Beiträge von Elba

    Mein Eindruck ist, dass Abba nicht alles so ernst gesehen hat wie hier angenommen. Ich meine es waren Künstler und in Interviews sieht man immer wieder, dass sie ihrem Schaffen als Abba distanziert gegenüber stehen und sich als Person keineswegs 1 zu 1 mit Abba gleichsetzen. Es ist kein persönliches Tagebuch, was auf der Bühne rezitiert wird. Es gibt viele Abbasongs, wo ich überhaupt keine höhere Botschaft dahinter erkennen kann oder Botschaften wo ich mich schon frage was sie mir jetzt sagen sollen.


    Beispiel: "The winner takes it all"
    Wenn man das jetzt mal als authentisch betrachtet, wer ist dann hier im Fall Agnetha&Björn der Winner und wer der Looser?
    Wieso heißt es der Gewinner bekommt alles? ?( Im Grunde genommen, haben ja weder A noch B durch die Scheidung bekommen was sie wollten, die Ehe die ja beide wollten war futsch. Agnetha musste sich vom traditionellen Familienmodell verabschieden, Björn vom Zusammenleben mit seinen Kindern, die für ihn ja sicher auch Wunschkinder waren... von einem klaren Gewinner und Verlierer wie in diesem Lied besungen kann man kaum sprechen.
    Allenfalls ließe sich dieses Lied auf die Trennung von Frida und Benny übertragen. Da würde es zu 100 % passen, nur so als Denkanstoß ...


    Deshalb sind die ganzen Beziehungslieder für mich keine 1 zu 1 übertragbaren Geschichten und auch nichts was man so 100 % interpretieren kann.

    So, nun kommt meine erste Albumwertung. :) Ich habe mir die CD vor wenigen Tagen erst gekauft. Hierauf sind 13 Titel (?), als MP3 durfte ich mir bei amazon sogar 16 Titel runterladen, darunter ist sogar eine 9 (!) minütige Art Songzusammenstellung "From a Twinkling Star to a Passing Angel" (irritiert mich etwas und kann ich auch nicht einordnen...)


    Aber ich werde nun nur die 11 Titel werten, die auf den ersten Seiten des Threads aufgeführt sind.


    Vorab, ich bin kein besonderer Abba Experte, deshalb fehlt mir da manchmal die Einordnung eines Lieds. Meiner Meinung nach steht Abba mit diesem Album am Scheideweg (musikalisch meine ich :)), in einer Art Übergangsphase. Einerseits hat das Album starke, hochemotionale Songs wie "Slipping through my fingers" und experimentelle wie "Like an Angel passing...". Neu ist meiner Meinung nach, dass diese Themen auch mit schwermütigen und dramatischen Melodien unterlegt werden.
    Andererseits sind da immer noch die alten Abbakompositionen wie "One of Us" oder "Soldiers". Da werden zwar auch ernste Themen angegangen, aber dennoch popmäßig verpackt und das führt bei mir dazu, dass ich da so ne Art Disharmonie empfinde. Vielleicht wollten sie damit auf Nummer sicher gehen und die Fans quasi langsam auf die neue Musikrichtung einstimmen (zu der es dann leider ja nicht mehr kam)


    Nun meine Wertung:


    1. I let the music speak
    Mein absolutes Lieblingslied. Ein Meisterwerk meiner Meinung nach. Fridas Stimme klingt unglaublich ausdruckstark. Dramatisch, mysteriös, sogar unheimlich. Ich könnte es immer wieder hören.
    Sie kanns einfach, das merkt man. Schade, dass es nicht schon früher solche Songs gab, ich hätte so gern einen Auftritt dazu gehabt.


    2. Slipping through my fingers
    Dieser Song von Agnetha hat mich sehr berührt. Vielleicht weil jeder, der Kinder hat sich da reinfühlen kann. Und man hat wirklich den Eindruck, dass agnetha dieses Lied mit tränen der Rührung in den augen singt.


