Piano Album zum 70. Geburtstag

  • Diese sogenannte Kritik ist den Dreck unter den Fingernägeln nicht wert!
    Niveaulos
    Unprofessionell
    Unrecherchiert
    Ehrlich gesagt: Man merkt ganz deutlich, er mag ABBA nicht....und das dieses Benny Andersson Album Piano auch noch auf DG veröffentlicht wurde, das wurmt diesen Schreiberling ganz enorm!

  • Was soll man zu so einer Kritik sagen ????


    Sie wirkt für mich, wie hier schon beschrieben, unprofessionell und ist gekennzeichnet von Zynismus und Arroganz.....


    Das eigentlich überraschende für mich ist, dass es sich hier nicht um irgendeinen Schreiberling handelt, der sich profilieren möchte, sondern dass es sich bei WOLFRAM GÖRTZ um einen der seit über 2 Jahrzehnten bekanntesten und geschätztesten Musikkritiker Deutschlands handelt, der schon einige Preise für seine Musikkritiken erhalten hat und fast ausschliesslich für renommierte und relativ seriöse Zeitungen schreibt wie z.B DIE ZEIT oder die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG oder die ZÜRICHER ZEITUNG.....


    Wenn ich ehrlich bin, habe ich in einer dieser Zeitungen eigentlich ohnehin eine eher etwas negative Kritik über das Piano-Album erwartet, was im Prinzip kein Problem gewesen wäre, wenn sie sachlich und fair geschrieben gewesen wäre......


    Ich hätte kein Problem damit, wenn Herr Görtz geschrieben hätte, dass ihm das Album nicht gefällt......Oder wenn er das Album rein sachlich und künstlerisch negativ bewertet und kritisiert hätte........Oder wenn er ihm die Bedeutung abgesprochen hätte, die dem Album speziell von ABBA-oder Benny-Fans zugesprochen wird.....


    Ich selbst habe ja hier auch schon geschrieben, dass ich das Album zwar für handwerklich gut halte, aber es keineswegs für ein außergewöhnliches künstlerisches Werk halte, weil hier eben einfach alte Melodien auf einem Piano neu interpretiert und nachgespielt wurden, was in dieser Form sicherlich auch andere Pianisten in dieser Form gekonnt hätten.....


    Aber die Art und Weise, wie Herr Görtz seine Kritik aufgebaut und verpackt hat, ist eigentlich mehr als peinlich......


    Vor allem seine Recherchefehler und Halbwahrheiten, über die er hier schreibt, wie zum Beispiel dass er den ABBA-Mitgliedern fast schon einen finanziellen Bankrott nach 1982 andichtet, ist indiskutabel......


    Auch dass er die Veröffentlichung des Album bei der DEUTSCHEN GRAMMOPHON als kurios bezeichnet, zeigt von seinem für mich völlig unerklärbaren Unwissen, denn die Veröffentlichung bei der DG war für mich eine völlig logische Sache, da sie über Schweden hinausging und die DG der klassische Arm von UNIVERSAL ist......


    Dies als einen Akt der Verzweiflung zu bezeichnen, weil die Firma ihre Bilanzen schönen müsste, beweisst hier seine Unkenntnis der Gegebenheiten..........Seine weitere Bemerkung, dass Benny solche Bilanzschönungen kennen würde, sind tendenziös und in hohem Maße unsachlich


    Wenn man nicht gerade ein spezieller Fan von Benny Andersson ist, dann mag man sich ja über den Sinn und Unsinn dieses Albums streiten und geteilter Meinung sein, aber die Bezeichnung, dass die CD eine "künstlerische Katastrophe sei, die besser nie erschienen wäre", ist nach meiner Meinung eine bewusst provokativ gewählte und von Arroganz gekennzeichnete Ausdrucksweise


    Den Duktus "Geklimper" benutzt manchmal auch ein Paul McCartney in einer Art von Selbstironie, aber in dieser Kritik ist er natürlich ausnahmslos negativ besetzt.


    Natürlich hat Görtz damit recht, wenn er schreibt, dass das auch andere "Eleven" nach einigen Jahren Training hinbekommen können.........Ein Pianospiel ist einfach keine menschliche und völlig individuelle Stimme, sondern hier bestimmt ein Künstler nur unmittelbar die Töne, die mittels eines Musikinstruments produziert werden..........Aber dieser Verbindung mit einem Inga Lindström-Herzfilm und Pantoffelkino ist einfach nur tendenziös und in hohem Maße peinlich......


