Ungefragt erzähle ich auch einmal, was ich mir wünsche.
Ein einmalige Reunion. Die so wunderbar bereits letztes Jahr hätte stattfinden können.
Ein Konzert, bei dem alle Abschied nehmen können. Wo die besten Songs nicht nachgespielt werden (was ja rein stimmlich schon schwierig wäre, wie hier mehrfach diskutiert), sondern sich so anhören, wie sich Abba eben 2017 anhören würden. Zurückgenommen, chillig, ruhig im Arrangement. Wo manche, etwas angestaubten Nummern wie z.B. Chiquitita oder Bang-A-Boomerang ganz edel und neu daherkämen, weil die Melodien einfach auch heutzutage noch wunderbar sind. Wo die Band dort weiter macht, wo sie 1982 aufgehört hat, als sie erwachsen wurde, und sich vom mittlerweile eher peinlichen 70er Kitsch befreit hatte (nicht, dass ich ihn damals nicht mochte...).
Und vielleicht könnte der eine oder die andere einen neuen Song einschmuggeln oder notfalls eine überarbeitete Version von "Just like that" präsentieren: Ergibt ein TV-Special, eine CD und eine DVD - und der eurovisionaer wäre selig, egal, ob einzelne Tracks dann auf 1 oder 142 der aktuellen I-Tunes-Charts käme.
Leider gehen alle Marketingstrategien der Band / Plattenfirma in eine völlig andere Richtung. Benny und Björn fokussieren auf Teufelkommraus auf das Abba-Image der 70er. Als die vier Schweden jung, fröhlich, unbeschwert waren. Was heute gerne verkauft wird, sind nicht die berührenden Fotos vom Zusammentreffen vor eins / zwei Jahren; es ist immer wieder dieses alterslose Image, demnächst auf die Spitze getrieben als Hologramversion. Schade, denn mit dem Etikett "Kult" versehen, verkommt das Ganze zusehends zum durchkalkulierten Produkt (siehe auch: Mamma-Mia-Restaurant) und die vier von uns geschätzten Menschen treten völlig in den Hintergrund.
Denn "Die Band, die nie zurück kam", wie Björn so gerne behauptet, ist ein mittlerweile aufgeblasener Mythos, mit dem sich beim kauffreudigen, jüngeren Publikum (noch) trefflich Geld verdienen lässt. Eingefleischte Fans dagegen lassen "Gold"-Neuauflagen kalt, weil wir unsere eigenen Erinnerungen an die Band haben.
Und die bleiben ja - auch wenn Wünsche nicht wahr werden.