Groenalund - Lovestorm

  • Ich habe mir heute das Album Lovestorm auf Spotify auch angehört.

    Nachdem ich die im Netz schon vorher veröffentlichten Songs kannte, war ich ehrlich gesagt, ohne grosse Erwartungen an das Album.


    Auch beim ersten Anhören haut mich das Album nicht grad vom Sitz. Es ist für mich ein sehr durchschnittliches Pop-Album mit Anlehnung an den ABBA Sound. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Groenalund damit Erfolg haben wird und bekannter werden wird. Die Nähe zum ABBA Sound hilft da auch nicht.


    Nur damit ihr mich richtig versteht, nichts gegen die Sängerinnen oder die Musiker. Die verstehen ihr Handwerk, keine Frage. Es sind einfach die Kompositionen, die mich gar nicht ansprechen.


    Allerdings gibt es einen einzigen Song drauf, der mir wirklich gut gefällt:


    Eye Of The Hurricane


    Die bereits bekannten Songs wie z.B. "I'm Sorry I Love You" werden auch nach der Überarbeitung nicht besser. Sie gefallen mir einfach nicht.

    Als einzigen Song neben "Eye Of The Hurricane" finde ich nur "Forgiven" noch hörenswert.


    Das ABBA Cover "Just Like That" hingegen ist aus meiner Sicht sogar weit hinter derjenigen von Gemini.

    *** ᗅᗺᗷᗅ Forever ***


    Einmal editiert, zuletzt von chabba ()

  • Ich kann mich nach mehrmaligen Hören des Albums weitgehend Chabba anschließen. "Eye Of The Hurricane" ragt positiv raus (allerdings ist es mir etwas zu lang), die anderen Stücke sind (musikalisch und textlich) teils banal, mitunter beliebig, im besten Fall auf Luv- und Maywood-Niveau (um mal im Spät-70er-, Früh-80er-Kontext zu bleiben) - und einfach viel zu voll mit ABBA-, Gemini- und Chess-Zitaten. Mein Eindruck ist, der gute Martin hat sich mit seinem Anspruch an das Album arg verhoben - 10 Jahre Produktionszeit für ein Album sind zudem in der Pop-Musik einfach eine zu lange Strecke, um ein homogenes Werk zustande zu bekommen. Nach der Hälfte der CD setzen beim Hören ziemlich markant Abnutzungserscheinungen ein - und man greift zu ABBA oder ganz was anderem. "Just Like That" als beste Komposition auf der CD ist leider in der Bearbeitung sehr lieblos - was war das für eine Riesenchance, den Song nun endlich mit einer tollen Fassung richtig populär zu machen (das Video ist übrigens unterirdisch). Unterm Strich bin ich mir (leider) sicher, daß sich für Groenalund kein Erfolg mit #Lovestorm einstellen wird. Für die 3 Sängerinnen hoffe ich, daß sie sich künftig nicht mehr zu sehr vor den ABBA-Karren spannen lassen - in eigenständigen Kompositionen könnten ihre Stimmen deutlich besser und interessanter zur Entfaltung kommen.

  • Ich hab mir jetzt mal einige Songs angehört, und ich kann mich den letzten Postings von Charly und Midnight Man da eigentlich nahezu komplett anschließen, mit der Ausnahme, dass "Eye of the Hurricane" mich jetzt auch nicht vom Hocker reißt.


    Für mich persönlich ist es eine Ansammlung von sehr banalen Songs, wobei es speziell die Kompositionen selbst sind, die ich als extrem langweilig empfinde. Wenn die Produktionszeit dieses Albums wirklich über einen Zeitraum von 10 Jahren geht, dann ist das Ergebnis für einen ambitionierten Musiker eigentlich eher niederschmetternd, um ehrlich zu sein.


    Einen kommerziellen Erfolg wird das Album nicht haben, das halte ich für ausgeschlossen


    Die Songs sind auch in ihrer Gesamtproduktion auf einem sehr bescheidenen Niveau und das ganze Projekt wirkt altbacken und irgendwie aus der Zeit gefallen. Und mit dem Vorhaben, ein Album mit Anleihen aus der ABBA-Stilistik zu produzieren, hat man sich geradezu gewaltig verhoben, aber eigentlich hat schon dieser Ansatz dieses gesamte Projekt zum Scheitern verurteilt.


    Die Version von "Just Like That" empfinde ich eher als unterirdisch. Das Lied transportiert hier nicht einmal im Ansatz die Dynamik und den Flow, den das Original so auszeichnet. Über das Video selbst möchte ich eher den "Mantel des Schweigens" legen....


    Auch die Texte der Songs sind eher relativ nichtssagend und banal und bieten eigentlich nichts, was man von solch einem Album eigentlich erwarten können sollte.


