Beiträge von Phantom

    Hallo Pims,
    ist ein netter Einfall von dir, die Sache mal bei Benny direkt zur Diskussion zu stellen. Und vermutlich hast du mit der Antwort Recht. Die Sachlage verhält sich so ähnlich wie die Haarfarbe unseres Kanzlers. Erst wurde gerätselt und behauptet, aber nachdem er dazu Stellung genommen
    hat, haben wir alle die Gewissheit, dass er seine Haare NICHT färbt.
    Und natürlich zweifele ich nicht mal im Traum die Worte unseres Kanzlers
    an.


    Aaaaaber.....es geht ja nicht um die Haarfarbe des Kanzlers, sondern um den Song Fernando.
    Und da frage ich mich, warum sollte ich mir von einer dritten Person Gewissheit zu meiner Überzeugung beschaffen, die auf einer logischen Indizienkette beruht? Aus dem Alter, jemanden nach der Richtigkeit meiner Meinung und Überzeugung zu fragen, bin ich glaube ich raus. Ich lasse mich innerhalb einer Diskussion gern von den sachlichen Argumenten anderer Diskussionsteilnehmer überzeugen, aber ich frage nicht erst ob meine Meinung richtig sein könnte. (In letzter Zeit war die Diskussion übrigens sachlich. Fand ich jedenfalls)


    Und ich klamüsere ja nicht ALLES auseinander. Ich beziehe mich nur auf den einen Song, zu dem ich die passende Figur gefunden habe.
    „Philosophieren“ nennt man das. Das Nachdenken, Sinnieren, über die Dinge reflektieren. (Stammt nicht von mir, ist die Definition aus einem Fremdwörterlexikon)


    Die Schönheit des Songs würde ich niemals in Frage stellen. Zumal das eine subjektive Beurteilung ist, und ich nicht für andere sprechen kann und will. Diesen Song mochte ich aber auch schon als ich noch mit einer Rassel um den Weihnachtsbaum gelaufen bin und noch nicht wusste wer Fernando war – so vor „etwas“ mehr als 20 Jahren.


    Und wenn dich die „Geschichten und Spekulationen“ zu dem Thema stören, dann gibt es da eine ganz einfache Abhilfe: Einfach nicht den Thread aufrufen wenn man das Thema kennt und es einen nicht interessiert. Das meine ich nicht beleidigend, sondern wirklich ganz sachlich und nüchtern. Soll eben schon mal vorkommen, dass es in einem Internetforum auch Themen gibt, die einen persönlich nicht interessieren. Kenne ich auch etliche solcher Themen. Die lese ich einfach nicht. Aber es würde mir nie einfallen, einen der Teilnehmer zur Beendigung des Themas aufzufordern.


    Phantom

    Hallo Robert, danke für deinen Beitrag. Er enthält nämlich einen Aspekt, den ich bisher offensichtlich etwas vernachlässigt habe: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass es sich bei dem Song um einen politischen Song handelt, der die politischen Ziele Guevaras idealisiert.
    Einzig in meinem Beitrag in dem ich Bezug auf das in den USA erschienene Buch „Fernando the Flute“ nehme, habe ich den politischen Bereich leicht gestreift.
    Ich bin lediglich dabei zu checken, inwieweit in der ABBA Fangemeinde bekannt ist um wen es in dem Song geht. Natürlich hätte ich auch andere Leute aus anderen Szenen fragen können, die mir vermutlich meine Meinung sofort bestätigt hätten. Schließlich bin ich nicht der Erste und Einzige der auf die Zusammenhänge gestoßen ist. Habe ich auch nicht behauptet.
    Abgeschrieben habe ich übrigens nirgends. Wenn das irgendwann früher schon einmal diskutiert wurde, um so besser! Das beweist nur, dass ich mit meiner Meinung nicht ganz allein da stehe. Nur schade, dass sich der- oder diejenige der/die das irgendwann in einem alten Forum geschrieben hat wie du sagst, nicht an der Diskussion beteiligt.


    Im übrigen ist nicht unbedingt ABBA mein Thema, sondern Che Guevara als Mensch. Die Sache mit dem Song ist eigentlich nur ein zufälliges Nebenprodukt meiner Nachforschungen.
    Inwieweit und was genau ich bezüglich dieses Mannes untersuche ist hier nebensächlich. Politisch ist es jedenfalls nicht!! Und ich wollte auch keinesfalls behaupten, dass ABBA mit diesem Song indirekt den Kommunismus glorifiziert hätten. Das liegt mir absolut fern!! Denn das die Figur Che weltweit unter anderem auch als Freiheitskämpfer verehrt wurde und wird, dürfte wohl hinlänglich bekannt sein. Sagt übrigens auch die Zeile mit den Sternen: „They were shining there for you and me, for liberty, Fernando“


    Und sicherlich hast du damit Recht, dass auch in oder über kriegerische(n) Zeiten „romantische“ Lieder getextet und entsprechende Filme gedreht wurden. Beispielsweise „Lilli Marleen“. Einigen wir uns auf den Begriff „Kriegsromantik“, wobei ich diesen Begriff in unserer Sprache für überflüssig halte. Ich habe jedenfalls noch nicht viel Romantisches an Kriegen finden können.


