Beiträge von rpbt

    Das ist sicher eine Meinung, die man sinnvoll vertreten kann. Andere würden wiederum Mozart vorziehen. Entscheidend ist, daß bei den ganz großen Künstlern das Super-Schwierige ganz leicht, ganz selbstverständlich aussieht. Ich erinnere mich noch an meine Gedanken, wenn Steffi Graf Tennis gespielt hat. Auch so das Gefühl: "Kann doch nicht so schwer sein..."

    Natürlich können die vier uns in alle möglichen Richtungen an der Nase rumführen. Z.B. könnte sich auch hinter einem der Titel, die uns noch gar nichts sagen, auch ein stark umgebautes "Just like that" verbergen. Nichts ist unmöglich, einen Monat haben wir noch zum Spekulieren... ;-)

    @Scotty: Leider habe ich "Whiter Shade of Pale" schon nur als Oldie kennengelernt, da wirken sich unsere paar Jährchen Altersunterschied doch aus.

    Aber hier meine Rückblende 1970: Ich war 4-5 Jahre alt, lesen konnte ich aber schon. Peter, der Sohn unserer Nachbarn (ca. 10 Jahre älter), hatte in seine Schultasche innen auf die Klappe ganz groß zwei Wörter geschrieben. Das erste konnte ich lesen, und was ein Depp ist, wußte ich natürlich, auch wenn er es falsch geschrieben hatte. Komisch, wo er doch schon so lang in der Schule war. Mit dem zweiten Wort konnte ich aber gar nichts anfangen.


    Heute weiß ich natürlich, was "DEEP PURPLE" bedeutet - und daß Peter einen guten Musikgeschmack hatte.


    Markus: Interessanterweise liegen das Entstehungsjahr des Liedes (1967) und das Aufnahmejahr 2006 genau so lange auseinander wie 1982 und 2021. Manche Leute können wirklich 39 Jahre später noch toll singen. Natürlich ist das Arrangement mit Moll-Intro vom Orchester, dann Stimme und Klavier, dann Orgel dazu, Band dazu, Orchester und Chor dazu toll gemacht. Aber das Lied hat das Potential, daß man das alles wirklich darauf aufbauen kann. Und Gary Brooker hat genau die Stimme dazu.

    Procol Harum hatten eine große stilistische Breite, kamen eigentlich vom Bluesrock, haben dann als welche der Allerersten (die anderen waren The Nice mit Keith Emerson) mit der Verbindung von Rock und Klassik gearbeitet und in dem Dreieck Blues - Progressive - Symphonic Rock (wo man ja furchtbar viel Blödsinn anstellen kann) viel gute Musik gemacht. Ich mag sie, weil ich ihren musikalischen Höhenflügen noch folgen kann. Bei Emerson, Lake und Palmer schnalle ich leider immer wieder ab - das geht mir zu sehr in freischwebenden Lärm über.

    Viele alte Säcke wie ich sagen, in den 60er, 70er Jahren war die Musik viel besser.


    Daraufhin melden sich ebenso regelmäßig Menschen, die darauf verweisen, das stimme überhaupt nicht; man müsse nur ausreichend ausdauernd abseits des Mainstreams suchen. Das mag sein.


    ABER: Damals ind den 60er und 70er Jahren - Beatles, Stones, Animals, The Who, DDDBM&T, Mamas & Papas, ABBA, Sweet, etc.etc. - das WAR alles Mainstream! Warum muß man sich heute danach blöd suchen?

    Hallo und willkommen hier - soweit ich das schon sagen darf, ich bin dank Dir jetzt der Zweitneueste hier. Deine Gedanken und vor allem die Gefühle beim Hören der zwei neuen Lieder haben mich sehr an meine eigenen erinnert. "Don't shut me down" ist so richtig der fette Trip mit der Zeitmaschine, der Stoff, auf den der Abbaholiker seit so vielen Jahrzehnten gewartet hat.

    Procol Harum: Jeder kennt sie, viele zwar nicht mit Namen, aber alle kennen "A Whiter Shade Of Pale", 1967 ihr erster und - ungerechterweise - auch größter Hit; dabei haben sie bis 1977 viele tolle Lieder gemacht. Markenzeichen: Die Stimme des Sängers und Hauptkomponisten Gary Brooker (*1945), die Doppel-Keyboard-Besetzung (Klavier PLUS Hammondorgel) sowie die kryptischen Texte von Keith Reid. Reinhörtipps:


    A Whiter Shade Of Pale, live in Dänemark mit Orchester 2006

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    Something Magic, Studioaufnahme 1977, mit klasse adaptiertem Fanvideo (Skeleton Dance von Ub Iwerks)

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    A Salty Dog, live 1971

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    Gibt noch VIELE andere großartige Sachen; das ist wirklich nur ein Reinschmeckerla.

    Ja, ABBA haben auch damals schon immer das Neueste an Technik mitgenommen.

    1974 haben unter anderem auch deswegen gewonnen, weil Waterloo knallig arrangiert war - die legale Möglichkeit, das Arrangement als Backingtrack laufen zu lassen, haben die anderen halt nicht so ausgenutzt.


