesehen sinnvoll. Bestimmt ist es nicht der einzige Grund, aber auch ein wichtiger Aspekt.
    Ein weiterer Punkt, sie waren die Ersten, die eine CD herausgebracht haben und sie wären dann die Ersten mit einer Welttournee mit Avataren - das macht definitiv unsterblich. Ich glaube, dieser Punkt ist, wenigstens für die beiden B`s ein genau so großer Ansporn.
    Und natürlich allen zeigen zu wollen, dass man es noch kann. Ich bin der Meinung, ohne diesen Ehrgeiz würde kein Comeback Sinn machen. Nebenbei bemerkt, ich werde nicht der Einzige sein, der es ihnen zutraut. Und in diesem Punkt ist es trotzdem ein Risiko.


    Zum zweiten Punkt - qualitativ gute Musik muss nicht erfolgreich sein. ABBA wären nicht die Ersten die das erfahren müssten. Und damit meine ich nicht nur Kritiker, denen irgendwas nicht gefällt, nicht zeitgemäß ist, angestaubt klingt. Gerade diese krampfhafte Verbindung, neue Lieder und Tour, kann dann genau ein Fehlschlag werden.
    Was die Qualität angeht, da traue ich ihnen höchstes Niveau zu, aber das ist kein Garant für Erfolg und deshalb ein Risiko.


    Der dritte Punkt, ihre Bedeutung für die Musik. Vielleicht läuft ja ihre Avatar-Tour in 200 Jahren noch so wie heute Mozart, Beethoven, Shakespeare oder Goethe. Aber das werden sie wahrscheinlich nie erfahren - wir wohl auch nicht. Aber jetzt, zu Lebzeiten, würden sie sicherlich noch mitbekommen, wenn im kommenden Jahr ihr Schaffen verissen würde. SIe "planen" jetzt seit über zwei Jahren ihre Rückkehr und dann würde es Niemand hören wollen? Ich finde das schon ein Risiko.


    Was das gewinnen angeht, ja, das ist so eine Sache. Sie hätten sich ein Hotel mieten, ein schönes Wochenende miteinander verbringen und über die alten Zeiten reden können, zusammen Musik machen. Da wäre nicht wirklich ein Risiko dabei gewesen, außer man hätte sich nicht wirklich verstanden. Das dem nicht so ist, das bestätigen ja alle Vier. Ich finde das auch sehr schön, weil es wohl doch eher die Ausnahme ist. Oft werden nur am Grab noch nette Worte über Menschen gesagt, mit denen man einst eng verbunden war und sich dann später im Streit getrennt hat. Das dies hier nicht der Fall, kann einen doch ein wenig positiv stimmen. Insofern gesehen, haben die Vier eigentlich schon gewonnen - die neuen Lieder sind dann eher ein nettes "Abfallprodukt" für uns.


    Nicht damit es falsch ankommt, ich freue mich auch auf die neuen Sachen und ich bin fest davon überzeugt, dass sie Erfolg damit haben werden. trotzdem ist es für mich ein Risiko, das ABBA da eingeht. Aber das haben sie früher mit jeder Platte getan, mit jeder Tournee, dieses Risiko stand bei dem Musical und den Filmen im Raum. Ihre Musik war einfach zu gut.


    Vielleicht, wenn sie die Kommentare hier lesen, kommen sie auf die Idee und machen ein Doppelalbum. Eine Seite neue Lieder, drei Seiten alte, unveröffentlichte Titel. Entschuldigung, das war jetzt extrem gesponnen.

    Kommerziell gesehen, gehe ich auch davon aus, wird es ein Erfolg. Dafür waren sie einfach zu gut und haben immer noch sehr viele Fans. Das zeigte ja schon die weltweite Reaktion vor inzwischen gefühlten 10 Jahren, als sie bekannt gaben, zwei neue Lieder aufgenommen zu haben. Das werden viele einfach blind kaufen.
    Die Frage ist eher, sind sie selbst damit zufrieden und wie kommt es an.
    Auf den zweiten Teil haben sie keinen Einfluss. Selbst wenn das Comeback finanziell ein Erfolg werden sollte, kann es später immer noch heissen, hätten sie es besser gelassen, sie haben damit an ihrem eigenen Sockel gekratzt. Ich könnte mir vorstellen, so etwas hat man als Künstler ständig im Hinterkopf und versucht deshalb absolut perfekt zu sein. Das kann manchmal genau entgegengesetzt laufen und das ist das große Risiko bei neuen Songs.
    Zeitgemäß, aber doch einen großen Wiedererkennungswert haben - das wünsche ich mir auch. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie das klingen soll.
    Sie haben einmal für viele Jahre den Nerv der Zeit getroffen, aber das ist kein Garant dafür, dass es heute immer noch so ist.


