Was haltet ihr allgemein von ABBA Coverbands?

  • Kann mir jemand eine Quelle nennen wo ein ABBA Mitglied davon gesprochen hat das Sie overdubbing verwenden?


    LG

    In allen guten Dokus über ABBA, die ich in den letzen 10 Jahren im TV gesehen habe, wurde von ABBA-Insidern (entweder Björn oder Benny selbst oder Mitarbeitern ihrer Tonstudios) erzählt, dass ihr Tontechnider Michael B. Tretow auf die Idee kam, die Stimmen der Sängerinnen mehrfach übereinander zu legen, um einen reicheren Vokalsound zu erreichen, und dass das bei sehr vielen ihrer Lieder so gemacht wurde. Einen direkten Link auf eine Quelle kann ich im Moment nicht nennen.

  • OK. Dann warte ich noch. Nicht das die jetzt mit overdubbing overchoring meinten? Also die Stimme einer anderen Person mit der Stimme von z.B. Agnetha übereinander zu legen usw. Man kennt das ja aus der Schule z.B. beim Kanon :S der natürlich übertrieben versetzt gesungen wurde :huh:


    Ich glaube ja, das man ca. 3 Mädels im Hintergrund overdubbingmäßig singen lassen hat und Agnetha einfach ein wenig lauter abgemischt hat 8| 8o
    Weil Ihre Stimme natürlich die Beste war ;)




    LG

    Einmal editiert, zuletzt von Rotzlöffel ()

  • Mit overdubbing ist gemeint: Ein Sänger oder eine Sängerin singt ein Lied zweimal, jede Version wird auf eine Spur eines (realen oder virtuellen) Bandes aufgenommen, und dann werden beide Spuren "addiert". D.h. der Sänger/die Sängerin singt mit sich selbst unisono im Duett. Das lässt sich beliebig oft wiederholen, auch mit der Variante, dass der Sänger/die Sängerin eine zweite und eine dritte Stimme dazusingt und somit ein Gesangstrio simulieren kann. Wenn jede der drei Stimmen/Melodielinien gedoppelt wird, hört sich der eine Sänger/die eine Sängerin an wie ein sechsstimmiger Chor. Backgroundsängerinnen braucht man im Studio eigentlich nicht mehr, seit die Mehrspurtechnik zur Verfügung steht, es sei denn der Produzent findet, dass es besser klingt, wenn unterschiedliche Stimmen zusammengemischt werden.

  • Natürlich hatten ABBA keine 4 oder 5 Fältskog- oder Lyngstad-Schwestern, die wie bei den BEACH BOYS oder BEE GEES den gleichförmig gleichklingenden Gesang zelebrieren konnten........aber das war auch überhaupt nicht der entscheidende Punkt......


    Overdubbing ist nicht etwas, was man "nötig hat" oder auf was man "zurückgreifen muss"........sondern Overdubbing ist einfach eine wunderbare und anspruchsvolle Möglichkeit, ein für bestimmte Teile eines Liedes perfekt passendes Klangbild zu schaffen......


    Wie hätte sich beispielsweise der Refrain von THANK YOU FOR THE MUSIC angehört, wenn da Agnetha, Frida, Benny und Björn mit je einer Stimme gesungen hätten ??.......vielleicht noch mit Backvocals.........Sicher weniger gut als nun, wenn wir hier 6 Mal Agnetha hören..........Es gibt in ABBA-Songs ja so einige Stellen, wo Refrains gedoppelt wurden, so dass sie choral klangen, was aber im Endeffekt die gedoppelten Stimmen von Agnetha und Frida waren.......oder teilwese auch nur die Stimme Agnetha's wie z.B auch bei JUST LIKE THAT, be dessen Aufnahme Frida gar nicht anwesend war....


    Wenn nach Quellen gefragt wird, so haben da eigentlch alle ABBA-Mitgleder und auch Micke Tretow mal darüber gesprochen.......Agnetha hat dies, wie gesagt, schon in ganz jungen Jahren eingesetzt für bestimmte vielstimmig klingende Songteile........Auch später arbeitete sie damit und hat zum Beispiel aus einem Song wie WHEN YOU WALK IN THE ROOM mit einem raffiniert und ausgeklügelt aufgebauten Arrangement in Verbindung mit ihrer Stimme einen völlig neuen Song gemacht, der alle davorliegenden Versionen wohl übertroffen hat......