    3. When all is said and done
    Ein abgeklärter Text, von Frida genau passend etwas trotzig dahergesungen. Gefällt mir irgendwie. Obwohl ich so im nachhinein sagen muss, dass ich das Lied unter dem Aspekt, dass die Trennung von ihr dann offenbar doch nicht so gut verkraftet wurde (verständlicherweise, nachdem was Benny sich da geleistet hat) nicht so ganz verstehen kann. Aber vielleicht war sie da auch in einer Wutphase oder Benny oder Björn haben den Text geschrieben ... :D


    4. Under attack
    Sehr eingängiger Refrain, die Stimmverzerrungen find ich passend.


    5. Like an Angel passing through my room
    Kein Lied für jeden Tag, aber außergewöhnlich schön. Sehr gefühlvoll, ruhig von Frida gesungen. Von all den Versionen, die in der 9minütigen
    Zusammenstellung drauf sind, ist diese meiner Meinung nach diejenige, die am meisten unter die Haut geht.


    6. One of Us
    Ich kann schon verstehen warum Abba dieses Lied so promotet hat. Es klärt die Fans auf sanfte Art, verpackt in gewohntem Abbasound über den aktuellen Beziehungstatus auf. Sehr eingängiger Text und Melodie, die aber auf mich fast zu fröhlich wirkt, angesichts der Thematik.


    7. The day before you came
    Langatmiges Lied, aber trotzdem ansprechend, doch manchmal klingt Agnetha etwas komisch.


    8. The Vistors
    Spacig, unheimlich, als ob man bei Landung eines Ufos dabei wäre...cool!!!


    9. Head over heels
    Eingängige Melodie, aber davon gibt es halt bei abba viele und deshalb springe ich da nicht mehr drauf an.

    10. Two for the price of one

    Tja, da hat Björn wohl herumexperimentiert...


    11. Soldiers
    Weiß nicht so recht. Den Text finde ich irgendwie nichtssagend. "soldiers write the songs that soldiers sing" ?( Versteh ich nicht. Dazu das Getrommel, erinnert mich so an diese Romy Schneider Filme aus der Habsburger Kaiserzeit. ?(

    Inwieweit Agnetha und Björn das damals gegenseitig reflektierten ist im Nachhinein schwer zu beurteilen........aber es bleibt sicher die Tatsache, dass es damals zwei unterschiedliche Welten für Agnetha und Björn gab........Für Agnetha stand die Familie im Mittelpunkt und nebenbei war sie noch Weltstar, so lustig sich das auch anhört..........Bei Björn drehte sich alles um ABBA, und nebenbei gabs noch die Familie und für die Kinder hätte man ja auch eine Nanny öfter verpflichten können.......Er selbst hat das ja so erzählt.....

    Hallo Scotty,


    ja das stimmt was du sagst, Agnetha hat wirklich eine grandiose Leistung vollbracht indem sie gleichzeitig der Abbastar war und Mami. Und noch 2 Schwangerschaften nebenbei bewältigen musste.


    Aber ich glaube, dass auch die anderen nie Abba als ihren Lebensinhalt betrachtet haben. Es gibt da ein Interview aus dem schwedischen Fernsehen aus dem Jahr 1977 wo erstaunlich offene Fragen gestellt werden.


    https://www.youtube.com/watch?v=H8cUr2yPYDw


    Ungefähr ab Minute 6 spricht der Moderator Frida darauf an, dass sie von Abba immer in der 3. Person redet, als ob das gar nichts mit ihr zu tun hätte. Frida verschlägt es daraufhin die Sprache und sie findet keine Erklärung dafür, warum sie das tut und auch die anderen schaffen es nicht einzuspringen. Agnetha meint dann sogar sinngemäß, dass sie auf der Bühne ja gar nicht die privaten Personen wären... Dieses Interview ist sehr aufschlußreich meiner Meinung nach.


    Es zeigt doch, dass Abba sicher mit Herzblut betrieben wurde, aber doch schafften sie es sehr vernunftsgesteuert und diszipliniert anzugehen und zwar ALLE. Gerade von Frida und Björn hat mich das doch sehr überrascht wie sachlich und nüchtern beide da waren und ich glaub damals gingen alle durchaus noch maßvoll an das Projekt Abba ran.