    Und für die ewigen Zweifler, die jetzt einwenden könnten wieso, weshalb und warum ABBA ausgerechnet einem Kommunisten einen Song widmen, könnte neben der Tatsache, dass Guevara auch als Freiheitskämpfer verehrt wird, weiterhelfen, dass er auch ein Mann war der sich für Unterdrückte und Notleidende eingesetzt hat, und in dessen Leben seine Worte in bemerkenswertem Einklang mit seinen Taten standen. Findet man nur noch selten heute. Jean Paul Sartre sagte nach Che´s Tod über ihn: „Ich halte dafür, dass dieser Mann nicht nur ein Intellektueller, sondern der vollkommenste Mensch unserer Zeit war.“ Zitat Ende.
    Man sollte eben nicht alles nur politisch sehen :smile:





    Ach ja, noch an Oesisteff: Du schreibst in deinem Beitrag, Horn- und Trommelsignale gab es schon im WK II nicht mehr. Dafür würde ich nicht unbedingt meine Hand ins Feuer legen.
    1939 im Polenfeldzug trat die polnische Armee mit Kavallerie gegen die deutschen Panzereinheiten an, weil sie selbst keine Panzer hatte. Darüber gibt es Filmaufnahmen. Und in dem Zusammenhang bin ich mir nicht sicher, ob da nicht auch Hornsignale gegeben wurden.
    Im Übrigen werden auch heute noch (elektrische) Hornsignale bei Sprengungen von Gebäuden, Felsen und Ähnlichem eingesetzt.



    @ Stephen: Du hast natürlich Recht: Nach der englischen Grammatik muss es natürlich heissen „FOR many years...“



    So, das war´s für heute mal wieder. Wenn es wieder neue Kritiken zu meiner Theorie gibt, nehme ich dazu wieder Stellung.


    Bis denne,


    Euer Phantom :)

    Hallo Oesisteff, hier ist nun endlich meine Antwort zu deiner Meinung. Sie fällt etwas länger aus, da ich einiges zitieren muss.


    Aber fangen wir mit den Gemeinsamkeiten an: Wir sind uns schon mal darüber einig, dass der Song um kriegerische Aktionen auf dem lateinamerikanischen Kontinent beschreibt. Daher muss ich schon mal nicht bei Adam und Eva anfangen. Das freut mich wirklich, und das ist nicht ironisch gemeint.


    Lass mich deine Argumente nacheinander, aber nicht in der exakten Reihenfolge abarbeiten.


    Fangen wir an mit der Zeile „Since many years I haven´t seen a rifle in your hand.“
    Dazu möchte ich sagen: Ich habe auch schon lange kein Gewehr mehr in der Hand von, sagen wir mal, Al Capone gesehen.
    Deine Antwort darauf könnte jetzt sein: „Der ist ja auch schon lange tot“
    Meine Antwort dazu wäre: „Eben“
    Du siehst also, der Satz ist kein Beweis dafür, das die betreffende Person noch lebt.


    „Now we are old and grey Fernando“
    Es gab im Laufe der Diskussion schon mal den Standpunkt, dass Guevara „nicht mehr young“ war als er starb. (Beitrag von Johnnie, 13.7.2004) Du dagegen sagst, dass er jung war. Alter und Jugend ist eben ein sehr relativer Begriff, je nach dem wie der Blickwinkel ist. Aus Sicht eines 20-jährigen ist ein 40-jähriger „alt“. Aus Sicht eines 60-jährigen ist ein 40-jähriger „jung“. Che war 39 als er starb. War er nun alt oder jung?
    Und graue Haare setzen ungefähr ab dem biologischen Alter von 30 ein. Könnt ihr alle nun glauben oder nicht.


    I could hear the distant drums and sounds of bugle calls were coming from afar“
    Richtig, diese Signalinstrumente wurden in viel früheren Kriegen benutzt. Ich sprach aber von den Instrumenten als Synonym, oder Symbol!! Als Symbol für seine Feinde, den US-amerikanischen Imperialismus.
    In den Wochen vor beiden Golfkriegen sprachen die Nachrichtensprecher vom „Säbelrasseln“ der beteiligten Nationen. Hat jemand von euch allen mal gesehen, wie Hussein oder einer der amerikanischen Präsidenten mit dem Säbel gerasselt haben? Schließlich wurde das so gesagt. Im Fernsehen. Von Nachrichtensprechern. Sogar bei ARD und ZDF!
    Oder hat jemals jemand gesehen, wie ein Toaster, Fernseher, oder sonstiger Gegenstand „über den Jordan geht“?
    Soviel zum Thema Synonym bzw. Symbol



    Dein Zitat:
    „Auch müssen Artillerie Kanonen im Felde verwendet worden sein, ein Guerillakämpfer scheidet daher definitiv aus, es muss ein Schlachtfeld gewesen sein, mit Artillerie (und Horn und Trommelsignalen)“ Zitat Ende.


    Zu den Horn und Trommelsignalen habe ich eben schon Stellung genommen. Zum Rest ein paar zitierte Stellen aus einer der Biographien über Che, von Paco Ignacio Taibo:


    Seite 462:
    Er (Che) zieht eine Bilanz der Fronten: Uvira – 350 Waffen, eine Kanone, ein paar Flakgeschütze, ein Granatwerfer. Fizi – zwei- bis dreitausend verstreute bewaffnete Männer, eine Kanone, ein paar Granatwerfer. Lulimba (lambert) – 150 Waffen, drei Flakgeschütze, eine Kanone und zwei Granatwerfer. (...) Zwischen Lulimba und Force liegen drei Kommandos, welche die Kubaner nicht genau lokalisiert haben; eines davon nennen sie „Phantom“, denn sie haben es noch nie gesehen. In den Bergen: Calixte – 150 Mann und Mundandi mit den Ruandern und 300 Waffen, drei Maschinengewehren zwei Kanonen und zwei Granatwerfern. Kabimba – 150 Waffen, zwei Flak-MGs, eine Kanone und zwei Granatwerfer. Am See: eine Kanone, die verrückt spielt, und mehrere Flakgeschütze, die ständig feucht werden.