    Overdubbing machen viele, ja fast alle........aber nur wenige verstehen es, dieses Stilmttel richtig gut und wrikungsvoll einzusetzen........Dafür gehört zwefellos auch eine hohe musikalische Kompetenz.....


    Für mich ist und blebt THANK YOU FOR THE MUSIC ein Paradebeispiel für perfektes Overdubbing.........Zunächst hören wir Agnetha's unverfälschte Solostimme in der Strophe, und dann sehen wir im Refrain zwar die Lippen-bewegenden Agnetha, Frida, Benny und Björn.......aber wir hören 6 Mal die mit sich selbst singende Agnetha.........


    https://www.youtube.com/watch?v=0dcbw4IEY5w
    .

  • Aber overdubbing nennt man es doch auch wenn 2 unterschiedliche Personen ein und die selbe melodie einsingen und diese dann technisch übereinander gebracht werden oder nicht? Es muss nicht zwangsläufig die selbe Person sein? Ich blick da nicht mehr so ganz durch ?(


    Ich kenne das auch von E-Gitarren Riffs usw. Es wird mehrmals ein und das Selbe eingespielt, entweder von ein und der selben Person oder halt von mehreren und das dann übereinander gelegt dann klingt der Sound sowas von Satt und kraftvoll...und das kann technisch gelenkt werden je nachdem wie weit man das ganze fechern will :) Live ist das auch möglich nur nicht ganz so perfekt wie im Studio ;)


    Und bei thank you for the Musik höre ich im Hintergrund nicht mehrfach Agnetha? sondern andere Frauenstimmen?! Hab ich so ein schlechtes musikalisches Gehör :S ich finde Agnethas Stimme dabei nur sehr hervorgehoben :huh:


    Aber nun gut, ihr habt es ja alles erklärt und vernünftig vorgetragen. Ihr seid die alten Hasen und werdet es besser wissen aber ein wenig bin ich jetzt von meiner inneren Überzeugung entäuscht das es nicht so ist wie ich es gedacht habe :(


    Egal, ich lern immer gern dazu ;) :P


    LG

  • Es gibt m.W. keine verbindliche Definition von "overdubben". Beide von dir genannten Varianten kommen sicherlich vor. Wenn jedoch zwei Sänger ein und dieselbe Melodie unisono singen wollen, ist overdubben nicht besonders sinnvoll. Es ist einfacher, wenn sie zusammen singen. Sie können einander dabei anschauen und so eine weitgehend perfekte Synchronität erreichen, weil sie miteinander interagieren können, dann kommen die Einsätze auf die Zehntelsekunde genau synchron. Beim Overdubben werden die Abweichungen deutlich größer sein.

  • Ich verstehe das Overdubbing so,
    das die Sängerin das Lied mehrmals einsingt,
    einmal tiefer, einmal höher & auch in der gleichen Stimmlage z.B., und das wird dann anschließend übereinander gelegt! Auch etwas verschoben... und da reden wir über Bruchteile einer Millisekunde.
    Der Kniff darin liegt ja darin, das es der selbe Sänger ist und das ist das geniale!


    Agnetha hat das schon bei ihrem ersten Lied "JVSK" gemacht!
    Ihre Worte dazu: "...ich hätte es auch rückwärts einsingen können!"


    In verschiedenen Interviews von mehreren ABBA Mitgliedern und Musikfamilie, kann man das Nachlesen in Büchern oder Dokus!

  • Das Stück mit einer 10- oder 12köpfigen Band auf der Bühne live zu spielen, ist nochmal was ganz anderes.


    Wenn das überhaupt reicht – zumal bei wirklich extrem hochdotierten Tributebands.


    Für die frühen Sachen braucht man ein Orchester.


    Für die späten, immer elektronischeren Sachen braucht man mindestens vier Keyboarder mit Bergen an Equipment, das man womöglich schon lange nicht mehr neu im Musikgeschäft kaufen kann, gebraucht zu Liebhaberpreisen gehandelt wird und ständig repariert werden muß. Die zerstören dann das Bühnenbild, weil sie weniger wie Musiker wirken als wie die Kommandobrücke eines Flugzeugtrügers oder wie NASA Mission Control, so hochkonzentriert, wie sie sind, wenn sie den Studiosound von ABBA nachbauen. Wenn man sie denn überhaupt sieht, wenn sich also ihre Instrumente nicht zu hoch übereinander stapeln. Derweil können die Orchestermusiker in der Nase bohren, weil sie nichts mehr zu tun haben.


    Bei den frühen Stücken stehen dann die vier Keyboarder in ihren sauteuren Instrumentenburgen und haben nichts zu tun.