    Irgendwie schienen mir zu dem Zeitpunkt alle fähig über ihre Gefühle zu sprechen und auch sensibel genug den anderen wahrzunehmen.


    Übrigens kritisierten die Abbas ja in dieser Sendung, dass es soviele unwahre Gerüchte über sie gäbe, die da wären:
    - Agnetha wäre wieder schwanger
    - Björn sei so businessorientiert
    - Benny hätte Frida verlassen.


    Schon seltsam, dass es im Zeitraum der nächsten 3 Jahre genau so eingetroffen ist, wie von der Presse dahergeunkt ....

    Was Agnetha und Björn betrifft, kann man wohl sagen, dass es nichts damit zu tun hatte, dass es eine sogenannte "Promi-Ehe" war, denn Agnetha und Björn haben sich einfach in zu gegensätzliche Richtungen entwickelt, vor allem Björn hatte sich zu weit entfernt, und es wäre wohl so oder so irgedwann auseinandergegangen.........

    Ich glaube eher, dass Björn nicht so schnell da angelangt ist wo Agnetha schon war. Ich mein, sie hat sehr früh 2 Kinder gehabt, eins sogar mitten in der erfolgreichen Abba Zeit bekommen. Es gab biologisch betrachtet keinen Grund zur Eile und ausgerechnet auf dem Höhepunkt der Karriere noch ein weiteres Kind zu bekommen, wenn man sich für das erste schon fast zerreissen musste. Insofern denk ich, dass Agnetha vielleicht am Ende ihrer Ehe ihre 2 Kinder wie geplant hatte, aber letztendlich Björn da nicht "mitgenommen" hat oder übersehen hat, dass er noch nicht so weit war. Wobei ich jetzt nicht sagen will, dass sie ihm das zweite Kind untergejubelt hat oder ihn dazu gedrängt hat, ich glaube eher, dass da kein bewusstes Reflektieren des damaligen Ehestandes und Entwicklungsstandes jedes einzelnen Partners da war, sondern man einfach gemacht hat was halt so alle tun und erwarten. (für ein Geschwister sorgen)


    So angefangen nachzudenken was jeder einzelne so wirklich will, haben beide wohl erst im nachhinein mit dem Eheberater. Bloß war da das Kind schon in den Brunnen gefallen und man konnte dann nur noch sich den Tatsachen stellen oder eben aus der Situation fliehen. Und Agnetha hat ersteres getan, und Björn zweiteres. Insofern war das aus meiner Sicht kein Auseinanderleben sondern eher so, dass man vorher nicht achtsam und aufmerksam mit seinen eigenen Wünschen und den Wünschen des anderen umgegangen ist.

    Und eines hätte Agnetha definitiv niemals gemacht........Nämlich ein Kind zu bekommen, um damit eine Beziehung zu festigen.......Das hätte nicht dem Lebensbild von Agnetha entsprochen, für die die Liebe zu ihren Kindern immer über allem stand und die dies nie für etwas anderes.....in diesem Fall für die Festigung einer Beziehung.....gewissernaßen dann instrumentalisiert hätte.....

    Na ja, ich meinte nicht, dass sie aus Berechnung heraus ein weiteres Kind hätte bekommen sollen um einen neuen Mann zu binden oder ähnliches sondern einfach aus Liebe. Es hätte ja sein können, dass ihr in den 10 Jahren zwischen 30-40 eine weitere große Liebe begegnet und dass sie oder er ein gemeinsames Kind gewollt hätten. Solch ein Wunsch entwickelt sich ja meistens ganz natürlich aus gefühlen heraus und nicht unbedingt rational.
    Dass Agnetha für ihre Kinder damals fast die alleinige Verantwortung trug, war klar, allerdings war sie ja auch zu dem Zeitpunkt nicht nur Mutter sondern auch Frau und letzteres mit einem Partner auszuleben schließt ja die Mutterliebe nicht aus.