    Herr Görtz mag ja Bennys Anschlagkultur als verheerend und öde empfinden......Das ist seine persönliche Ansicht und ist sein Recht als Kritiker, das man noch lange nicht teilen muss..........Aber die Melodien der ABBA-Lieder und Musical-Lieder als Banalitäten und IKEA-Kultur in Tönen zu bezeichnen, sind nur ein weiterer Nachweis für die Intention des Herrn Görtz, die hier vor allem in der Provokation liegt.....


    Wenn Görtz Bennys Pianospiel als mittelmäßig empfindet, so ist das sein Recht auf persönliche Meinung eines Kritikers........doch dann zu schreiben, dass man für Benny deswegen nur Mitleid empfinden kann, ist tief persönlich und einfach nur peinlich.......


    Wie gesagt.......es handelt sich hier nicht um einen jungen, profilsüchtigen Schreiberling, sondern um einen der profiliertesten deutschen Musikkritiker.............


    Wenn Herr Görtz die künstlerische Qualität des Albums als gering beschreiben würde, indem er seine Empfindungen dazu sachlich beschreiben würde, dann wäre das für einen Musikkritiker legitim.........Damit habe ich auch keinerlei Problem.......


    ....aber diese polemischen Beschreibungen mit Fast-Bankrotts, IKEA. Königin Silvia, Inga Lindstöm-Herzkino, schwedischem Holunderschnaps, Birkenwäldern und so weiter ist für einen professionellen Musikkritiker seines Rufes einfach unwürdig

  • Was hat diese Finanzgeschichte oder die Scheidung von Frida mit Piano gemeinsam?
    Soviel wie ein Frankfurter Kranz mit Curry Wurst.


    IKEA.
    Hat ebenfalls nichts mit Piano gemein....
    Hier wurde alles, nur keine professionelle ernstzunehmende Kritik geübt.


    Man könnte vermuten bei dieser Beschreibung, das dieser Herr wohl so einige Probleme hat.....mit gewissen Dingen!


    Gott sei Dank gibt es Kritiken die man ernst nehmen kann....und die sich nicht Floskelhaft über eine CD auslassen.

  • Diese Kritik von Wolfram Goertz ist wieder ein Beispiel dafür, wie manche Rezensenten ihre renommierte Stellung und ihr Ansehen nutzen, um solche Verrisse von sich zu geben. Die Besprechung ist ja voller Unwahrheiten und Zynismen, und überdeutlich tritt da dieses für den deutschen Sprachraum leider häufige Gehabe auf, dass es da die Klassik gibt und dort die Unterhaltungsmusik…


    Wenn er dann noch schreibt, dass „südlich von Göteborg“ so etwas nicht ernst genommen werden kann, wird es schon böswillig-untergriffig, so als gäbe es dort im Norden keine gute Musik. Und diese süffisanten Anspielungen auf alles was sich schwedisch anhört – da hört man fast irgendwie raus: „Wir sind ja doch die besseren…“


    Mag schon sein dass Benny im technischen Sinn nicht mit solchen Spitzenpianisten wie dem vielzitierten Lang Lang konkurrieren kann, aber der Herr Goertz vergisst wohl dass Benny selbst der Komponist dieser Stücke ist. Und was hilft die ganze Technik wenn jemand das Publikum nicht emotional ansprechen kann. Genau das tut jedenfalls Benny. Da finde ich nicht mal so sehr einen Unterschied zwischen Gesang und Instrumenten. Was wurde etwa Andrea Bocelli oft verrissen und als „Unglück für die klassische Musik“ bezeichnet, da er eben nicht so technisch sauber sei und vielen Tenören von Weltrang „unterlegen“. Aber – Bocelli hat sein Publikum und kommt an...


    Eine ähnliche Diskussion hatten wir ja hier schon im Hinblick auf technisch perfekte Sängerinnen… Damit möchte ich jetzt gar nicht wieder anfangen, man kann sie eh in den einschlägigen Threads finden…


    Nach einer solchen Beschreibung drängt sich mir der Verdacht auf, dass dieser Herr Goertz solche Alben wie das von Benny eben einfach nicht haben will und mit missionarischem Eifer die „mitteleuropäische Kultur“ davor bewahren will.


