Ich habe mal ein paar Dokus über sie geschaut, das mein Bild über ihre Kunst sehr verändert hat.
Sie hat immer betont, das ihr Schlüssel zum Erfolg ihr Songwriting sein wird - und sie sollte recht behalten. Sie schreibt über das, womit sich ihre Zielgruppe identifizieren kann, ob Liebe oder Minderwertigkeitskomplexe, wie bei dem Lied "Anti Hero" (kann ich mich sehr mit identifizieren). Diese scheinbare Nahbarkeit und Normalität die Taylor inszenieren kann, ist, was fasziniert. Eigentlich ähnlich wie bei ABBA - eingängige einfach klingende Melodien und Texte mit hohem Identifikationspotential.
Ihre Lyrics bzw. die Aufmachung ihrer Alben ist oft kryptisch und beinhaltet nicht selten Easter Eggs oder Teaser zu neuen Projekten. Einmal hat sie zum Beispiel Großbuchstaben versteckt, die dann ein neues Wort ergeben haben.
Dann hat sie sich quasi mit jedem Album neu erfunden, um "am Ball" zu bleiben, diese Neuerfindungen werden auch "Eras" genannt. Diese machten sie zur Zielscheibe von Spott - ganz zu schweigen von dem Spott über ihr Beziehungsleben und ihr Image. Und was macht sie? Sie integriert den Spott in ihre Kunst. In dem Musikvideo von "Look What You Make Me Do"nimmt sich selbst auf die Schippe, indem sie ihre Era- und Imagepersönlichkeiten (die "falsche Schlange", das "Fake-Girl",...) auftreten und am Ende miteinander streiten lässt.
Darüber hinaus traut sie sich Dinge, die sich heute kaum noch jemand traut. Während Videos und Musik immer kürzer werden und etwas zum Teufelskreis der immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne beitragen, bringt sie 10-Minuten-Versionen ihrer Lieder raus, wie bei "All too well".
Soviel zum Thema Kunst. Ihr Image mit dem Feminismus, Queer-Rechten und Stellung in einer männerdominierten Szene würden hier den Rahmen sprengen.
Ich bin immer noch kein Swiftie. Aber ich habe doch etwas Gefallen an dem einoder anderen Lied von ihr gefunden.
Ich schätze, ich habe ihr Unrecht getan.