    Seite 467:
    Verlauste Hütten stehen am Wegesrand, es gibt weder Schützengräben noch Unterstände, nur ein paar Flak-Geschütze und Panzerfäuste


    Seite 468
    Die Präsenz des Feindes der bisher passiv war, wird nun langsam spürbar. Die Bombardements nehmen zu, Bauernsiedlungen werden mit Maschinengewehrfeuer belegt (...)
    Diese Flugzeuge bombardieren Ches Stellung und verletzen mehrere Bauern in einem Dorf


    Seite 477
    Seltsamerweise kannte Che die entmutigenden Berichte nicht, die US-amerikanische Geheimdienstler untereinander austauschten, in denen sie den Kongo nach Vietnam als das Land mit der größten Guerillaaktivität der Welt beurteilten...


    Seite 533
    Während der nächsten Tage gehen die ziellosen Bombardierungen regelmäßig weiter (...) Die bolivianische Luftwaffe geht dazu über, Napalm abzuwerfen.


    Seite 537
    (Bolivianische Armeepatrouille unter Führung von Major Rubén Sánchez) „Da tauchte die Luftwaffe auf und fing an uns zu bombardieren, da sie uns für Guerilleros hielt“


    Seite 547
    Teil der (US-amerikanischen Hilfe an die Bolivianer) sind außerdem fünf P-51 Flugzeuge, Hubschrauber und zwei H-19.


    ...und so weiter und so fort...“The roar of guns and canons almost made me cry“


    Also, außer Giftgas und biologischen Waffen war eigentlich alles da, oder? Selbst mit atomaren Waffen könnte man Che noch in Verbindung bringen (Kubakrise im Oktober 1962). Aber die wurden bekanntermaßen nicht angewendet, andernfalls könnten wir uns jetzt nicht darüber streiten, ob es nun Che war oder nicht, der in dem Song beschrieben wird. Die anderen Waffen wurden jedenfalls angewendet.
    Inwieweit Che in die Kubakrise involviert war ist hier jedoch nicht von Belang. Das würde den Rahmen sprengen.


    Noch ein Zitat zum Thema „Kanone“ von Donald Rumsfeld (amerikanischer Verteidigungsminister 2003): „Sie erreichen mit ein paar netten Worten und einer Kanone mehr als mit ein paar netten Worten allein“
    Dieses Zitat zeigt also auch die Relativität des Begriffs „Kanone“. Oder meinst du wirklich, oesisteff, dass Rumsfeld damit eine Kanone meinte, die ein Kaliber von 8 Zentimeter oder mehr hatte, die er imaginär in der Hand hielt?



    So, nun zum Thema Rio Grande:
    Du meinst also, dass es der Rio Grande zwischen Texas und Mexiko war. Gut. Dann fundamentiere doch bitte deine Meinung. Außer der Tatsache das der Rio Grande diese beiden Länder trennt, habe ich bei diesem Punkt deiner Meinung nichts gefunden, was deinen Verdacht, dass es sich in dem Text um diesen Rio Grande handelt, erhärten könnte. Zumal auch in dem Song kein Bezug (auch kein assoziativer oder interpretativer) auf irgendeine Art Grenze genommen wird.
    Ich dagegen behaupte, dass es der Rio Grande in Bolivien war, weil im restlichen Kontext des Textes, inklusive des (Deck)namens Fernando, alles auf die Person Che Guevara schließen lässt.



    Die Tatsache, dass er in dem Song in der Gegenwartsform angesprochen wird, obwohl er zum Zeitpunkt des Erscheinens des Songs schon lange tot war, lässt sich auch leicht erklären:
    Nachrufe – und als solcher ist dieser Song zu verstehen, werden häufiger in der Mischung aus Gegenwarts- und Vergangenheitsform verfasst. Wer das nicht glauben möchte, der kann ja die Zeitungen aufschlagen und mal ein paar Nachrufe lesen, Abteilung Todesanzeigen. Formulierungen wie „...in unseren Herzen stirbst du nie...“, „....du wirst immer bei uns sein...“ und so weiter bla bla, stehen da ziemlich häufig drin. Ergiebig zum Begreifen und Verstehen von Nachrufen sind auch Beerdigungen selbst. Wie oft wird da am offenen Grab der Tote im Präsenz angesprochen!?
    Und Nachrufe können eben auch Jahre später gemacht werden. So zum Beispiel in dem Song „Candle in the wind“ in dem Elton John Marilyn Monroe einen Nachruf oder eine Hommage zukommen lässt. (Ihr Name kommt in dem Song vor, also kein Diskussionsthema) *grins *
    Zu dem Zeitpunkt als der Song aufgenommen wurde, 1973,war die Monroe schon länger tot als Che, und trotzdem singt John: „Good bye Norma Jean...“ Er spricht sie also direkt in der Präsenzform an! Eine Tote! Und er „spricht“ in dem gesamten Song mit ihr. Genau wie bei Fernando. Was ja deiner, respektive eurer aller Meinung nach nicht geht, weil es angeblich Schwachsinn ist! Noch besser für das Verständnis eines musikalischen Nachrufs, bei dem die Verstorbene in der Gegenwartsform angesprochen wird (obwohl sie nicht da ist – weil schon tot), ist die Neuauflage des selben Songs zum Tode von Diana. (Songtexte sind nachzulesen bei http://www.golyrics.de)
    Ein anderes Beispiel dafür wie „schwachsinnig“ es ist einen Toten im Präsenz anzusprechen ist ein Tischgebet orthodoxer Christen: „Komm Herr Jesu sei unser Gast, und segne was du uns bescheret hast“
    Angesprochen wir da ein Mann in der Gegenwartsform, der demnächst 2000 Jahre tot ist!!