    Bringt man dagegen eine Platte mit "alten, verstaubten, unveröffentlichten" Liedern, werden die Fans genau so zugreifen. Als Künstler kann man dann immer sagen, wenn es nicht so einschlägt wie erwartet, habe ich doch damals Alles richtig gemacht und jetzt damit noch ein paar Euro verdient.


    Mich würde halt wirklich echt interessieren, was da noch so an alten Sachen herumliegt, die damals nicht gut genug waren. Für mich war Anfang der Achtziger einfach die beste Zeit von ABBA.
    Aber ich freue mich genau so über neues Material. Wer weiß schon, wie lange diese Ideen dafür in den Köpfen schlummerten.

    Ich bin neu hier, schaue allerdings schon seit einigen Jahren immer mal wieder, mehr oder weniger regelmäßig hier vorbei. Besonders seit immer wieder mal gesagt wird, es wird neue Lieder geben. Mal mit, mal ohne Datum, mal zwei, mal fünf. Konstant war eigentlich nur, dass nicht wirklich etwas kam. Aber gut.
    Ich fand die Diskussion hier immer sehr interessant, auch wenn die Meisten immer frustrierter wurden. Ich finde aber auch die vielen Informationen über ABBA sehr gut.
    Ich bin irgendwie mit ABBA aufgewachsen, ohne die Chance gehabt zu haben, sie jemals live zu sehen oder viel in Zeitungen über sie lesen zu können. Damals hat mich das auch überhaupt nicht gestört, da war einfach nur die Musik interessant. Inzwischen finde ich es auch schön, etwas mehr über die 4 Menschen zu erfahren.
    Aber weswegen ich eigentlich schreibe. Neben der Diskussion (und der langanhaltenden Vorfreude) auf neue Lieder, wird hier ja auch immer wieder darüber geschrieben, dass es auch noch einiges an unveröffentlichen Material (was teilweise dann anders verwendet wurde) gibt. Meine Frage wäre, was würdet ihr euch wünschen, wenn ihr entscheiden müsstet/könntet. Eine Platte mit neuen Liedern oder doch lieber eine Platte mit alten, unveröffentlichen Liedern?
    Ich bin da nicht wirklich sehr gespalten, meine Tendenz geht zu Letzterem. Der Grund: Ich finde, als ABBA aufgehört hat, da waren sie am Besten. Und die Richtung, die B und B danach mit Chess eingeschlagen haben, trifft voll meinen Nerv. Da waren einige Titel dabei, die ich gerne von den zwei A`s einmal gehört hätte. Dagegen neue Lieder - was können sie gewinnen? Wird es ein Erfolg (was durch dieses ständige verschieben nicht wirklich wahrscheinlicher wird, sondern eher viele frustriert), wird Jeder sagen, war doch klar, was sollte es sonst schon werden, ist doch normal. Einen weltweiten Hit erwartet man dann halt. Kommt der nicht, reihen sie sich ein in eine lange Schlange von Bands, deren Comeback floppte und über die man dann sagt, die brauchten wohl das Geld (was ich mir nicht vorstellen kann) oder hätten sie das mal lieber gelassen, früher waren sie besser, jetzt ist ihre Zeit schon lange vorbei.
    Was man Anfang der Achtziger von ABBA hatte, das wissen wir, aber was wir heute erwarten können? In meine Augen gehen sie ein großes (unnötiges) Risiko ein und vielleicht ist das auch ein Grund, für die ständigen Verschiebungen, weil es einfach absolut perfekt werden soll. Allein das finde ich sehr mutig.