Beiträge von chabba

    Einfach sensationell, Scotty, was Du alles weisst. Vielen Dank für diese vielen Details. Es ist immer wieder eine Wohltat, hier zu lesen.... :rolleyes:


    Von diesem Trip nach Paris vor der Hochzeit habe ich in der Tat auch noch nie gehört.
    Und wie Du, Nissi, habe ich natürlich auch gleich an "Our Last Summer" gedacht.
    Allerding jetzt spontan denke ich nun auch, dass Björn bei der Komposition mit Benny an diese glücklichen romantischen Tage zusammen mit Agnetha gedacht hat und es in den Text hat einfliessen lassen.

    Das kannst Du nicht besser beschreiben.... :thumbsup: Oder wie wir Schweizer sagen, da zeigt Agnetha "wo Bartli den Moscht holt" :lol:

    Aber wie üblich ist auch dieser Text eine Ansammlung von Klischees, Banalitäten und Wiederholungen

    Das ist richtig und trotzdem muss ich sehr schmunzeln über diesen Text.
    Er wurde wahrscheinlich von einem Kritiker geschrieben, der sich schon in den 70er Jahren immer und immer wieder grün und blau geärgert hat, warum ABBA bloss so erfolgreich sind. Und mit jedem Nummer 1 Hit wurde es noch schlimmer. Erst recht als dann sogar Rockstars ABBA Songs gut fanden. :thumbsup:
    Hach, wie schön :lol:
    Viel blabla und leider auch keine News für uns Hardcorefans und immer noch Unverständnis über das Phänomen ABBA steht in diesem Artikel. Mit letztem Satz
    "Je kälter einem die Welt vorkommt, desto inniger klingen ABBAs Lieder."
    bin ich dann aber wieder einig mit ihm.

    Habe mir den Artikel gekauft. Habe ihn selber noch nicht gelesen.....


    Hier auf die Schnelle für alle Angefressenen der reine Text, halt ohne Fotos und Videos:



    Eine der wenigen Bands, die sich nie reformiert haben, kehrt auf die Bühne zurück – «live und virtuell», heisst es in einer Ankündigung. Vermutlich werden Benny, Björn, Agnetha und Frida als Hologramm zu sehen sein, von Musikern live begleitet. Genaueres ist noch zu verkünden. Aber es wird im nächsten Jahr so etwas wie eine Konzerttournee geben. Zwar sind Coverbands wie «Björn Again» seit Jahren unterwegs. Trotzdem werden viele die virtuellen ABBA sehen wollen.


    Die vier Schweden haben bis heute, schätzt man, gegen 500 Millionen Platten verkauft. Das Musical «Mamma Mia!», das auf ihrer Musik basiert, hat weltweit über zweieinhalb Milliarden Franken eingespielt. Ihre 1992 veröffentlichte Sammlung «ABBA Gold», die das erste grosse Comeback der Band einleitete, ging 30 Millionen Mal weg. Es gibt jährliche Fan-Treffen, das ABBA-Museum in Stockholm läuft über. Filme haben sie kultisch verehrt, Bands wie Erasure oder Portishead sie gecovert. Ihre Hits liefen in allen Schwulendiscos, sie selber lösten bei ihrer Tour 1977 in Australien hysterische Szenen aus. Ab Dezember geht eine Londoner Ausstellung der Frage nach, wie stark die Gruppe in den 1970ern mithalf, England aus seiner von Streiks, Massenarbeitslosigkeit und Hooligans gequälten Depression zu befreien.


    Erasure covern ABBAs «Take a Chance on Me». Video: Emimusic, Youtube


    Dabei hat das Quartett schon 1982 pausiert und dann aufgehört, die vier waren ausgeschrieben, geschieden, erschöpft. Aber das spielt keine Rolle: ABBA waren gar nie weg. «Ich will, dass jeder Tag ein ABBA-Tag wird», sagt die unglückliche Hauptdarstellerin in «Muriel’s Wedding», der australischen Tragikomödie von 1994. Für viele geht ihr Wunsch täglich in Erfüllung.