    Aber ich denke Benny wird mit solchen Verrissen leben können, und der Erfolg der CD gibt ihm ja letztlich recht, auch der Deutschen Grammophon, um deren Ruf der Kritiker so besorgt scheint. Es ist ja auch nicht die erste CD mit Benny die dort erschienen ist, es gab ja schon Anne Sofie von Otter mit seiner Mitwirkung.


    Zu Recht haben praktisch alle Kommentare dort die Rezension ebenso verrissen. :thumbup:

  • Ganz genau das ist es, was ich in meinem obigen Posting auch mit dem Wort ARROGANZ bezeichnete, Highway...........Eine Arroganz, die mit dem Stilmittel der Provokation noch erhöht werden soll.....


    Auch eine Arroganz, die für den Verfasser auch weit über die Person und den Künstler Benny Andersson hinausgeht und dadurch gewissermaßen auch als Rezension ihre Unschuld verliert....


    Eine Arroganz eines klassischen Musikkritikers, der nach dem Motto verfährt: "Bleibt ihr bitte in Eurer U-MUSIK und belästigt uns hier bitte nicht mit dilettantischen Versuchen, Euch auch in unserer E-MUSIK beweisen zu wollen"


    EIne Arroganz eines Mitteleuropäers....eines Deutschen......der nach dem Motto verfährt: "Ihr könnt da oben im Norden ja vielleicht Eure Elche hüten oder Eurer Smörebröd essen, aber bitte verschont uns hier mit ernsthaften künstlerischen Aktivitäten und bleibt unter Euch"


    Die Arroganz eines Musikkritikers, für den ein Benny Andersson nicht ein Mitglied der zweiterfolgreichsten Popgruppe aller Zeiten ist, sondern einfach nur ein unfähiger und bemitleidenswerter Anfänger, der es wagt, sich mit ernsthaften Pianisten auf eine Stufe stellen zu wollen


    DIe Arroganz eines anerkannten Publizisten, der seine Bekanntheit missbraucht für eine Stimmungsmache, die vor allem auf einer Polemik beruht, indem er sich über andere erhöht und mit der er missionarisch versucht, eigene Standpunkte zu unterstreichen, indem er andere Standpunkte versucht, der Lächerlichkeit preiszugeben .....


    Wohlgemerkt.........Das alles hat nichts damit zu tun, dass WOLFRAM GÖRTZ das Piano-Album ausnahmslos negativ bewertet und es von seiner künstlerischen Substanz förmlich verreisst........


    Denn ich kann nicht nur die Kritiken, die identisch mit meinem eigenen Geschmack sind, als profund und seriös bezeichnen, während ich andere Kritiken, dies sich nicht mit meinem Geschmack decken, als Schwachsinn und unseriös abtue........


    Auch bin ich der Meinung, dass eben ein solches reines Pianoalbum mit Melodien, die popmusikalische Werke in klassissche Versionen transferieren, niemals ein solches Alleinstellungsmerkmal haben können wie ein Werk, bei dem eine hochklassige Gesangstimme ein Werk interpretiert........Das ist für mich überhaupt keine Frage........


    Deswegen teile ich auch das Statement von Görtz, dass es für einen einigermaßen geübten Pianisten zweifellos problemlos machbar ist, diese Lieder in der gleichen Qualität zu spielen, und habe das in den vergangenen Tagen auch mit eigenen Ohren gehört.....


    Was ich ihm aber ankreide ist, dass er seine Bekanntheit als Musikkritiker mit bewusst gesetzten Provokationen missbraucht......... Und das sind seine selbstherrlichen Überhöhungen, mit denen er versucht, dieses Album von Benny Andersson ins Lächerliche zu ziehen und es verspottet........


    Damit disqualifiziert sich ein solcher eigentlich anerkannter Musikkritiker und lässt seine Motive für solch eine Kritik in einem ganz speziellen Licht erscheinen......


