Beiträge von benjamin

    Heute morgen im Sat 1 Frühstücksfernsehen, ABBA wären wieder im Studio und würden erneut neue Songs aufnehmen, bzw. alte Songs neu aufpeppen und planten nach dem virtuellen Auftritt, auch wieder live aufzutreten, nach Corona natürlich.

    Das mit den alten Songs glaube ich ja nicht so recht bzw. dürfte im besten Fall nur für die Avatar-Tournee gemacht werden


    Die diversen Berichte aus dem Internet usw. beziehen sich auf zwei Interviews mit Björn aus seriösen Tageszeitungen. Dort sagt er klar, dass dieses Jahr neue Musik veröffentlicht wird. Das dürfte denn auch so sein. Die Skepsis hier im Forum versteh ich nicht so ganz.


    Ich bin echt gespannt.

    «Es gibt absolut keinen Ersatz für Livekonzerte.»


    Copyright-Verwerter haben teilweise bis zu sieben Jahre mit Youtube um neue Lizenzverträge verhandelt.


    Wenn sich Institutionen, deren Tradition tief in der analogen Welt wurzelt, mit Konzernen der New Economy auseinandersetzen müssen, ist das nun mal nicht so leicht. Wirklich faire Verhältnisse wird es erst geben, wenn die EU-Richtlinien überall implementiert sind und es ähnlich verbindliche Abkommen für die USA und den Rest der Welt gibt.


    Allerdings werden auch Streamingdienste wie Spotify, mit denen die Verwerter taugliche Verträge haben, häufig kritisiert. Viele von ihnen entlöhnen Künstler nicht für die Klicks, die sie mit ihren Songs generieren, sondern gemäss eines prozentualen Schlüssels. Das klingt ungerecht. Wie sehen Sie das?


    Wenn man hier in die Tiefe geht, stellt sich die Lage viel komplizierter dar, als die meisten Künstler und User denken, die andere Modelle fordern. Es gibt stark unterschiedliche Ansichten und Forschungen dazu. Daher kann ich hier nicht im Namen der Cisac sprechen.


    Was ist Ihre private Meinung?


    Mit speziellen nutzerzentrierten Systemen könnte man sicherstellen, dass die Gebühren eines Abonnenten nur den Künstlern zugutekommen, die sie oder er auch wirklich gehört hat. Also: Wenn ich die Beatles anklicke, geht mein Geld auf jeden Fall an die Beatles und nicht an den Rapper Drake.


    «Wer heute Künstler oder Songwriter sein will, muss gleichzeitig wie ein Unternehmer agieren.»


    Spotify-Chef Daniel Ek sagte in einem Interview, Künstler sollten endlich die Realität begreifen, anstatt sich zu beklagen. Es reiche heute nun mal nicht mehr, alle paar Jahre ein Album zu produzieren. Man müsse ständig neuen Content liefern. Ist das wünschenswert?


    Sie stellen die Frage falsch. Ob es uns gefällt oder nicht, wer heute Künstler oder Songwriter sein will, muss gleichzeitig wie ein Unternehmer agieren, muss eine eigene Welt um sich herum erschaffen. Daniel Ek hat das etwas undiplomatisch formuliert, aber er hat recht. Neulich habe ich einen Text über eine junge amerikanische Songwriterin namens Maia gelesen, in dem sie sagt: Was immer du tust, welchen Weg du einschlägst: Denk an die Monetarisierung! So sieht es aus.


    Eben sagten Sie noch, dass Benny Andersson und Sie erst richtig gut wurden, als Sie diese Sorgen los waren. Heisst das, dass ein Phänomen wie Abba heute nicht mehr möglich wäre?


    Nein. Der Unterschied liegt darin, dass wir eine Gruppe waren, ein komplexes Gebilde, in dem jede Person ihre spezielle Funktion hatte. Benny und ich hatten diese Synergien im Kopf, wenn wir Musik schrieben. Wir dachten schon beim Komponieren daran, was man optisch oder showtechnisch mit den Songs anstellen könnte, wie Videos oder Promotion aussehen würden. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass «Dancing Queen» oder «Mamma Mia» einfach so ins Blaue hinein geschrieben wurden.


