Neue Compilation: The Singles - The First Fifty Years

  • Ich habe mal irgendwo gelesen, dass bei der Chartermittlung auch der Preis eine Rolle spielt. Je teurer ein Album verkauft wird, umso höher die Chartposition. Deshalb gibt es bei besonders erfolgreichen Alben auch z.B. Deluxe-Versionen, Fan-Editionen und ein möglichst breites Angebot an verschiedenen Tonträgern (CD, Vinyl, Tape, Digital), denn das wird alles dazu addiert. Ich denke, die aktuelle Compilation wird ebenso schnell aus den Charts verschwunden sein, wie sie eingestiegen ist. Trotzdem natürlich beachtlich, wenn man bedenkt, dass die meisten Konsumenten das ABBA-Gold Album haben dürften und die "Fifty Years" nur um die paar Voyage Songs erweitert wurde.

  • Ich weiß, dass ich bezüglich der Chartermittlung mal recherchiert hatte. Und ich meine mich zu erinnern, dass nur bei den offiziellen 'Jahrescharts' der Umsatz herangezogen wird. Je mehr Vinyl- bzw. Edition-Verkäufe, umso mehr Umsatz, umso mehr 'erfolgreichstes Album'. Bei den wöchentlichen Charts spielen meine ich die Verkaufszahlen die Rolle. Aber ich werde das noch einmal nachlesen.

  • In Deutschland ist es tatsächlich so, daß für die Album-Charts der Umsatz aus den Verkäufen herangezogen wird. Daher kann ein hochpreisiges physisches Produkt auch mit vergleichsweise niedrigen Verkaufszahlen recht weit oben in die Charts einsteigen.

    Im Fall der neuen Compilation hat vor allem die etwa 100 EUR teure Vinyl-Ausgabe (in der Regel von den Käufern vor VÖ vorbestellt) die Chartposition beflügelt.

    In Deutschland wurden in Summe von „The Singles 50“ knapp 1.000 Stück in der ersten Chartwoche physisch verkauft. Zum Vergleich: 2021 gingen von „Voyage“ in D 100.000 Stück im gleichen Zeitraum über die Ladentresen.

    Im UK steigt das Album auf Platz 17 ein - die dort andere Chartermittlung führt dazu, daß GOLD nach mehr als 7 Jahren ununterbrochen in den Charts von Platz 23 in der Vorwoche komplett aus den TOP 100 fällt.

    In beiden Ländern wird „The Singles 50“ in der kommenden Woche einen kolossalen Sinkflug hinlegen.

  • Ich hatte mich nie tiefer damit befasst wie sich die Platzierungen ergeben und verfolge die Charts inzwischen gar nicht mehr.


    In meiner Jugend waren Chartplatzierungen für uns nur deswegen interessant, weil man natürlich hoffte, dass die Lieblingsband mit ihrem Album oder Single in die Top 3/5 kommt. Sie sich dort möglichst lange hält und sich der Albumkauf daher gelohnt hat, obwohl es einem nur so lala gefiel. :lol:


    Ich dachte bisher, dass die Chartplatzierung nur anhand der Verkaufszahlen eines Albums in einem bestimmten Zeitraum (z.B. einer Woche) ermittelt wird und dies solange bis das Album noch Chartplatzierung erreichen kann.


    Interessant zu wissen, welche Kennzahlen da sonst noch ein Rolle spielen. :thumbup:

  • Im UK steigt das Album auf Platz 17 ein - die dort andere Chartermittlung führt dazu, daß GOLD nach mehr als 7 Jahren ununterbrochen in den Charts von Platz 23 in der Vorwoche komplett aus den TOP 100 fällt.

    ich denke das ist ein technischer Fehler. Das war nämlich letztes Jahr auch einmal der Fall.

    Wirst sehen nächste Woche ist ABBA Gold wieder drin.

    *** ᗅᗺᗷᗅ Forever ***


  • ich denke das ist ein technischer Fehler. Das war nämlich letztes Jahr auch einmal der Fall.

    Wirst sehen nächste Woche ist ABBA Gold wieder drin.

    Hallo Chabba,

    nein, das ist kein Fehler. Der Absturz resultiert aus der dortigen Chartarithmetik. Die Streams der Songs werden im Vereinigten Königreich dem Album zugeordnet, das physisch am meisten verkauft. Das war in der vergangenen Woche „The Singles 50“ (mit wie in D etwa 1.000 Einheiten ).

    In 1 bis 2 Wochen wird GOLD wieder häufiger physisch verkauft werden und bekommt die Streams in der Zuordnung zurück (und wird dann in die Charts zurück kehren).

    Im letzten Jahr habe ich den Chartaustritt übrigens nicht mitbekommen - er ist auf der offiziellen Chartseite auch nicht erkennbar. Dort wird GOLD in der Historie seit 2017 bis zu den gestrigen Charts durchgehend in den TOP 100 gelistet.

  • In Bezug auf die Ermittlung der Charts - was ist eigentlich mit den digitalen Käufen, z.B. über iTunes ? Werden diese zu den Verkäufen dazugerechnet ?

    Sie werden mit einem Umrechnungsschlüssel zu den physischen Verkäufen addiert. Den genauen, aktuellen Umrechnungsschlüssel für die Album-Charts in D kenne ich nicht. Es sind allerdings ziemlich viele Streams erforderlich, um auf den gleichen Wert zu kommen, den der Verkauf eines hochwertigen physischen Produkts erzielt. Daher sind für eine hohe Chartposition in den deutschen Album-Charts physische Verkäufe immer noch sehr hilfreich.

  • Zu den Charts. Das Album konnte sich neben Deutschland zumindest in folgenden Ländern platzieren. (Basierend auf den von mir ausgewählten Charts)


    Deutschland: 5

    Australien: 42

    Belgien: 8

    Irland: 17

    England: 17

    Niederlande:12

    Schweiz: 10


    Das reicht bereits sicherlich um dieses Album für die Plattenfirma als gewinnbringend zu bezeichnen, denn schließlich sind hierfür keine nennenswerten Produktionskosten angefallen.

  • Und ich wette, dass es für diese Compilation in der kommenden Woche zumindest für die Top 10 nicht mehr reicht. Bin mal gespannt.

    Womit du Recht behalten hast. :thumbup:


    Obwohl dieses Album auch für mich keinerlei Kaufanreiz auslöst, hatte ich ursprünglich mit einem größeren kommerziellen Charterfolg gerechnet.


    Gut, dass ich nicht mit dir gewettet habe. :huh: ;)

  • Ich habe mir heute mal die 2CD angehört und bin ziemlich enttäuscht, was den Sound betrifft. Teilweise hörbare Kompression / zusätzliche Verzerrung (Super Trouper), ein völlig abgenudeltes Quell-Band (People Need Love) etc...es bekommt wolhl einfach niemand hin, mal ein professionelles (!!!) Mastering dieser Aufnahmen anzufertigen. Wofür werden solche Leute eigentich bezahlt ? Qualitätskontrolle gleich null...

  • Im UK fliegt „The Singles 50“ nach Platz 17 in der Vorwoche aus den Top 100.

    „Gold“ kehrt zurück in die britischen Charts und landet auf Platz 19.

    „The Singles 50“ legt somit dort eine peinliche Chartperformance hin - ein Desaster nach der UMG-Werbekampagne.

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