    Ich persönlich konnte mich ja in den vergangenen Wochen nicht in die Euphorie dieses Threads mit einreihen, weil ich den künstlerischen Wert dieses Albums bei weitem nicht so hoch einschätze wie manch anderer Benny-Fan hier und für mich der Wert dieses Albums eher auf einer emotionalen Ebene als auf einer künstlerischen Ebene liegt......Und ich finde, eine solche Kritik muss immer erlaubt sein und ist legitim......


    Aber Wolfram Görtz ist über das Ausmaß einer solchen Kritik deutlich hinausgegangen, indem er sich auf das Stilmittel der selbstherrlichen Überhöhung begeben hat, mit dem er das Albumversucht, ins Lächerliche zu ziehen......


    Über das Album kann man ja geteilter Meinung sein.........Man ist davon begeistert oder man findet es belanglos.......Ich empfinde es bei weitem nicht als die große Sache, als die es bei Benny-Fans gesehen wird...........Aber ich finde es schön, dass Benny es mit Begeisterung gemacht hat.............Und ich würde auch nicht sagen, dass "Der Erfolg dem Album recht gibt", denn Erfolg im kommerziellen Sinne ist für mich persönlich kein Kriterium, solch ein Album zu bewerten.........Auch das Krokodil Schni-Schna-Schanppi hatte Erfolg........Das ist nicht der Punkt.......Sein subjektiver Wert liegt im Auge des jeweils einzelnen Betrachters.........


    Aber nicht geteilter Meinung sollte man eigentlich sein, wenn ein Kritiker unfähig ist, den künstlerischen Wert eines Albums aus seiner subjektiven Sicht zu bewerten, ohne auf die Stilmittel Polemik, Arroganz, Selbstüberhöhung und Provokation zurückgreifen zu müssen

  • Benny ist heute abend ab 21h (jetzt) bei Skavlan zu Gast. Hoffentlich ist das Video dann bald auf YouTube mit Untertiteln...


    Auf der Website von "Skavlan" ist Benny zu sehen und zu hören -> https://www.svtplay.se/video/1…g-18-avsnitt-7?start=auto


    Siehe: ca. 00:35, ca.5:25, ca. 28:15 (Interview), ca. 54:50


    Hier auf YouTube -> https://www.youtube.com/watch?v=R5Z3tuRJ_To -> https://www.youtube.com/watch?v=rstYNLP6yaM


    Hier noch "Sunny Girl" von einem anderen Auftritt.


    Ich gehe mehr und mehr davon aus, dass es in absehbarer Zeit ein Piano Album Vol II geben wird. :thumbup:

  • Da ist es ja schön dass heute wieder ein Inga Lindström-Film kommt, das ist dann die Gelegenheit danach das Piano-Album wieder mal anzuhören… :lol:


    Scotty, meinst du mit „in den vergangenen Tagen in gleicher Qualität gehört“ etwa den Clip von Ene Nixon? Ich kann jetzt ihre Anschlagqualität nicht beurteilen, da ich kein Pianist bin, aber ansprechend finde ich das nur bis zu einem gewissen Grad. Ich finde eben dass Benny das besser kann, weil es seine eigene Komposition ist und er somit seine eigene Stimmung einbringen kann, die nach seiner Intention dazu gehört. Man muss Ene natürlich zugute halten, dass sie ja nicht die Absicht hatte, dieses Stück auf CD herauszubringen, und wohl auch zum Zeitpunkt der Aufnahme gar nicht ahnte, dass es genau das später von Benny selbst geben würde. Sie hat aber offenbar das Stück Chess selbst in Noten gefasst… Was bei Benny ja dann Göran Arnberg getan hat.


    Mit Erfolg meine ich dass es doch positiv ist dass sich das Album weit besser als früher angenommen verkauft. Den Vergleich mit dem Schni-Schna-Schnappi finde ich da auch etwas hinkend. So kann man ja alles irgendwo veräppeln, sogar die Hits der Beatles (Motto: Was der dummen Masse gefällt muss noch lange nicht gut sein...) So sieht das der Goertz ja auch irgendwie. Das Piano-Album ist ja nun auch kein Massenerfolg, aber immerhin von vielen anerkannt, und ich würde mal sagen von den richtigen Leuten, von jenen die so ein Album zu schätzen wissen. Man muss sich auch im Klaren sein dass der riesige Erfolg von ABBA nicht ausschließlich auf Musikenthusiasten zurückzuführen war, sondern auch auf zahllose Menschen, die einfach das kaufen was in den Charts ist und was ständig gespielt wird. Sie haben eben schon auch – neben anderen – die „dumme Masse“ mit angesprochen. Die dann nach 1982 plötzlich wieder abgesprungen ist und mit ABBA Gold wieder aufgesprungen, und die sich auch nie etwas aus den unbekannteren Liedern von ABBA gemacht hat, geschweige denn aus den Musicals oder gar der Volksmusik…


    Letztlich wird aber das Piano-Album doch auch den einen oder anderen erreichen, der dann auch die „Originale“ der Nicht-ABBA-Stücke hören will.