    Viele Musiker wollen sich und ihre Kunst ungern als Produkt sehen. Ihre Herangehensweise war anders.


    Weil wir gewaltige Ausdrucksmöglichkeiten darin sahen. Ich frage mich oft, warum es solche Gruppen heute nicht mehr gibt. Zwei grossartige Songwriter, zwei wunderbare Sängerinnen, Frauen oder Männer, eine unschlagbare Kombination. Warum macht das niemand mehr?


    Publiziert heute um 15:03 Uhr

    Der Schweizer Tages-Anzeiger hat das Interview aus der Süddeutschen übernommen, jedoch nicht die Passage über die neuen Songs - Interessant.


    Interview mit Musik-Legende
    «Ohne Copyrights wären Abba nie zu dem geworden, was sie waren»
    Björn Ulvaeus weiss, was Musikrechte wert sind. Der Abba-Songwriter und Gitarrist kämpft für gerechte Entlöhnung von Künstlern in der Streaming-Ära.
    Joachim Hentschel


    Björn Ulvaeus übernahm im letzten Mai das Präsidium der Cisac, des Dachverbands der Copyright-Verwerter, der weltweit 230 Gesellschaften vertritt, die die Rechte von Komponisten, Textern, Filmern, Theatermachern und weiteren Kreativen verwalten. In dieser Funktion sitzt Ulvaeus nun vor der Zoom-Interviewkamera in seinem Wohnzimmer in Stockholm. Der 75-jährige Abba-Mann ist in Plauderlaune, zwischendurch herzerfrischend sarkastisch. Und manchmal lacht er wie ein alter König.


    Herr Ulvaeus, es gibt eine Website, auf der alle weltweit aktiven Abba-Coverbands aufgelistet sind. 177 Namen stehen da. Wie viele davon haben Sie schon selbst gesehen oder gehört?


    Keine. Nicht eine einzige.


    Im Ernst? Reizt Sie das gar nicht?


    Überhaupt nicht. Schon die Vorstellung finde ich bizarr.


    Andere Musiker erledigen stellvertretend die Arbeit für Sie, oft an mehreren Orten parallel. Ist das Prinzip nicht brillant?


    Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Natürlich ist es sehr schmeichelhaft, wenn andere Musikerinnen und Musiker die Songs von Abba aufführen, damit vielleicht sogar ihren Lebensunterhalt bestreiten. Es ist mir eine Ehre. Es heisst aber nicht, dass ich mir das anhören muss.


    Sie haben zusammen mit Benny Andersson praktisch alle Abba-Songs geschrieben. Dank der Urheberrechte verdienen Sie auch dann mit, wenn andere die Musik nachspielen. Wann wurde Ihnen klar, was für einen unsagbaren Schatz Sie da besitzen?


    Nachdem wir 1982 die Gruppe aufgelöst hatten, sah es zuerst nicht danach aus. In den 1980er-Jahren interessierte sich niemand für Abba, dann gab es in den 1990ern plötzlich dieses Revival. Erst da begriffen wir, was für einen grossartigen Katalog an Songs wir haben. Unsere Songs arbeiten. Mit ihnen können wir auch selbst neue Projekte wie das «Mamma Mia!»-Musical realisieren. Es heisst aber auch, dass wir genau hinschauen müssen. Sie werden keinen Werbespot finden, in dem man unsere Musik hört.


    Comeback von Abba


    Infos einblenden


    Im deutschsprachigen Raum gab es eine Shampoo-Werbung: «Schönes Haar ist dir gegeben, lass es leben.» Das war ein Abba-Song.


    Okay, aber das war in den 1970er-Jahren. Es gab 1976 noch einen anderen Werbespot, für einen japanischen Elektronikhersteller. Aber später haben wir solche Sachen nicht mehr erlaubt. Wir bekommen immer noch massenhaft Anfragen, auch von Filmproduktionen, Fernsehsendern und so weiter. Meistens sagen wir Nein.