    Der Trailer zu «Muriel’s Wedding». Video: NFSA, Youtube


    Wie ist ein solches Phänomen zu erklären? ABBA war die weisseste und biederste Band der Welt. Zwei verheiratete Paare, die einander selig singend in die Augen schauten. Man trug Latzhosen, Silberstiefel, Rüschenhemden, Capes und weisse Pullover mit aufgestickten Katzen. ABBA sangen Stücke mit Titeln wie «Honey Honey», «Ring Ring» oder «Chiquitita». Sie klopften einen Viervierteltakt nach dem Vorbild deutscher Schlager, denen man noch den Stechschritt der Wehrmacht anhörte. Ihre Videos waren zum Fremdschämen. Sie waren lieb, sie blieben brav. Zerstörten keine Hotelzimmer, taumelten aus keiner Bar, riskierten keine Affären. Sie nahmen keine Drogen, sie waren selber eine.


    Der wohl grösste ABBA-Song von allen: «Dancing Queen» aus dem Jahr 1976. Video: AbbaVevo, Youtube


    1974 hatten ABBA mit «Waterloo» den Eurovisions-Wettbewerb gewonnen. Die Nummer wurde zum internationalen Hit – zum einzigen, hofften alle, denen ihre gute Laune schon damals auf die Nerven ging. Die nächsten Versuche scheiterten, aber ABBA machten mit protestantischer Arbeitsethik weiter. Benny Andersson und Björn Ulvaeus, der Keyboarder und der gitarristische Texter, trafen sich morgens auf einer Schäreninsel und arbeiteten jeden Tag in den Abend hinein. Wenn sie genügend Stücke beisammenhatten, gingen sie mit ihren Frauen ins Studio und nahmen, von den besten schwedischen Jazzmusikern begleitet, die Lieder auf.


    Wie Manna vom Himmel


    In die Details von Klang, Instrumentierung und Arrangements investierten sie so viel Sorgfalt wie die Beatles mit ihrem Produzenten George Martin, und auch die Texte wurden immer besser. Ihre Hits wurden im sozialistischen Schweden am Radio boykottiert, da zu kapitalistisch. Der Erfolg kam trotzdem, weltweit. Der Songschreiber Elvis Costello nannte ihre Musik «Manna vom Himmel», Joe Strummer von den Clash wies einen Journalisten zurecht, der sich über ABBA lustig machte. Als die Sex Pistols zum Auftakt ihrer Comeback-Konzerte zum Hohn «Dancing Queen» abspielten, erreichten sie das Gegenteil: Das Publikum brach in Begeisterung aus.


    Titeln war nicht ihre Stärke: «Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)» in einer Live-Version von 1979. Video: 2Shaymcn, Youtube


    Die besten Lieder von ABBA verbreiten melancholisches Glück, Musik zum Singen und Schmelzen, brillant arrangiert und in vokaler Vollendung vorgetragen – so sehr, dass man dauernd auf das wartet, was der Pop-Theoretiker Diedrich Diederichsen «die gute Stelle» eines Songs genannt hat: das Gitarren-Intro von «Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)» zum Beispiel, der Refrain von «SOS», die Strophen im Scheidungslied «Knowing Me, Knowing You», die lakonische Melodie von «The Day Before You Came», ihrer letzten und traurigsten Single.


    Ihre letzte war zugleich ihre traurigste Single: «The Day Before You Came» von 1982. Video: AbbaVevo, Youtube


    Selbstverständlich findet sich auf ihren Platten, jenseits der Singles, eine Menge musikalischer Müll. Aber ihre besten Stücke, sagen wir zwei Dutzend, bleiben unerreichbar schön, froh traurig, einmalig eingängig.


    Je kälter einem die Welt vorkommt, desto inniger klingen ABBAs Lieder.

    Naja....


    @ charlyb....an die Version von ABBA darf diese ohne jegliches Gefühl produzierte Version aber nicht kratzen....


    sehr seelenarm und sehr kühl....im Gegensatz zu der wunderbaren M I T Gefühl produzierten ABBA Version....schon allein der Grundryhtmus stört mich da sehr arg....

    So hat halt jeder seine Vorlieben.... ;) Natürlich finde ich das Original auch besser, aber Mike Oldfield ist/war vielleicht auf der Bühne kühl, aber sonst ganz sicher nicht.....