    Frida hat ja nach Abba auch die Kinder zu sich geholt und 5 Jahre nach der Trennung von Benny eine neue große Liebe in Ruzzo gefunden. Leider war es ihnen ja nicht vergönnt zusammen alt zu werden. Ich glaube übrigens nicht, dass Frida es bereut hat ihre Kinder in den Anfangsjahren nicht bei sich gehabt zu haben. Sie hat das in keinem Interview erwähnt. Ich glaube für sie passte es einfach so.


    Na ja, der Ablauf der Trennung der Abba-Männer ist mir nach wie vor ein großes Mysterium. Also weniger, dass diese Beziehungen auseinandergingen. Das kann ich eigentlich noch einsehen, die meisten Promi-Ehen halten nicht. Schon gar nicht wenn beide so massiv in der Öffentlichkeit stehen und umworben werden.
    Eher wundert mich, ist, dass Björn und Benny so kurz nach der Trennung bereits schon die große - und wie es ausschaut ewige - Liebe gefunden hatten. Und beide heiraten diese Frauen auch gleich und machen sich munter daran Kinder zu zeugen und bleiben dann jahrzehntelang mit dieser Familie zusammen. ... also irgendwie widerspricht das allen Beziehungsratgebern ...


    Andererseits sagt man auch, dass die glücklichsten und längsten Ehen die sind, bei denen einer "ansagt" und der andere sich dem anpasst...

    Also, ich mag das Lied sehr und auch das Original Video.
    Allerdings find ich die Auftritte dazu seltsam, Frida gefällt mir da gar nicht. Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=372436tJiaM


    Was mir da gar nicht gefällt, ist:
    1. dieses Kleid.
    Ich weiß nicht, ob das damals unter die Kategorie "Bühnenkleidung" oder "normale Mode" fiel, aber ich finde zu Frida passt das gar nicht. Meiner Meinung nach, war sie schon immer der "Hosentyp", oder zumindest niemand der so rüschenbesetzte Prinzessinnenkleidung trug. Oder vielleicht soll der Kontrast zwischen dem Prinzessinnenkleid und der Kurzhaarfrisur auch was aussagen? Wobei diese Frisur in den 80zigern nichts besonderes war und ja fast jede Frau so rumlief.


    2. Tanzstil. Keine Ahnung, vielleicht hat man in den 80zigern so ruckartige Tanzbewegungen gemacht?? Aber ich finde, dass Frida doch sonst sehr intensive Blicke draufhatte, diesmal kommt bei mir aber nicht so recht was rüber? Vielleicht weil sie ohne Micro singt?

    Das sind jetzt ja alles Spekulationen und wir wissen nicht, wie es da für Frida emotional ausgesehen hat.........Aber ich persönlich denke, dass wenn sie hundertprozentig von dem überzeugt gewesen wäre, wie sie es selbst gemacht hat, dann hätte sie auch mit der Vergangenheit ihres Vaters leichter umgehen können........

    Was Fridas Vater gemacht hat, war aber schon eine Nummer härter. Er ist verschwunden, obwohl er wusste, dass das Mädchen und das "Deutschenkind" in große Schwierigkeiten geraten werden. Ich könnte das sehr schlecht verzeihen...
    Beurteilen kann es natürlich nur Frida...


    Um zurück zum Thema "Kinder" zu kommen:
    Ungewöhnlich, dass Agnetha nach der Trennung keine weiteren Kinder mehr bekam. Sie war ja gerade mal Anfang 30 als es auseinanderging mit Björn. Ich weiß jetzt nicht mit wem sie überhaupt noch zusammen war, aber eigentlich festigen gemeinsame Kinder ja solche zweiten Beziehungen.
    Wie man ja an den beiden Abba Männern sieht...

    Also, das Interview fand ich schon sehr seltsam. Das herumreiten auf dem vielen Geld, dass sie verdient und verdient hat, dann die Vermutung der ESC wäre manipuliert und von ärmeren Ländern gekauft. ?( Auch die Fragen, die er dem Fan gestellt hat - unangenehm irgendwie.
    Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Moderator ansatzweise Ahnung hatte wie das Musikgeschäft so läuft und dass er wirklich nen Superstar da sitzen hatte.