    Also, wer den Song WIRKLICH begreifen will, der mache sich Gedanken über Nachrufe, wie sie teilweise formuliert sind, lese die Geschichte Che Guevaras, grabe sich ein kleines Loch im Garten, werfe eine leere Zigarrenkiste als symbolischen Sarg hinein, und lese sich vor dem „offenen Grab“ noch mal den Song durch, dabei die Lebensgeschichte Che´s im Kopf habend.
    (Empfehlenswert für ernsthaft Interessierte ist die Biographie „Che“, von Jon Lee Anderson. Hat ungefähr 700 Seiten bei normalem Buchformat und normaler Schriftgröße. Die Biographie von Paco Ignacio Taibo hat zwar nur 600 Seiten, ist aber mehr als DIN A 5 groß mit kleiner Schrift und „trockener“ zu lesen)


    So, und ich muss jetzt zum Essen. Sonst ist für mich der Zug abgefahren wie man mir sagte. Wie war das bloß gemeint mit dem Zug? Hier gibt es weit und breit keinen. Muss ich jetzt assoziieren und interpretieren? ;-)


    Außerdem würden mich mal ein paar Meinungen derjenigen interessieren, die hier nicht im Forum schreiben. Aus welchen Gründen auch immer. Persönliche Statements könnt ihr bei hlvs@gmx.de hinterlassen.


    Bis denne, Euer Phantom

    Ein sehr interessanter Beitrag. Dazu werde ich auf jeden Fall Stellung nehmen. Ich bitte nur um etwas Geduld, da ich zur Zeit im Urlaub bin und meinen Rechner sowie meine Bibliothek nicht zur Verfügung habe.
    (Internetcafe, comprende Senoras y Senors?)


    In ein paar Wochen schreibe ich dazu dann mehr. (Zum Thema, nicht zum Urlaub)


    Also bis dahin euch allen eine schöne Zeit und schönen Urlaub


    Euer


    Phantom

    Hallo Leute,


    hier ist mal wieder euer Phantom mit neuen Argumenten und Aspekten zum Thema „Fernando“


    Also, zu dem Song wurde ein ganzes Buch geschrieben. Leider gibt es keine deutsche Übersetzung, aber der Titel ist „Fernando the Flute“
    Erschienen ist es im Jahre 2000 in neuer Auflage bei Mass Media Music Scholar´s Press.
    ISBN Nummer ist 0-9701684-1-1
    144 Seiten hat es, und es ist eine wissenschaftliche Analyse des Songs. Sowohl musikalisch, aber auch ideologisch / politisch.


    Mir liegt das Buch leider auch nicht vor, aber ich kann euch beruhigen – zu meiner Theorie gibt es dort keine voillständige Bestätigung. Das heißt aber nicht, dass ich auch nur einen Millimeter von meinem Standpunkt abrücke!!! Denn schließlich gab es vor ein paar hundert Jahren auch Bücher in denen stand, dass die Erde eine Scheibe ist....


    Der Autor des Buches, Phillip Tagg, betont, dass es definitiv KEIN Pro-Pinochet oder CIA Song war. Konnte es auch gar nicht sein, denn Pinochet war Machthaber in Chile, und der Rio Grande fließt nicht durch Chile.


    Aber zwei Aspekte für euch Zweifler dürften doch interessant sein:
    1.Der Autor sieht einen ideologisch / politischen Background in dem Song.
    2.Der Autor erkennt zumindest die Verbindung des Songs zur südamerikanischen politischen Situation der Jahre 1975 / 76


    Außerdem geht es nach Meinung des Autors in dem Song um Leben und Tod – wo ich ihm vollständig zustimme. (Das mal als Randbemerkung für diejenigen, die immer noch ausschließlich eine romantische Sternennacht am Lagerfeuer hinein interpretieren) ;-)


    Es gibt noch einige andere Anhaltspunkte in der Inhaltsangabe, daher füge ich sie mal hier mit ein.


    Und last but not least: Auch wenn meine Theorie nicht bestätigt wird, der in dem Song beschriebene Fernando ist und bleibt Che Guevara!





    About this book
    By 1977 Abba’s Fernando had sold at least 10 million copies worldwide. Released some 18 months after the US-backed fascist coup in Chile, the English lyrics have the vocalist reminiscing about ‘the fateful night we crossed the Rio Grande’ when fighting ‘for freedom in this land’. There is little doubt which nation state most Swedish listeners would have thought of hearing those words in early 1975. In fact Fernando was a very popular song about, literally, a matter of life and death. It was certainly no pro-Pinochet or pro-CIA song, but it failed to capture the mood of sorrow, solidarity and indignation which was so prevalent in Sweden at the time. A rigorous musematic analysis of the song reveals that its musical structuration is operative in the communication of ideology and political stance. For example, by juxtaposing the sounds of Fats Domino with Andean folk flutes, Richard Strauss with Swedish dance music, popular Latin ballads with standard Anglo-North-American pop, rock and disco, etc., Fernando establishes two almost mutually exclusive spheres of connotation: (a) sincerity, seriousness in a rural Andean ‘there-and-then’ region of South America, and (b) weekend entertainment and nostalgia from the safety of a seventies ‘here-and-now’ in urban Northern Europe. This musically mediated mutual exclusivity of ethnically different connotative spheres does not do much to encourage qualities like solidarity. The author presents several other telling examples of congruence between musical structuration and ideology. Whether or not readers agree with the conclusions drawn from the analyses in Fernando the Flute, the book demonstrates that understanding the mediation of ideologies in the modern world presupposes at least some serious consideration of music.