    Leider sind die Clips von Skavlan, die du, Webmark verlinkt hast nur kurze Teaser, und das SVT Play läuft bei mir nicht, aber ich gehe mal davon aus es wird bald zu sehen sein.


    Ein Piano Album Vol 2. wäre wirklich toll, und ich vermute es wird früher als gedacht kommen. Und wie die Piano-Stücke von Benny im Gesamtkontext bewertet werden, kann man vielleicht erst in zehn Jahren beurteilen… :)

  • Also, wenn Du mich schon so ganz direkt fragst, Highway, habe ich jetzt mit dem Satz, dass ich das "in den vergangenen Tagen schon in gleicher Qualität gehört habe" nicht auf Ene Nixon bezogen, sondern habe damit meine Frau gemeint, die u.a. Pianistin ist, und die versucht hat, anhand der Benny-Interpretationen das einmal in der gleichen Charakteristik bei einigen Liedern nachzuspielen, was ihr auch gelungen ist, denn ich habe dann da fast keinen Unterschied mehr zwischen ihr und Benny gehört.....


    Das meinte ich auch mit meiner Bemerkung in einem früheren Statement, als ich schrieb, dass das Benny sicher wundervoll gespielt hat, dass das aber jetzt auch andere Menschen in der gleichen Form und Qualität tun können, was wiederum solche Klavierstücke von einer hervorragenden Gesangesstimme unterscheidet, denn Stimmen einer AGNETHA FÄLTSKOG, oder einer TARJA TURUNEN oder einer MARIA CALLAS sind eben von niemandem imitierbar.......


    Was ENE NIXON angeht, die gutaussehende Klavierlehrerin aus Coventry, so muss ich da zunächst einmal sagen, dass sie das Stück gut gespielt hat, dass ihre Anschläge aber deutlich härter als jene von Benny waren, was aber nach meiner Meinung vor allem an dem Musik-Equipement, sprich ihrem Piano, gelegen hat........Um sie letztendlich mit Benny vergleichen zu können, müsste ich erst hören, wie das Stück klingen würde, wenn sie das auf Bennys Piano spielen würde.......So fair ihr gegenüber muss man einfach sein.......Außerdem war ihre Aufnahme, wie Du richtig geschrieben hast, ja nicht für eine Musik-CD gedacht



    Eine Sache, bei der ich allerdings völlig anderer und gegensätzlicher Meinung als Du bin, ist zu Deiner These, dass jemand, der seine eigenen Kompositionen spielt, die Stimmung besser interpretieren kann, weil sie seiner eigenen Intention entspricht..........


    Zunächst mal ist es so, dass ein Komponist eines Stückes nur in den ganz seltensten Fällen ein Lied auf dem Piano so gut interpretieren kann wie großer Pianist.........Und beim Gesang geht das schon gar nicht bzw. eben nur in ausgesprochenen Ausnahmefällen......


    Und ein Interpret der Meisterklasse interpretiert einen Text natürlich auch immer nach den eigenen Gefühlen, nach der eigenen Inspiration, nach der eigenen Eingebung, womit er dann das Lied natürlich auch ebenso authentisch wie ein Komponist oder ein Lyriker rüberbringen kann......


    Nimm mal ABBA als Beispiel........Da fiel zunächst Benny mal eine Grundmelodie ein, bei der er aber noch keinerlei Ahnung hatte, was er damit textlich aussagen wollte......Es war einfach nur eine Melodie........Dann wurde diese Melodie von Björn mit Leben erfüllt, indem er ihr einen Inhalt, einen Text, eine Identität gab..........Dann kam Agnetha dazu und fügte diese Melodie und diesen Text gemeinsam mit Benny und Björn in ein passendes musikalisches Arrangement..........Manchmal kam der Text auch noch danach..........und schliesslich waren es Agnetha und Frida, die dass auch in ein gesangliches Arrangement brachten......und dann....erst dann.....kam das wohl für den Erfolg wichtigste Puzzleteil.......nämlich die Interpretation.........