    Der Gesang auf dem Album ist oK, aber auch nicht wirklich überragend. Hier kann ich mich Midnight Man ebenfalls anschließen, dass man den Sängerinnen nur raten kann, sich nicht weiter vor den ABBA-Karren spannen zu lassen und zu versuchen, vielleicht in einer anderen Konstellation, sei es in eigenständigen Dingen oder in komplett anderen musikalischen Konstellationen, ihre Ideen und ihre Stimmen zur Entfaltung zu bringen.

  • Für die Entstehungszeit, die technischen Möglichkeiten etc. klingt das Album einfach unterirdisch.

    "Just like that" klingt wie ein Demo.

    Wenn man auf ABBA macht, muß man es auch können. Er kann es nicht.

  • Harte Worte....


    Aber wie ich finde im Kern durchaus berechtigt.


    Anspruch und Wirklichkeit liegen doch weiter auseinander, als ich gedacht habe.


    Was schade ist, denn die Grundidee und das Grundkonzept finde ich sehr gut.


    Außer dem Refrain von I'm sorry, i love you flasht mich an dem Album leider gar nichts.


    Letztlich natürlich alles subjektiv und Geschmackssache.

  • Ich war auch sehr am Endprodukt interessiert. Es steckt mit Sicherheit viel Arbeit darin. Das Album sollte schon vor 2 Jahren veröffentlicht werden. Es wurde seit 5 Jahren immer mal ein Song veröffentlicht.

    Wenn ich 70% des Albums faktisch schon kenne geht der Spaß am Album verloren.

  • Künstlerische Leistungen haben den Vorteil unterschiedlich betrachtet und gewertet werden zu dürfen.


    Voyage ist für mich ganz sicher nicht das stärkste Album von Abba, aber Melodien, Arrangement und vor allem gesangliche Leistungen liegen für mich nicht einen Quantensprung, sondern Lichtjahre weit qualitativ vor Lovestorm.


    Aber natürlich OK und schön, daß Dir Lovestorm so gut gefällt.

  • Voyage ist für mich ganz sicher nicht das stärkste Album von Abba, aber Melodien, Arrangement und vor allem gesangliche Leistungen liegen für mich nicht einen Quantensprung, sondern Lichtjahre weit qualitativ vor Lovestorm.

    das sehe ich ziemlich genau so.


    Und es stört euch gar nicht, dass auf Voyage nur ein Song vorhanden ist, bei dem der Bass von einem Musiker/Instrument, ansonsten aber vom Computer kommt?

    nein gar nicht. Mal abgesehen davon, war das auch auf The Visitors nicht viel anders.


    Es ist für mich nicht relevant, welche Instrumente echt sind und welche vom Computer sind. Es geht um die Kompositionen.

    Und da sind wirklich Welten zwischen Lovestorm und Voyage


    Aber klar, über Geschmack lässt sich nicht streiten.

  • Forgiven ist für mich ein großartiger Song, den ich sehr oft höre und dann auch durchaus öfters hintereinander.

    Ich kenne die 4 unveröffentlichten Lieder noch nicht, bin aber gespannt, besonders auf das von einigen gepriesene Eye of the Hurricane.

  • Ich habe mir jetzt auch interessehalber mal das "Just Like That" - Cover angehört. Es ist wirklich nicht übel. Das Voiceblending und Arrangement funktioniert ganz gut.


    Und auch die Idee, ein Musikvideo daraus zu machen. Die kleinen Abba- und Textanspielungen haben ihren Charme, allerdings wirkt das Video ein bisschen wie ein Schulprojekt. Das Budget wird wohl einer der Hauptgründe sein, aber diese Helligkeit und klaren Farben im Video beißen sich einfach mit dem Text und der Grundstimmung des Liedes.


    Aber mit dem Gesang kann ich mich nur schwer arrangieren. Für mich passt er stilistisch einfach nicht zum Lied. Und wieder einmal ist mir klar geworden: Die Hauptqualität von "Just Like That" ist Agnethas Stimme und Agnethas Gesangsstil. Das Arrangement des Liedes mag noch so unfertig klingen, Agnetha zieht den Zuhörer ganz natürlich in die Geschichte rein.


    Mir ist klar, dass es ein fataler Fehler gewesen wäre, Agnetha nachzuahmen, und dass man Covers eine eigene Note verpassen sollte, damit sie funktioneren, aber die eigene Note sollte dann mindestens so prägnant sein, wie das Original, was ich aber hier leider nicht wahrnehme. Und dann die "Na na na"-Version zu nehmen, die Agnetha im Original schon so mit Sehnsucht geladen hat, wie nur sie es kann...Mir würde spontan niemand einfallen, der diesen Teil covern könnte, ohne einen massiven Energieverlust herbeizuführen.


    Da hätte der Herr aus dem Video nicht nur sein Saxophon auf dem Rücken tragen, sondern einfach das Intro spielen sollen.



    Markus S Ich seh ja jetzt erst, dass dein Profilbild gar nicht von ABBA ist!

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