    Vor diesem Problem hat noch jede ABBA-Tributeband kapituliert, auch die ganz großen.

  • Also ich sag mal so: Ich würde mir jetzt Zuhause nicht unbedingt Lieder einer Coverband anhören wenn ich auch das Original haben kann - habe aber vor Jahren auf einem Festival mal eine gesehen die mir dann so live doch gut gefallen hat.

  • ich habe schon 3 coverbands gesehen. Sie waren sehr gut. wenn man die Augen geschlossen hat, dann dachte man, dass es die Richtigen sind. ich wollte eigentlich zum Konzert gehen am 4.2., aber es wurde abgesagt.

  • Hmmh, ich kann dem Covern überhaupt nichts abgewinnen, zumindest, wenn sich dabei auch noch bemüht wird, auch noch dem Original möglichst ähnlich zu sein zu wollen. Ich frage mich da immer: Was soll das? Müssen die sich unbedingt damit outen, dass sie so unkreativ sind, dass sie sich nichts Eigenes ausdenken können?

    Etwas anderes ist es, wenn sich die Covers bewusst vom Original unterscheiden, als Beispiel könnte man hier die zahlreichen Songversionen der Ilves Sisters aus Estland (die überdies auch nicht nur ABBA-Titel covern). Hier steckt durchaus eine gehörige Portion Kreativität drin, mit im Vergleich zum Original "geringeren akustischen Möglichkeiten" ein geeignetes Arrangement zu schaffen!

    Was ich daneben noch als reizvoll empfinde, ist, wenn ein Gesangsensemble (sei es ein Chor oder, was wirklich die größte Herausforderung wäre, ein Quartett) von einigen ABBA-Songs (natürlich von jenen, bei denen dies überhaupt möglich ist) reine a capella Versionen singen würde. Ich bin diesbezüglich sogar fündig geworden (mit einer Ausnahme leider nur Medleys):
    - von einem Quintett (aus Ungarn?) ein Medley
    - von der russischen Gruppe A capella Express, und zwar ein Medley aus ABBA-Songs (ein Sextett)
    - als Beispiel für ein wesentlich größeres Ensemble ABBA Greatest Hits - Perpetuum Jazzile , alternatives Video Perpetuum Jazzile Abba Medley (aus Slowenien)
    - vom Chor Onoscatopoeia aus Kanada ebenfalls ein Medley (kommt mir aber nicht immer ganz sauber gesungen vor)
    - vom Universitätschor Cieszyn (Polen) ebenfalls ein Medley (arrangiert von Roine Jansson)
    - sogar ein Ensemble aus den Philippinen (ebenfalls ein Universitätschor) Philippine Madrigal Singers
    - von "The Real Group" (aus Schweden) - hier sogar mit Frida zusammen(!) Dancing Queen

    Soweit die Videos als Beispiele für das, was möglich ist, (wenn mir natürlich auch nicht alles zu 100 Prozent zusagt)

    Außerdem wäre es interessant, den einen oder anderen Song auch noch zusätzlich in den Harmoniefolgen zu ändern (das wäre aber kein Cover mehr, sondern eine Bearbeitung). Ein schönes Beispiel dafür (hier allerdings für die Beatles): Can´t buy me love (als Madrigal arrangiert) von den King´s Singers

  • ... Allerdings gefallen mir Cover von Agnetha und Frida, die ja sehr häufig andere Künstler gecovert haben, sehr gut

    "Ja, Bauer, das ist ja auch was ganz anderes", wenn ich hier mal etwas sinnwidrig Kurt Tucholsky zitieren darf (Die Weltbühne, 10.09.1929, Nr. 37, S. 403.).
    Aber nun im Ernst: diese Covers stellen einen großen Unterschied zur "Ähnlichkeitsmacherei" der ABBA-Coverbands dar - die beiden investierten nämlich gerade viel Arbeit darein, dass es sich vom Original unterscheiden sollte (und so auch zu etwas Eigenständigem wurde) - und das erfordert, wie ich oben schon sagte, durchaus Kreativität!

  • Ich habe lange im Forum gesucht, ob das folgende Video schon vorgestellt wurde und habe es nicht gefunden.
    Deshalb hier von mir der Link zu einer kleinen Sammlung von Versuchen, ABBA zu covern.

    Wer schwache Nerven hat, sollte sich die passenden Medikamente bereitlegen. Ich sehe das eher gelassen und finde manche Aufnahmen sogar interessant:

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