    Hallo Leute,


    jetzt möchte ich mich auch mal wieder zu Wort melden, war übrigens im Urlaub, aber das nur am Rande.


    Also am meisten freut mich, dass es letztlich doch noch zu einer Diskussion meiner Theorie unter den Forenteilnehmern gekommen ist.
    Klar war nicht zu erwarten, dass meine Theorie mit Begeisterungsstürmen begrüßt wird - was jedoch nichts an meiner eigenen Meinung ändert - positiv finde ich jedoch, dass zumindest einige darüber nachgedacht haben ob an der Theorie etwas dran sein könnte.


    Also für mich ist und bleibt der in dem Song besungene Fernando Che Guevara.
    Und ohne jemandem zu nahe treten zu wollen (hier muss man ja offensichtlich aufpassen, fühlen sich ja manche gleich persönlich angesprochen), vielleicht sollte man wenigstens mal den bolivianischen Teil seiner Lebensgeschichte in einer Biographie nachgelesen haben, oder aber vielleicht seine bolivianischen Tagebücher. Dann erscheint die Theorie vielleicht einleuchtender und transparenter.


    Gruß an alle,


    Phantom

    Nein Sascha, so war das nicht gemeint! Aber Peters Beitrag ist sachlich und neutral. Ohne persönliche Diffamierungen. Und recht gegeben hat er mir nicht, er hat meine Interpretation weder bestätigt noch dementiert.


    Wenn ich mir zum Beispiel deinen ersten Beitrag zu dem Thema anschaue, dann sieht das irgendwie anders aus.
    Aber lass uns das nicht weiter ins Persönliche abdriften. Erstens besteht dazu keinerlei Grund, und zweitens würde das dem Forum nicht gerecht werden. Außerdem haben sich deine Beiträge in punkto Sachlichkeit ja schon zum besseren gewendet :)


    Und noch mal für alle: Ich nehme JEDEN Beitrag ernst, egal ob zustimmend oder ablehnend, so lange er nicht in persönliche Diffarmierungen ausartet.


    Und nun weiter im Thema. Wie sehen denn nun die Meinungen anderer aus?

    Hallo Leute, weiter gehts mit der Diskussion, langsam kommen ja auch mal ein paar ernst zu nehmende beiträge. Danke @ Peter :)


    Aber damit es nicht ganz so langweilig wird, hier mal die Kritik zu der Theaterpräsentation am National Theater in Washington DC. vom 2 April 2002.


    Der Autor der Kritik fand die Show klasse, aber er vermisste die Guevara Revolutionary Saga of "Fernando".


    Steht im unteren Drittel des Textes, ich hoffe ihr könnt gut Englisch?? :)
    Aber es gibt noch ein englisches Forum in dem die Theorie vertreten wird. Vielleicht veröffentliche ich die Seite auch noch mal.


    Die Tatsache das der Kritiker "Fey" statt Che geschrieben hat verstehe ich zwar auch nicht, aber ihr könnt ja alle mal einen Rvoluzzer suchen der "Fey Guevara" hieß. :)



    http://www.savetherobot.com/articles/mammaMia.html

    Ok, gehen wir die Thematik doch mal anders an: Ich lasse mal meine Interpretation weg, und richte mich ausschließlich nach dem Text.


    Der Text wurde 1976 geschrieben.


    - Demnach geht es darin um einen Freiheitskämpfer (....to fight for freedom in this land)
    - Des weiteren hat dieser Freiheitskämpfer den Rio Grande überquert ( .....we crossed the Rio Grande)
    - Außerdem hat er schon jahrelang kein Gewehr mehr in der Hand gehabt (...since many years I haven´t seen a rifle in your hand)
    - Er hat verloren (...though I never thougt that we coul lose) wörtlich übersetzt: obwohl ich dachte wir könnten nie verlieren. Mit anderen Worten, und das ist nicht interpretiert, sondern nur anders ausgedrückt: Die Beteiligten haben verloren
    - Er ist tot ....(none of us prepared to die..)
    - Der Mann hatte den Namen Fernando
    - Die Sängerin KANN den Stolz in seinen Augen sehen den er EMPFAND (...I CAN see it in your eyes how proud you WERE...) (Simple Present / Simple Past)



    Also fassen wir zusammen: Ein Freiheitskämpfer mit dem Namen Fernando überquert den Rio Grande um für die Freiheit zu kämpfen. Er verlor diesen Kampf und starb. Und aus Sicht von 1976 wurde er schon seit Jahren nicht mehr mit einem Gewehr in der Hand gesehen.


    Das ist de facto eine Zusammenfassung der Handlung, wie sie in dem Text geschildert ist. Wer da jetzt etwas anderes behauptet kann entweder nicht lesen oder versteht kein Englisch.


    So. Und ich sage ganz einfach, dass ich eine Person der Weltgeschichte gefunden habe, auf die alle diese Eigenschaften zutreffen.