    Ich fand Frida hat das wirklich sehr gut gemacht, und ehrlich und ernsthaft auf die Fragen geantwortet. So ganz geheuer war ihr der Typ aber nicht.
    Die Begegnung mit dem Fan war auch schön und auch ihre Gedanken dazu.

    Mein absoluter Lieblingsclip von Frida ist Voulez Vous 1979:
    https://www.youtube.com/watch?v=8Hy4i8qs_Mo


    Was mir hier unglaublich gut gefällt, ist, dass Frida wirklich jeden Beat mitnimmt. Sie hat hier eine ganz große Ausstrahlung, so flirty und energiegeladen.


    Weiterhin gefällt mir:


    - das herzhafte Küsschen, dass Frida Benny aufdrückt und der Lippenstiftabdruck, den er danach das ganze Video über trägt. :love:


    - Fridas Frisur mag ich in dieser Länge und mit dieser Farbe am liebsten


    - Agnetha geht fast unter in diesem Clip. Sie hat aber auch einen tollen Moment, als sie Benny anflirtet. Da scheinen ja mächtig Funken zu fliegen und Benny verrenkt sich sogar den Hals nach ihr, als sie dann von ihm wegdriftet. :evil:


    - Die zwei Drehungen, die Frida gegen Ende macht, passen unglaublich gut rein, auch diese Vor-und Zurück-Schrittfolge ist super und scheint ganz typisch für sie zu sein.


    Weniger gut gefällt mir Björn: Hallo? Da wird er von 2 Megagranaten angeflirtet und Björn schaut aus wie scheintot ?(Mit A. lief da jedenfalls nix mehr.

    Ich mag diese Auftritte auch sehr. Die Melodie find ich jetzt nicht so eingängig, dass man gleich einen Ohrwurm hat, aber das Lied ist trotzdem wunderschön und sehr sehr einfühlsam vorgetragen. Auch die Art und Weise wie Jon Lord und Frida bei den Auftritten miteinander agieren - sehr behutsam und dezent - hat mir sehr gefallen.

    @Scotty


    Ich verstehe deine Argumente gut, sind ja auch meine.
    Von Agnetha weiß ich nicht viel (eigentlich von den anderen 3 auch nicht so recht). Aber wenn ich mir die neueren Auftritte ansehe von Agnetha und Frida (eine Preisverleihung war das), da sehe ich absolut keinen Grund warum man nicht mal spontan mehr oder weniger professionell ein Lied zusammen singen sollte so wie das "The Way old friends do"-Lied. Ich erwarte kein Pop Album und auch kein neues Lied oder so, sondern einfach nur ein etwas aufgeschlosseneres Verhalten. Weil es kommt mir schon so vor als ob um das Thema rumgeeiert und rumgedruckst wird und man sich da selbst gewaltig im Wege steht.


    Ja, ich finde es wirklich berührend, dass Frida so ehrlich ist und so klar und offen über ihre Gefühle sprechen kann. Aber diese Selbstzweifel brütet sie meiner Meinung nach im stillen Kämmerlein aus und steigert sich da rein. Auf der Bühne ist davon doch überhaupt nix zu sehen. Ich habe jetzt die Auftritte wo sie "Fernando" singt, die Preisverleihung mit Agnetha, Mamma Mia wo sie "Dancing Queen" ansingt, hobbypsychologisch ( ;) ) analysiert. Also ich bin wahrlich kein Abba experte oder ein Musik Experte und war in meinem Leben vielleicht auf so 10-15 Konzerten überhaupt (keins davon Abba), aber eins ist mir wirklich sonnenklar geworden: diese Frau gehört auf die Bühne! Diese Frau fühlt sich da pudelwohl! Diese Frau wirkt -wenn sie dann mal endlich auf der Bühne steht -so als ob sie jetzt sehr gern richtig abgehen wollte.