    WEITER NACH DER WERBUNG


    «Weil die Streaming-Ära den Songwritern viele Probleme gebracht hat, will ich für ihre Rechte kämpfen.»


    Legendär ist Ihre Weigerung, Abba-Samples an andere Musiker zu lizenzieren. Für die Fugees machten Sie 1996 eine Ausnahme sowie 2005 für Madonna und ihren Song «Hung Up». Warum?


    Die Fugees mochten wir einfach gern. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir ihr Stück vorab gehört hatten. Bei Madonna dagegen erinnere ich mich genau. Als Benny und ich den Song zum ersten Mal hörten, gingen wir praktisch in die Knie. Das klang so brillant, mitreissend, originell. Wir konnten gar nicht anders, als Ja zu sagen.


    Jetzt sind Sie quasi mitverantwortlich für die Urheberrechte vieler anderer Kreativer, als Präsident des Verbandes Cisac. Der neue Cisac-Report besagt, dass im laufenden Jahr die Einnahmen durch Copyrights weltweit um 35 Prozent einbrechen, also um etwa 4,1 Milliarden Dollar. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?


    Die Covid-Pandemie hat auch hier viele negative Entwicklungen verstärkt, die schon vorher da waren. Höchste Priorität hat für mich als Cisac-Präsident, dass die neuen Urheberrechtsrichtlinien, die 2019 vom EU-Parlament beschlossen wurden, möglichst bald überall umgesetzt werden. Plattformen wie Facebook und Youtube sollen endlich Verantwortung dafür übernehmen, wenn ihre Nutzer geschützte Musik oder Filme hochladen. Würden diese Firmen Tantiemen bezahlen wie alle anderen, würde das die Rechte der Kreativen entscheidend stärken.


    «Benny und ich wurden erst ab dem Moment zu wirklich grossen Songwritern, als wir nennenswerte Tantiemen erwirtschafteten.»


    Viele warnen, dass solche Regeln die Ausdrucksfreiheit im Internet extrem beschneiden werden. Die Plattformen müssten automatisierte Filter einsetzen, die auch viel von dem aussortieren, das in Wahrheit gar kein Urheberrecht verletzt.


    Das Dilemma ist mir natürlich bekannt, dafür brauchen wir angemessene nationale Gesetze. Natürlich darf man nicht erwarten, dass alles ganz ohne Fehler abläuft, die man korrigieren kann. Es darf aber auch kein Argument dafür sein, alles so zu lassen, wie es heute ist. Schauen Sie, ich habe als Unternehmer in vielen Bereichen gearbeitet, zum Beispiel als Immobilienentwickler oder als Chef grosser Kulturproduktionen. Aber am stärksten schlägt mein Herz für die kreative Arbeit. Weil die Streaming-Ära den Songwritern viele Probleme gebracht hat, will ich für ihre Rechte kämpfen. Ohne Copyrights wären Abba nie zu dem geworden, was sie waren.


    Wie meinen Sie das?


    Benny und ich wurden erst ab dem Moment zu wirklich grossen Songwritern, als wir nennenswerte Tantiemen erwirtschafteten. Als plötzlich der Druck von uns abfiel, nur von einmaligen Honoraren zu leben, für die wir zusätzlich noch die Platten anderer Künstler produzieren, Auftragsmusik schreiben und mit diversen Bands auf Tour gehen mussten. Es muss um 1973 gewesen sein, als plötzlich genug Geld für die Songs reinkam, die wir bereits geschrieben hatten.


    Das war ein Jahr bevor Sie mit «Waterloo» den Eurovisionswettbewerb gewannen und Abbas Weltkarriere begann.


    Genau. Wir konnten uns komplett aufs Schreiben konzentrieren, und erst da wurden wir richtig gut. Da wurden wir Profis.


    Die Filmbranche hat es geschafft, zumindest einen Teil der verlorenen Kinobesucher zu Pay-per-View-Streams ins Netz zu holen. Die Musikindustrie hat kein taugliches Krisenformat entwickelt. Warum nicht?