    Che Guevara reiste unter dem Decknamen Fernando in Bolivien ein, um das Land von einem seiner Meinung nach unberechtigtem Regime zu befreien. Er überquerte den Rio Grande in Bolivien. Er verlor den Kampf und starb.
    Die Sängerin behauptet nun 1976, dass sie ihn schon jahrelang nicht mehr mit einem Gewehr gesehen hat, sie aber trotzdem den Stolz in seinen Augen sehen KANN den er mal HATTE!!!



    Zugegeben, der Rest war interpretiert von mir. Das heisst zwar nicht das ich davon Abstand nehme, ganz im Gegenteil, aber offensichtlich war es etwas zu viel auf einmal, die Fakten und die Interpretation in einem gesamten Bericht hier einzutragen.
    Also diskutieren wir die Fakten. Ich bitte weiterhin um Gegenstimmen.


    ....und wie wäre es denn mal mit GegenARGUMENTEN, und nicht nur mit...."ich glaube das nicht..."
    Ich akzeptiere auch gern eine Version, in der ein anderer Fernando meinetwegen den Rio Grande zwischen Mexiko und Texas überquert hat, aber dann erwarte ich auch entsprechende Fakten die historisch nachvollziehbar sind!!


    Die Fakten die ich hier bezüglich Che genannt habe sind jedenfalls einwandfrei belegbar!!


    Und in diesem Statement habe ich bezüglich des Songtextes nichts assoziiert und auch nichts interpretiert. Ich habe nur den Text übersetzt und die dazu passende Figur eingesetzt.

    Hmmm, wieder zwei Gegenstimmen. Nun gut, aber beide Gegenstimmen haben ein vernünftiges Niveau. Das ist doch schon mal erfreulich :)


    Also Ina, warum sollte das verschwiegen werden?
    Ich denke mal, es wäre Abba nicht gerade zuträglich, wenn sie zugeben würden, dass sie eine Homage an Che Guevara geschrieben haben. Denn er war eine der umstrittendsten Figuren des letzten Jahrhunderts. Charismatisch, attraktiv, ein Freiheitskämpfer für unterdrückte Völker in Lateinamerika, aber eben auch jemand, der politische Ansichten vertrat die nicht jedermanns Sache sind. (Meine im übrigen auch nicht)
    Nichtsdestotrotz war er eine Figur der Popkultur (das Wort bitte ich im kulturellen Sinne zu verstehen!! Andy Wharhol war auch ein Teil der Popkultur, und der hat nicht gesungen)


    Jedenfalls wäre es wahrscheinlich einem Skandal gleichgekommen, hätte Abba zugegeben, dass es sich um Che handelt in dem Song.
    Und ich will gar nicht daran zweifeln, dass Abba politisch neutral waren oder sind. Und in eine politische "Ecke" will ich sie auch nicht drängen.
    Trotzdem bleibe ich dabei, dass es sich bei dem Song um Che handelt.
    Denn eins steht fest: Verehrt wurde Che aus tausenden Gründen, nicht nur aus politischen.
    Ich kenne Frauen, die wissen nichts von ihm. Ausser, dass er ein Freiheitskämpfer war und das er eben klasse aussah. Deshalb verehrten sie ihn. (Das ist nur ein Beispiel und ich möchte nicht, dass sich jetzt jemand persönlich angesprochen fühlt!!!)


    Also denn, weitere Meinungen bitte :-)


    Ach ja, wer sich zu den Parallelen zwischen Che und dem Song informieren möchte, hier zwei Buchtipps:
    - Che, der Traum des Rebellen
    - Che Guevara, Biographie von Jorge G. Castaneda


    Beide Bücher sind absolut neutral geschrieben!!!! Nicht das hier ein falscher Verdacht aufkommt.

    Gut Sascha, du musst mir ja nicht recht geben. Du hast eben deine Meinung bezüglich Romantik und Textverständnis (....the roar of guns and cannons almost made me cry......and since many years I haven´t seen a rifle in your hand...)
    Klar, ich sitze auch gern am Lagerfeuer mit einer Frau, während irgendwer mit Gewehren und Kanonen rumballert. Und schmachtend sagt die Dame dann zu mir "ich habe schon lange kein Gewehr mehr in deiner Hand gesehen"
    Wirklich der Inbegriff von Romantik. :giggles:


    Und das war jetzt eine wörtliche Übersetzung, keine Interpretation.
    Du findest das eben romantisch - ich nicht.
    Aber trotzdem vielen Dank für deine ehrliche Meinung :)



    Aber zurück zum Thema, was sagen denn die anderen Forumsteilnehmer zu der Tehorie? Ich bin gespannt auf sachliche Kritiken, Anregungen, oder begründete Widerlegungen

    Ok Leute, ich löse euch das Rätsel auf.
    Ich wollte nur mal vorab checken, ob vielleicht jemand weiß um WEN es da eigentlich geht.
    Lest es euch durch, áuch wenn es sehr lang ist, es ist ein Hammer!!


    Die jüngeren werden vielleicht nicht wissen wer die besagte Figur war, aber der ein oder andere in "gesetzterem" Alter vielleicht schon!?!?!
    Ich hoffe es jedenfalls.