    Da ist nix mehr mit Selbstzweifel usw. wenn sie vor Publikum steht. Das war vielleicht in den mittigen 80ern (da gibt es so einen Soloauftritt bei youtube mit einem weißen, schulterlosen Kleid mit Puffärmeln), da sieht Frida ganz farblos und kraftlos aus, bewegt sich verhalten, strahlt nicht aus dem Inneren, aber das WAR damals, das ist jetzt nicht mehr so. Wie gesagt, Laienanalyse meinerseits.


    Bei dieser schwedischen Preisverleihung hätten Agnetha und Frida den Abend locker selbst schmeissen können, so lustig und schlagfertig waren sie. Die beiden hätten auch gesungen (spontan!) und sich auch dazu überreden lassen, wenn der Moderator nur ein klein wenig sensibel gewesen wäre und insistiert hätte und dieses Orchester in der Lage gewesen wäre die Abba Musik auf die normale Art zu intonieren und nicht diese komische Nummer da gebracht hätte.
    Die beiden haben diesem Moderator den Ball ja quasi schon zugespielt, er hätte nur einen kurzen Publikumsapplaus einfordern brauchen und da wär was gekommen.


    Ich mein das sind alles gestandene Frauen und Männer, die 4.
    Klar steht es niemanden zu was zu fordern, aber ich glaube die Geschichte wär einfach runder, abgeschlossener und ich glaub den Vieren täte das auch gut sich so "im Herbst des Lebens" nochmal mit ihrem Schicksal zu "versöhnen", und den Kreis zu schließen. (Ich hoffe ich hab mich nicht zu verworren ausgedrückt....)


    Na ja, hoffentlich nimmt sich Agnetha mal die anderen 3 zur Brust und redet mal Klartext, sie scheint ja als einzige den richtigen Durchblick zu haben ... :D

    Hallo,
    ich frage mich die ganze Zeit warum Abba so uncool und verkopft mit der ganzen Reunion Geschichte umgeht.


    1. Punkt: sich nie gemeinsam fotografieren lassen.
    Da frag ich mich: wozu dieser Bohei? Ein Foto ist doch keine Zusage für eine mehrmonatige Konzerttournee, Wiederaufnahme der Bandtätigkeit usw.? Es wär doch einfach nur schön, irgendwie natürlich, dass - wenn schonmal alle 4 bei einem Event sind- auch ordentliche Fotos miteinander gemacht werden. Schliesslich stellen sich auch ehemalige Schauspielerkollegen mal zusammen auf, oder Sänger oder irgendwelchen anderen Künstler, die mal irgendwann miteinander kooperiert haben.


    2. Punkt: ein gemeinsames Lied oder überhaupt neue Songtätigkeiten mit kruden Begründungen ablehnen.
    Hierzu muss ich sagen, dass Benny der einzige ist, dessen Argumente ich nachvollziehen kann. Der sagt einfach "ich hab keinen Bock" oder "ich hab was besseres zu tun".
    Wen ich nicht versteh ist beispielsweise Frida. Sie nimmt keine Songs auf, weil sie nicht mit der Kritik umgehen kann. Da frage ich mich wirklich wie ein Superstar auf sowas als Begründung kommt.
    Ich mein, ein Künstler macht Kunst, weil er im Flow ist und weil er was mitzuteilen hat. Ein wahrer Künstler (und das sind sie ja alle) schert sich doch nicht drum, was X oder Y davon denkt? Das muss einfach raus, was da im Inneren ist, so ganz unabhängig davon ob es gerade Mainstream ist oder ob es potentiell blöd ankommt. Wenn Frida jetzt sagen würde, "mir fällt nix ein" oder "ist mir alles zu anstrengend, ich chill lieber in der Sonne rum" --> OK, vollkomen nachvollziehbar. Aber sowas wie "ich würd ja schon gern, aber dann gefällt es vielleicht so 10-20 % der Hörer nicht! --> das ist doch total strange und uncool. Vor allem von Frida die wahnsinnig witzig und schlagfertig sein kann.


    Die andere Begründung (meist von Fans) ist, dass sie so in Erinnerung bleiben sollen wie sie waren. Da frag ich: warum eigentlich? Wenn man halt nun 70 ist und anders singt und aussieht, ist es halt so. Das ist vollkommen natürlich und eine natürlich Weiterentwicklung zerstört nichts was mal war.
    Im Gegenteil mir würde es wahnsinnig gefallen zu sehen wieviel Power da vorhanden ist.
    Wie seht ihr das?

    Trotzdem kam Frida von den Erfahrungen ihrer Kindheit nie ganz los.........Und deswegen ist auch leider das Verhältnis zu ihrem Vater wieder mehr oder weniger kaputt gegangen......Denn das hat möglicherweise auch damit zu tun........Vielleicht konnte sie ihm damals deswegen nicht verzeihen, dass er nie nach ihr gesucht hat, weil sie es sich selbst tief in ihrem Unterbewusstsein nie wirklich verziehen hat, dass sie ihre eigenen Kinder ebenfalls zurückliess......

    Na ja "Kinder zurückliess" find ich jetzt bissl dramatisch ausgedrückt. Es war ja nicht so, dass Frida aus deren Leben verschwand wie es manchmal (hauptsächlich bei Vätern) ist, dass sich das Elternteil nicht mal mehr zum Geburtstag meldet. Frida hat immer Kontakt gealten, sie berichtet einmal von täglichen Anrufen während der Tour.
    Bei Frida ging es wohl am Anfang nicht um die Frage "Karriere: ja oder nein", sondern generell darum als Musikerin zu arbeiten, also eher so die Frage "berufstätig: ja oder nein", glaube ich. Sie konnte ja nicht wissen welchen rasanten Verlauf die Abba Geschichte nimmt. Es hätte auch gut sein können, dass das alles floppt, dann hätte sie nach 2 Jahren wieder in die Nähe der Kinder ziehen können und sie öfter in der Woche sehen können.


    Warum sie und Benny allerdings 2 Kinder so jung bekommen haben, versteh ich immer noch nicht. War das zweite dann auch ein Unfall oder gewollt oder wars einfach so üblich in Schweden, dass man einmal losgelegt gleich mehrere kriegt? Ich meine später hat die Verhütung bei B und F ja auch funktioniert, obwohl ja beide nachweislich sehr fruchtbar waren... :P


    Mit Fridas Vater: tja, vielleicht fand sie einfach keinen Draht zu ihm. Ich kann verstehen, dass das Verhältnis versandete bzw. abgebrochen wurde. Ich denke, sie konnte 1. nix mit ihm anfangen (verständlich aus meiner Sicht, wenn so gar kein Bezug zu ihm vorhanden ist), 2. hat sie ihm das Sitzenlassen der Mutter wohl nicht verziehen (charakterlich war er womöglich wirklich nicht so toll?). Dass der Kontaktabbruch mit ihrem eigenen Verhältnis zu ihren Kindern zu tun hatte, glaub ich nicht.

    @Stockholm



    Ich glaube um Fridas Entscheidung zu verstehen, muss man ihre eigene Kindheit anschauen. Sie ist selbst ohne Eltern aufgewachsen, nur mit ihrer Oma. Ich denke Frida war einfach auch überfordert mit der Situation Mutter und berufstätig zu sein und dazu noch sehr jung und in einer unglücklichen, viel zu frühen Ehe zu sein. Ich glaube daher nicht, dass die Entscheidung die Kinder beim Vater zu lassen aus „emanzipatorischen“ Gründen geschah.


    Frida war meiner Meinung aufgrund der schweren Kindheit irgendwo haltlos. Klar sie hatte die Oma, aber den stabilen Rückhalt den andere mit Eltern und Geschwistern haben, den hatte sie halt nie. Deshalb hat sie vermutlich sehr lange auch ihr Glück in Männern gesucht und dann auch dementsprechend
    in diesen Beziehungen ALLES gegeben und sich ganz und gar auf diese Bindung ausgerichtet.


    Sie hat aber -vielleicht dadurch dass sie es bei Agnetha abschaute- ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Kindern aufbauen können. Es hätte
    mMn aber auch ganz schief gehen können, wenn sie beispielsweise von Beziehung zu Beziehung gerutscht wäre. Insofern ist es gut, dass die Beziehung zu Benny ein Jahrzehnt gehalten hat.


    Bei Benny weiß ich es nicht warum er so früh zweifacher Vater wurde vor allem ohne Ehe, die ja zumindest dann auch den Kindern
    Sicherheit bietet. Denn auch in SWE kann ich mir nicht vorstellen, dass es in den 60ern gesellschaftlich anerkannt war unehelich 2 Kinder zu bekommen. Zumindest für die Freundin wurde dadurch IMO keine einfache Situation geschaffen. Möglicherweise kümmerte sich aber auch Bennys offenbar gutbürgerliche Familie um die Enkel, ich weiß es nicht.


    Bei Agnetha und Björn sehe ich das Kinderkriegen anders.
    Björn war im besten Alter dazu und die Kinder wurden in gesicherte Verhältnisse geboren. Beide Eltern waren reif genug. Sicher war auch genug Geld für Betreuung da.

    Hallo,
    ich habe mich mit der Biographie einzelner Mitglieder beschäftigt. War das in Schweden eigentlich so üblich, dass man noch minderjährig Kinder bekam?
    Frida heiratete mit 17, wenige Monate später kam das erste Kind.
    Benny bekam das erste Kind mit 17.


    Mich wundert es schon, dass so früh mit dem Kinderkriegen begonnen wurde, so ganz ohne Ausbildung?

    Hallo Scotty,
    danke für dein Willkommen! Ich bin neu hier und auch ein neuer Abbafan, hab nicht wirklich viel Ahnung außer einigen Youtubevideos und Fotos.


    Hm, ob Frida nicht mit Benny auf Augenhöhe war, kann ich nicht beurteilen. Ich finde, sie hat unglaubliche Bühnenpräsenz und Energie, eigentlich denke ich nicht, dass sie ein Problem mit dem Selbstbewusstsein hatte.
    Aber ich glaube, dass sie irgendwo spürte, dass Benny ihr entglitt. Denn für sie war er wohl ihre große Liebe.
    Frida und Benny finde ich beide sehr fotogen,sie haben beide ein sehr gewinnendes Lächeln, auch "sprechen" ihre Augen immer mit auf Fotos. Und Benny versteht es auch zu posieren, während Björn für mich regelrecht unscheinbar ist unter den vieren.


    Mein Blick fällt auf einem Gruppenfoto so gut wie nie auf Björn, ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass da zuviel "Haare" involviert sind (Pilzkopf, Bart usw. usf), doch von seiner Mimik nimmt man wenig wahr im Vergleich zu den anderen.
    Rein von den Fotos her, meine ich dass Agnetha und Benny die ausdruckstärksten sind, dicht gefolgt von Frida (da sind auch manchmal recht viel Haare auf dem Bild 8) ) und dann abgeschlagen Björn.

    Ich finde, dass Agnetha und Björn auf Bildern fast nie diese Innigkeit miteinander ausstrahlen wie Frida und Benny. Sie schauen häufig nur frontal in die Kamera, während Frida und Benny fast immer miteinander "beschäftigt" sind.


    Bei Frida und Benny gibt es auf Aufnahmen viele kleine Berührungen, verschlungene Hände, Blickkontakt. Wobei man hier sagen muss, dass sie viel von Frida ausgeht. Sie wendet sich ihm voll zu und küsst Benny sehr oft auf die Wange, während er dann aber in die Kamera schaut. Weiß nicht ob dies bezeichnend für die Beziehung ist, in dem Sinne, dass Frida mehr Nähe brauchte oder gar "Besitzansprüche" demonstrieren wollte. Ich denke sie ist einfach herzlicher und hat das private Pärchensein vom beruflichen nicht getrennt.