ABBA bringt "Money, Money, Money" in die Kassen

  • Von Marcel Auermann
    "Mamma Mia" feiert an zwei Spielorten in Deutschland Erfolge, "42nd Street" läuft an Silvester aus

    http://stimme.de/freizeit/kultur-news/art1935,462413.html

    Von Marcel Auermann

    In New York ist die "42nd Street" nicht nur eine Straße, sondern auch ein Musical. Und zwar eines, das sehr erfolgreich läuft. Gerade zur Weihnachtszeit und zur Jahreswende ist es am Times Square proppenvoll. "42nd Street" ist in Amerika ein Musical voll Glamour. Es handelt davon, wie eine kleine Tänzerin plötzlich umjubelter Broadway-Star wird.Vielleicht ist es dieser typische Tellerwäschertraum, der das Stück in Amerika so wunderbar funktionieren lässt. In Deutschland jedenfalls war der Ruhm von "42nd Street" nicht von langer Dauer. Am 31. Dezember gegen 20 Uhr fällt für das Stepptanzspektakel in Stuttgart der Vorhang. Das Broadway-Stück lief nur 13 Monate und ist somit für die deutsche Musical-Branche zu einem Fiasko geworden. 13 Millionen Euro hat "42nd Street" gekostet.


    Geld, das in den Sand gesetzt wurde. Zuletzt wurden die Eintrittskarten zu Schleuderpreisen auf den Markt geworfen.Die Konsequenz daraus: Joop van den Ende, Chef der Stage-Holding, traut Stuttgart nicht mehr unbedingt zu, der richtige Ort für eine Deutschland-, schon gar nicht für eine Europapremiere zu sein. Also wird in der schwäbischen Metropole nur noch das gespielt, was sich anderswo schon als Zuschauermagnet herauskristallisiert hat.Wohl auch deshalb wird "Elisabeth" das Nachfolge-Musical für "42nd Street". In Wien feierte das Musical um die Kaiserin Weltpremiere und zog Massen an. Ab 6. März 2005 soll es die Besucher ins Stuttgarter Apollo-Theater locken.Eigentlich spekulierten die Schwaben ja auf ein anderes Stück. Sie wollten die Disney-Produktion "König der Löwen", die zurzeit im Hamburger Hafen gespielt wird. Aber die Umbauarbeiten des Musicaltheaters wären zu aufwendig gewesen. Kostüme und Besetzung ähnlich teuer wie bei "42nd Street". Bleibt nur die Hoffnung. Frühestens in zwei Jahren läuft das Stück in der Hansestadt aus, dann könnte die baden-württembergische Landeshauptstadt zum Zug kommen.


    Doch es kann auch positiv laufen - für Stuttgart und für die Stage-Holding. