Beiträge von Markus B

    Auch ich muss hier klar widersprechen. Ich unterschreibe, dass #lovestorm den höheren Ohrwurmfaktor hat als Voyage, würde aber niemals Groenalund über die Gesangskunst von A und F stellen. Deren Stimmen sind in ihrer Art und Weise einfach einzigartig. Auch wenn Mabel ebenfalls eine tolle Stimme hat, aber dass sie etwas kann, was AF nicht könnten… Nein. Zumal das Solo tatsächlich weder musikalisch noch künstlerisch einen ganz besonderen Anspruch hat.

    lovelight: Das mit der guten und schlechten Musik ist eigentlich sehr einfach. Natürlich hätte ich genauer schreiben müssen „gut gemacht“. Dass die Musikvorlieben hier im Forum sehr unterschiedlich sind, will ich ja gar nicht in Abrede stellen. Aber der gemeinsame Nenner ist wohl ABBA, eine Musik, die hier jeder gut findet.

    Was mir nicht einleuchtete, ist (ich wiederhole mich), warum nun Groenalund hier im Forum trotz der abbaesken Reminiszenzen überwiegend als schlecht gemachte Musik gesehen wird.

    Markus S: Ganz ehrlich, die Remixe finde ich auch überflüssig und sie gefallen mir nicht. Sie verfälschen den Charakter der Songs.

    Dass es zu EOTH und WWDTM keine Videos gibt, liegt vielleicht daran, dass sich Martin Gerke schon wieder mehr auf neue Songs konzentriert. Die bisherigen Videos finde ich außerdem eh überwiegend nur „gut gemeint“. Mit dem neuen Song in der Pipeline (auf den ich auch neugierig bin) tut er sich dann möglicherweise ja gar keinen Gefallen, wenn er den auch schon wieder vorab veröffentlicht. Denn ein ganzes Album lässt jetzt sicherlich wieder längere Zeit auf sich warten. Falls deine Theorie stimmt und Martin Gerke den Musikmarkt mit dem Album nicht mehr wirklich „überraschen“ konnte…

    Ansonsten bin ich ob der ausbleibenden Etablierung ja auch schwer überfragt. An der Qualität liegt es ja unser beider Erachtens nicht ;-)

    Mich würde interessieren, welche Antwort Martin Gerke selbst darauf hat.

    Hallo zusammen,

    zunächst danke ich all jenen, die mich hier so nett im Forum begrüßt haben. Insgesamt ist mir beim

    Lesen der Einträge der respektvolle Umgangston durchaus positiv aufgefallen. Umso irritierter war

    ich gegenüber der Art und Weise, wie ausgerechnet hier über das Album von Groenalund geurteilt

    wird. Ich war/bin der Meinung, dem einfach etwas entgegensetzen zu müssen, weil ich die

    Diskurshoheit über #lovestorm nicht den negativen Stimmen hier überlassen wollte. Und das meine

    ich auch mit „nerdig“. Es liest sich zum Teil zwischen den Zeilen ein bisschen wie „Wir hüten das

    musikalische Erbe ABBAs und beurteilen alles, was sich dem musikalisch scheint nähern zu müssen,

    äußerst kritisch.“ (meine Lesart!)

    Ich möchte einfach verstehen, warum befreundete ABBA-Fans, denen ich das Album vorspielte, die

    Musik toll fanden – nach dem Motto: Wenn es schon von ABBA nichts mehr Neues geben wird, ist

    die stilistisch ähnliche Musik von Groenalund doch zumindest ein kleiner Trost. Und hier im Forum,

    wo sich ja eigentlich nachweislich ausschließlich Freunde guter Musik aufhalten müssten, wird das

    Album von über 80 Prozent als mäßig bis schlecht bewertet, teilweise mit Begründungen, die mir

    nicht ganz einleuchten: Warum wird z.B. „A new tomorrow“ als überproduziert bezeichnet, was man

    genauso gut vielen ABBA-Songs vorwerfen könnte? Warum bezeichnet man die Musik als

    „altbacken“, wo doch Voyage auch klingt wie vor vierzig Jahren (und nicht wie „Drake“…). Würden

    die Songs und die Musik Gerkes vielleicht anders bewertet werden, wenn sie doch von Agnetha und

    Frida gesungen wären???

    Scotty11, du hast mir zumindest eine mögliche Antwort auf meine Irritation aufgezeigt, dass sich

    Martin Gehrke nämlich mit früheren Posts hier etwas in Misskredit gebracht hat.

    Damit mir nicht dasselbe Schicksal blüht, möchte ich mich hiermit bei allen entschuldigen, denen ich

    mit der Wortwahl meines ersten Posts zu nahe getreten bin.

    Vor ein paar Wochen bin ich eher zufällig (andere Möglichkeiten gibt es ja auch kaum) auf das Album

    #lovestorm gestoßen und im Zusammenhang mit meinen Recherchen zu Groenalund auch auf dieses

    Forum und die Beiträge dazu.

    Ich habe feststellen müssen, dass es hier einige sehr nerdige Einstellungen zu ABBA gibt und nervige

    Meinungen zu Martin Gerkes Groenalund, sodass ich mich kurzerhand angemeldet hab, um diesen

    Beitrag zu verfassen. Mir geht die Kritik an Groenalund nämlich deutlich zu weit!

    Zunächst:

    - Ja Karo, Sarah und Mabel klingen nicht genauso wie Frida und Agnetha. Wie könnten sie das auch?

    Trotzdem haben sie tolle, geschulte Stimmen, die den Songs ihren Stempel aufdrücken.

    Ja, „Just like that“ bleibt klar hinter seinen Möglichkeiten zurück. Im Gegensatz zu allen anderen

    Songs wirkt hier das Arrangement geradezu blutleer. Trotzdem schön, eine weitere Version zu dem

    Song zu haben.

    Ja, das Video zu JLT ist kein großer Wurf und wirkt tatsächlich eher wie ein Schülerprojekt

    Ja, ich finde das Gewese um Janne Schaffer auch etwas nervig. Die Songs, in denen er spielt, hätten

    auch ohne ihn funktioniert. Dennoch spricht sein Mitwirken für mich schon auch für die Qualität der

    Lieder. Denn auch Janne hätte sich vermutlich wohl nicht für jeden Schrott hergegeben.

    Ja, nicht alle Lieder schlagen gleich im Trommelfell ein wie bei ABBA. Das tun bei mir auf Voyage

    tatsächlich aber auch nur die ersten fünf Songs. Und ja, natürlich hat Martin Gerke da irgendwelche

    musikalischen Ideen zusammengesetzt und zusammengeschraubt. Das haben Benny und Björn

    übrigens genauso gemacht, wie jeder weiß. „Kritisieren“ ließe sich hierbei, dass in vielen Songs die

    Strophen recht belanglos daherkommen und gegen die tollen Refrains ziemlich abfallen. Bei „A new

    tomorrow“ übrigens umgekehrt, dort finde ich die Strophen fantastisch.

    Es gibt also schon einige Punkte, die man anmerken könnte. Aber all das ist nicht spielentscheidend.


    Entscheidend ist in meinen Augen, dass da jemand die Musik von ABBA als sein großes Vorbild sieht

    und in diesem Stil versucht zu komponieren und vor allem zu arrangieren. Das ist per se nichts

    Schlechtes – ganz im Gegenteil! Dass dabei nicht 1:1 ABBA rauskommt, liegt in der Natur der Sache.

    Martin Gerke jedoch vorzuwerfen, seine Musik und seine Texte wären durchschnittlich oder gar

    banal, ist unredlich. Man darf nicht ganz vergessen, dass er immerhin quasi eine „One-Man-Show“ ist,

    das heißt, bis auf den Gesang alles selbst macht. Ich schätze, da ist kein dickes Management

    dahinter, mit einem Team erfahrener Produzenten und Arrangeure. Er macht das alles selbst. Und er

    macht das toll. Das braucht eben auch Zeit. Dass Popmusik textlich überwiegend „banal“

    daherkommt, ist übrigens auch eher die Regel als die Ausnahme.

    Martin Gerke zu unterstellen: „Er kann es nicht!“, finde ich schon mehr als respektlos. Ich finde

    seinen Idealismus bewundernswert. Ich bin dankbar dafür, dass er in einer Zeit, wo der Musikmarkt

    tatsächlich überwiegend tatsächlich aus austauschbarem Müll besteht, die musikalische Idee ABBAs

    weiterpflegen möchte und sich daran abarbeitet. Und wie ich meine: sehr erfolgreich. Ich danke

    Martin Gerke für die zahlreichen Ohrwürmer, die mich mit zunehmender Rezeption des Albums

    durch den Tag begleiten.

    Einige Kritiker von Groenalund sollten mal ihr Mindset überprüfen und von ihrem hohen Ross absteigen.