    Viel Spaß beim Lesen :-)



    „Fernando“



    Eine Interpretation des Songtextes der Gruppe ABBA.


    by H. Hauenschild 7.7.04


    Can you hear the
    drums Fernando?
    I remember long ago another starry night like this
    In the firelight Fernando
    You were humming to yourself and softly strumming your guitar
    I could hear the distant drums
    And sounds of bugle calls were coming from afar


    They were closer now Fernando
    Every hour every minute seemed to last eternally
    I was so afraid Fernando
    We were young and full of life and none of us prepared to die
    And I'm not ashamed to say
    The roar of guns and cannons almost made me cry


    There was something in the air that night
    The stars were bright, Fernando
    They were shining there for you and me
    For liberty, Fernando
    Though I never thought that we could lose
    There's no regret
    If I had to do the same again
    I would, my friend, Fernando


    Now we're old and grey Fernando
    And since many years I haven't seen a rifle in your hand
    Can you hear the drums Fernando?
    Do you still recall the frightful night we crossed the Rio
    Grande?
    I can see it in your eyes
    How proud you were to fight for freedom in this land


    There was something in the air that night
    The stars were bright, Fernando
    They were shining there for you and me
    For liberty, Fernando
    Though I never thought that we could lose
    There's no regret
    If I had to do the same again
    I would, my friend, Fernando


    There was something in the air that night
    The stars were bright, Fernando
    They were shining there for you and me
    For liberty, Fernando
    Though I never thought that we could lose
    There's no regret
    If I had to do the same again
    I would, my friend, Fernando
    Yes, if I had to do the same again
    I would, my friend, Fernando...



    Interpretation:



    1. Strophe:


    Die Sängerin stellt in der Gegenwart einem Mann die Frage ob er die Trommeln hören kann. Sie erinnert ihn an eine andere sternenklare Nacht, die vor langer Zeit stattfand. Damals saß der besagte Mann Fernando an einem Lagerfeuer, summte vor sich hin und spielte sanft mit seiner Gitarre.
    Sie (die Sängerin) konnte in der Ferne Trommeln und Signalhörner hören.



    2. Strophe


    „Jetzt waren sie näher, Fernando“ Der Bezug ist in der ersten Strophe zu finden. „Sie“ sind in dem Falle die Trommeln und Signalhörner.
    Die Sängerin beschreibt eine gegenwärtige Situation, in der die Stunden und Minuten zu Ewigkeiten werden, und sie singt davon, dass die beteiligten Personen jung sind, mitten im Leben stehen und niemand von ihnen darauf vorbereitet war zu sterben.
    Im weiteren Verlauf berichtet sie von der Angst die sich einstellte, als das Getöse von Gewehren und Kanonen einsetzte.



    3. Strophe


    Der Refrain


    Hier wird Fernando von der Sängerin direkt angesprochen.
    In dieser Nacht lag etwas in der Luft, die Sterne funkelten und schienen nur für Fernando, sie und die Freiheit. Sie spricht ihn direkt an, dass sie nie daran gedacht hätte das sie verlieren könnten, doch sie bedauert nichts.
    Würde sie das gleiche noch einmal tun müssen, würde sie es tun, sagt sie zu ihrem Freund Fernando.



    4. Strophe


    Jetzt sind sie alt und grau geworden. Seit vielen Jahren sah sie Fernando nicht mehr mit einem Gewehr in der Hand. Sie fragt nochmals ob er die Trommeln hören kann.
    Danach wird die Frage an Fernando gestellt, ob er sich an die furchtbare Nacht der Rio Grande Überquerung erinnern könne.
    Sie sieht in seinen Augen wie stolz er war als er für Freiheit in dem Land kämpfte.










    Analyse:


    Davon ausgehend, dass die Sängerin nur geistig in den beschriebenen Situationen „dabei“ war und nicht physisch anwesend, lässt der Text Rückschlüsse auf die Person „Fernando“ zu.


    „Fernando“ war ein alias Name von Che Guevara. Diesen Decknamen, sowie den Decknamen „Ramon“, verwendete er bei der Guerillabewegung in Bolivien.
    Der in dem Song erwähnte Rio Grande wurde tatsächlich von ihm und seinen Leuten in Bolivien zu Fuß durchquert. Die Durchquerung war deshalb furchtbar, weil dabei mehrere Kämpfer, Maulesel, Waffen und andere Ausrüstungsgegenstände von den Fluten mitgerissen wurden. Mehrere Kämpfer starben dabei.


    Sehr aufschlussreich ist die Zeile „I can see it in vour eyes, how proud you were to fight for freedom in this land“
    Der erste Teil ist in der Gegenwart geschrieben, der zweite in der Vergangenheitsform. Da es jedoch nicht möglich ist, in den Augen eines Menschen ein Gefühl zu erkennen das er irgendwann mal empfand, sondern nur ersichtlich ist was ein Mensch in dem Moment empfindet in dem man ihm in die Augen sieht, lässt diese Formulierung nur einen Schluss zu: Jemand der sich so ausdrückt sieht sich ein Foto an.
    In diesem Fall dürfte es sich um eines der Fotos gehandelt haben, die in einem kleinen Waschhaus in Vallegrande aufgenommen wurden, wo die Leiche Che Guevaras für die Weltöffentlichkeit fotografiert wurde. Die Augen seiner Leiche waren geöffnet, und sie hatten tatsächlich nicht den Ausdruck eines Toten.


    Interessant ist auch der letzte Satzteil „...to fight for freedom in this land“.
    Wörtlich übersetzt „in dem Land“, das impliziert, dass es nicht sein eigenes Land war, was tatsächlich stimmt, denn er war Argentinier.
    Andernfalls hätte es heissen müssen (oder können) „...in your land“
    Eine weitere Formulierung hätte sein können „....of this land“. Melodiös hätte das dem Song keinen Abbruch getan, da er jedoch in dem Land für die Freiheit kämpfte, darf angenommen werden, dass es nicht im Speziellen um das Land Bolivien ging, welches es zu befreien galt, sondern um die Freiheit als solche. Egal wo und in welchem Land sie erkämpft werden müsste. Diese Interpretation entspricht den Ansichten Che´s, denn er verstand sich immer als Internationalist.