    Ich sehe da zwei Komponenten:

    1.) Großenteils ist das ein Generationenkonflikt. Man merkt, daß man alt wird, wenn man sagt: "Also, die Musik, die die Kinder heute hören, das ist doch alles nur Lärm!" Das sagten unsere Eltern auch schon, als wir in den 70ern Sweet, ABBA und Suzi Quatro hörten. Und natürlich habe ich das angesichts deutscher Hip-Hop-Elaborate auch schon gesagt. Das darf man also nicht so ernst nehmen, schließlich ist durch Bill Haley, Elvis und die Beatles das Abendland auch nicht untergegangen.


    Das Andere ist ernster. Es hat mit der menschlichen Natur zu tun: Bei Gefahr zieht man sich in sein Team zurück. Auch im übertragenen Sinne. Wenn ich mich zu einer Gruppe bekenne, und es besteht die Gefahr, daß mein Weltbild erschüttert wird, mache ich die Schotten dicht, sehe und höre nichts mehr außerhalb meiner Gruppe und fühle mich wieder sicher. Leider ist das eine gefährliche Eigenschaft des Menschen, denn es ist in der Politik ebenso. Und welcher Hund beißt am ehesten? Der, der Angst hat und sich in die Enge getrieben fühlt.

    Wetten, daß als Aufzeichnung?? Sehr enttäuschend. Sooo alt ist doch Tommy Gottschalk auch noch nicht; ist doch gerade mal derselbe Jahrgang wie Agnetha...


    PS: In dem verlinkten Express-Bericht steht jetzt nichts von einer Aufzeichnung, sofern ich das nicht überlesen habe. Da steht, die Show war für 2020 angedacht, aber nicht, daß sie aufgenommen worden wäre.

    Wie viele von uns schon festgestellt haben, transportiert uns gerade "Don't shut me down" auf eine Zeitreise in die Zeit um 1980. Damals war es ja üblich, daß von jedem englischsprachigen Hit sogleich eine deutsche Coverversion auf den Markt kam. Mir kam der Gedanke, wir könnten mal einen deutschen Text verfassen. Hier mal mein erster Vorschlag. Ich wollte nicht sklavisch übersetzen, aber doch dieselbe Botschaft rüberbringen. Teilweise bin ich schon sehr zufrieden damit, an einigen Stellen meine ich, das müßte noch besser gehen. Schaut mal, was Ihr davon haltet, und macht Vorschläge, was noch zu verbessern wäre.


    Brems mich nicht aus


    Vorhin klang hier noch überall das Kinderlachen

    Jetzt ist Ruhe, sie sind alle schon nach Haus

    Die Bank, auf der ich sitz‘, wird jede Stunde kälter

    Die Lampen gehen an, die Sonne aus

    Ich merke, mir ist kalt, jetzt fängt’s zu nieseln an

    Ich starr‘ auf die Fenster dort im zweiten Stock

    Das Licht geht an, nun muß ich los

    Ich hab heut‘ was Besondres vor



    Wenn ich sag‘, du schaust perplex aus, ist das nicht übertrieben

    Und du fragst dich, was ich heut‘ hier will – ganz klar, das tät‘ ich auch

    Als ich ging, hatt‘ ich die Nase voll, doch jetzt bin ich wer anders als früher,

    Ich steck‘ viel mehr weg und hoff‘, es gibt für uns eine Zukunft



    Jetzt bin ich da, Version 2.0, die Frau von morgen

    Ich bin in Fahrt, brems mich nicht aus

    Im Traum, der aus war, liegt ein neuer Traum verborgen

    Ich bin in Fahrt, und wie, brems mich nicht aus

    Ich bin viel weiter jetzt, es ist doch lange her,

    Und wir sollten da ganz offen daran geh’n (es ist so vieles neu)

    Wir finden alles ganz neu raus

    Ich bin in Fahrt, brems mich nicht aus



    Soll ich hier im Hausflur stehenblei’m, oder kann ich reinkomm‘

    Hier ist alles noch wie damals, das find‘ ich wirklich schön

    Liebe, Frust und Wutanfälle – die Wände haben alles gesehen

    Aber jetzt bin ich erwachsner, laß‘ mich nicht mehr so gehen



    Jetzt bin ich da, Version 2.0, die Frau von morgen

    Ich bin in Fahrt, brems mich nicht aus

    Im Traum, der aus war, liegt ein neuer Traum verborgen

    Ich bin in Fahrt, und wie, brems mich nicht aus

    Ich bin viel weiter jetzt, es ist doch lange her,

    Und wir sollten da ganz offen daran geh’n (es ist so vieles neu)

    Wir finden alles ganz neu raus

    Ich bin in Fahrt, brems mich nicht aus



    Du wolltest, daß ich bleib‘, jetzt bin ich wieder da

    Denn ich weiß jetzt endlich, was ich für dich fühl‘

    Ich steh‘ viel mehr drüber und ich hoff‘, es gibt eine Zukunft