    Und hier passierte dann interessantes, denn zum Beispiel Agnetha hat sich bei der Interpretation der Lieder und ihrer Lyrik nie an die geistigen Vorlagen von Björn gehalten......Sie hat Björn nie gefragt, wie er denn diese und jene Textstelle gemeint habe.......Sondern sie hat den Text verinnerlicht und hat ihn ausschliesslich so interpretiert, wie SIE ihn gefühlt hat.....wie SIE ihn empfunden hat.... und wie SIE ihn interpretieren wollte.......


    Das führte schliesslich dazu, dass bei vielen ABBA-Liedern die Interpretation von Agnetha, was den Sinn des Textes betrifft, nicht identisch ist mit den Grundgedanken von Björn, die er zu dem jeweiligen Text hatte.......THE WINNER TAKES IT ALL und THE DAY BEFORE YOU CAME sind da ja geradezu Paradebeispiele, wo Du von Agnetha und Björn vollkommen unterschiedliche Antworten bekommst, wenn Du sie nach dem Sinn und Inhalt des Textes befragst......


    Diese künstlerische Freiheit hat sich Agnetha immer genommen und gerade deswegen sind die Interpretationen dieser Lieder auch so authentisch.......


    Bei einem Piano ist zwar diese künstlerische Bandbreite nicht möglich wie bei einer menschlichen Stimme, aber auch hier ist es natürlich möglich, eine Melodie auf eine ganz eigene Art und Weise zu interpretieren.



    Was meine Bemerkung über "Schni-Schna-Schnapi" angeht, so wollte ich ja hier nur noch einmal demonstrieren, dass für mich kommerzieller Erfolg und künstlerischer Wert eines Musikstückes völlig verschiedene Dinge sind, die eben NICHT voneinander abhängen.....


    Leider wird aber der künstlerische Erfolg eines Musikstückes von einer großen Masse immer mit dem kommerziellen Erfolg eines Musikstückes gleichgesetzt, was ich für grundweg falsch halte......


    Natürlich freut man sich, wenn Benny jetzt in Schweden mir dem Album einen Hit hatte und auch in ein paar anderen Charts, wenn hier auch in tieferen Sphären, aufgetaucht ist...........Natürlich habe ich mich riesig gefreut, dass Agnethas "A" in halb Europa 1. Plätze in den Downloadcharts hatte von Portugal bis nach Moldawien und jetzt schon ununterbrochen viereinhalb Jahre in den schwedischen Charts vertreten ist...........


    Aber das ist für mich nur ein schöner Nebeneffekt.......Es hat nichts zu tun mit der künstlerischen Qualität eines Werkes.......Die steht ganz für sich selbst


    Natürlich hast Du damit recht, dass auch der Erfolg von ABBA nicht nur auf Musik-Enthusiasten beruht, sondern vor allem auch auf der breiten Masse......


    Aber es ist die Nachhaltigkeit, auch die Zeitlosigkeit und sicherlich auch der Einfluss auf spätere Epochen der Musik (was sicherlich sehr stark auf die Beatles zutrifft), was einem Musikstück eine Besonderheit verleiht......



    Zum Schluss noch.......Piano 2 wird ganz sicherlich kommen.......Ich persönlich brauche es nicht........Aber ich freue mich für Benny, wenn er in ein solches Projekt weiterhin seinen Enthusisasmus verpacken kann......

  • Mich stört die verspätete Vinyl-VÖ nicht. Die CD habe ich direkt am Erscheinungstag bekommen, die LP ist ohnehin mehr Sammlerstück und wird dann wahrscheinlich eher für diese speziellen Momente zum Einsatz kommen, wenn es ein langer Tag mit viel Zeit für Musik wird.


    Vielleicht pressen sie ja auch statt der Doppel-Vinyl eine Dreifach-Ausgabe mit Just Like That als Piano-Stück. Dann würde auch Scotty noch zuschlagen, denke ich. ;)

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