    Die Beschreibung eines verträumten Gitarrenspielers muss jedoch assoziiert werden, Che war völlig unmusikalisch, aber er las viel und schrieb Tagebücher. In seien Biographien ist häufig die rede davon, dass er sich in Feldlagern gern zurückzog um zu schreiben oder zu lesen.
    Die erste Strophe beschreibt einen verträumten Che, der noch einige Jahre zu leben hatte ( I remember long ago another starry night like this), die zweite Strophe handelt von seinem Tod (...none of us prepared to die).
    Gemeinsam ist beiden Strophen jedoch, dass dort von Trommeln und Signalhörnern die Rede ist. Auf die Trommeln wird auch in der vierten Strophe nochmals in Form einer Frage die postum an ihn gestellt wird Bezug genommen.
    Es gab also die Trommeln in der ersten Strophe, als sie noch nicht gefährlich waren, in der zweiten als er starb, und in der vierten Strophe.
    Die Trommeln sind also auch nach seinem Tod noch da.
    Assoziativ könnten die Trommeln (und die Signalhörner) ein Symbol sein. Ein Symbol für seine Feinde.
    Ich persönlich denke bei den Trommeln und Hörnern an Western. Die Kavellerie, die die Indianer angreift und die Signalhörner ertönen. Oder an die Trommeln aus dem amerikanischen Bürgerkrieg.
    Diese Trommeln und Hörner waren Instrumente der Yankees, also dem Inbegriff des Imperialismus aus der Sicht Che Guevaras. Der Imperialismus hat also sowohl in der Realität, als auch in dem Abba Song einen seiner schärfsten Widersacher besiegt und überlebt.


    Vielleicht ist die erste Strophe eine Anspielung auf Kuba, als die Trommeln noch weit entfernt waren und die Revolution siegte.
    In Bolivien waren die Trommeln dann näher – zu nah.
    Die postum gestellte Frage „can you hear the drums Fernando?“, als auch die Feststellung, dass er lange nicht mehr mit einem Gewehr in der Hand gesehen wurde, könnte die bange Reaktion einer Generation sein, die inzwischen etwas älter und grauer geworden ist. Eine Generation, die die ihn glühend verehrte – die 68er.
    Stellvertretend für diese Generation haben Abba offensichtlich diesen Hit produziert.
    Erschreckend ist jedoch, dass er bei der Zielgruppe gar nicht ankam, sondern (vielleicht aufgrund der einlullenden Melodie) bei denen landete, die die Welt als heile betrachten und offensichtlich beim Hören dieses Songs sich immer noch auf einer spanischen Finca mit einem spanischen Liebhaber/in in einer sternenklaren Nacht sehen.


    Aber wie auch immer, der Song ist eine perfekte Hommage an einen der berühmtesten Guerillakämpfer. So perfekt, dass es nur wenige bemerkt haben, obwohl es ein Millionenhit war.
    Und auch die Tatsache, dass Benny irgendwo und irgendwann mal gesagt haben soll, er habe dabei an zwei Kämpfer gedacht die den Rio Grande von Mexiko her überschritten ist unglaubwürdig. Es sind viel zu viele Metaphern und subtile Andeutungen im Text enthalten die auf die lateinamerikanische Revolution schließen lassen.
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Es gibt zwei Flüsse die Rio Grande heißen,
    einen der in Colorado entspringt und im Verlauf die Grenze zwischen Mexiko und Texas bildet, und einen in Südamerika, der unter anderem durch Bolivien und Brasilien verläuft.




    El Comandante Ernesto Che Guevara de la Serna wurde am 9. Oktober 1967 in La Higuera von einem Soldaten auf höchsten Befehl durch den bolivianischen Präsidenten hingerichtet. Die Leiche wurde am Nachmittag per Hubschrauber nach Vallegrande geflogen, wo sie den Reportern, und damit den Augen der Weltöffentlichkeit vorgeführt wurde. Seine Augen waren geöffnet, so als schaue er einen an....
    ....I can see it in your eyes how proud you were to fight for freedom in this land.



    In diesem Sinne



    Hasta la victoria siempre!!

    Nein, ich möchte niemanden veräppeln. Die Frage ist absolut ernst gemeint!!
    Ich habe da nur eine eigene Theorie wer "Fernando" gewesen sein könnte, nur muss man das im Kontext zum gesamten Text sehen. Man muss also den Text kennen und vor allem verstanden haben um was es in dem Text geht.
    Und dann ist die Frage absolut berechtigt wer Fernando war.


    Wer kennt sich denn etwas in Zeitgeschichte der letzten 50 Jahre aus?
    International meine ich natürlich

    Hallo Leute,


    ich möchte meine Frage hier auch in diese Rubrik setzen, da ich nicht sicher bin ob sie in der ersten Rubrik richtig platziert ist!?!?!?


    Also wer hat irgendwelche Kenntnisse, wer oder was dieser "Fernando" war, der im gleichnamigen Song besungen wurde??


    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten

    Hallo Leute,


    ich habe da mal eine Frage zu einem der bekanntesten Songs, Fernando:


    Wer oder was ist dieser Fernando? Gerade englisch hört sich das Wort ja nicht an, ist es aus dem schwedischen?


    Kann mir da jemand weiterhelfen?