    Weil es nun mal wahnsinnig langweilig ist, einer Band per Stream dabei zuzuschauen, wie sie in ihrer Küche musiziert. Die bittere Einsicht, die uns Corona gebracht hat: Es gibt absolut keinen Ersatz für Livekonzerte, für Begegnungen zwischen grossen Künstlern auf der Bühne und einer aufgedrehten Menge, die das miterlebt. Wir müssen warten, bis das wieder geht. Ich sehe keine andere Lösung.

    Während Björn immer wieder in Interviews über die neuen Songs spricht, ständig aber alles auf später verschiebt, die ABBA Ladies sich ja gar nicht dazu äußern ( kann mir schon vorstellen das sie auf den Trubel dann gar keine Lust haben, was ich verstehe in dem Alter ) ist bei mir mittlerweile die große Vorfreude auf die neuen Songs weg. Was da zu lesen ist nehme ich zur Kenntnis - und gut. ABBA hatte die Chance nach der Ankündigung vor 2 Jahren zu einem Riesencomeback, das die Welt begierig war die neuen Lieder zu hören, das man sich drauf freute, sogar die TV News in aller Welt brachten die neuen Songs als Thema - mehr Aufmerksamkeit geht doch gar nicht !!!!! Aber diese Chance wurde nicht genutzt. Schade.



    Es doch verständlich und nahliegend, dass infolge Corona die Veröffentlichung der neuen Songs verschoben wird. Genau gleich mit der Koppelung an die Avatar-Tour - dies multipliziert den Öffentlichkeitseffekt. Klar: Als Fan möchte ich die Songs sofort. Doch die Verankerung von Abba in einer neuen Generation sollte uns doch genau so wichtig sein

    Ich denke, für das Management von Universal besteht die aktuelle Herausforderung darin, die neuen Songs und die Avatar-Tour optimal aufeinander abzustimmen. Wenn beide Ereignisse zeitlich mehr oder weniger gekoppelt sind, verstärkt dies die Marketingwirkung um ein Vielfaches. Offenbar ist man mit der Tour noch nicht so weit und die Corona-Krise lässt eine Verschiebung sowieso mehr als sinnvoll erscheinen. Dies heisst für mich: Songs frühestens Ende Jahr, ev. mit eine TV-Avatar Projekt gekoppelt.


    Klar: Auch ich möchte die Songs hören. Aber mir ist es genau so wichtig, dass dank einer optimalen Koppelung Avatar-Tour und neue Songs der Effekt auf eine Generation, welche Abba gar nie erlebt hat, möglichst gross ist.

    Aus Marketingsicht ist es irgendwie logisch, dass die neuen Songs und die Avatare zusammen lanciert werden. Klar mögen wir echte Fans nicht mehr warten. Aber man kann es auch so sehen: eine optimale Marketingstrategie wird Abba bei der jüngeren Generation nachhaltiger "verankern".
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    Die Songs jetzt zu veröffentlichen, wäre schlichtweg falsch. Die Menschen haben anderes im Kopf. Und: Wenn der Virus vorbei ist, sehnen sich die Menschen nach den schönen Seiten des Lebens. Was ist da besser als die Avatare und v.a. die neuen Songs?


    Auf der Newsseite steht, dass ein schwedischer Journalist drei Songs hören konnte - er war begeistert. Ich dachte, dass fünf Songs aufgenommen wurden?

    Ich habe auf Amazon eine Rezension gelesen, dass es eine unveränderte Neuauflage ist, nur Titelbild ist moderner. Scheinbar wird im Buch "TDBYC" äusserst positiv besprochen, inkl. Huldigung von anderen Musikern. Ich kenne das Buch nicht, die Rezensionen auf Amazon sind gemischt.

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Erscheinungstermin für die neue Songs nach hinten verschoben wird. Grund: Das Erscheinen der Songs ist - aus Gründe des Marketings - an die Avartar-Tour gekoppelt und an ein allfälliges TV Special.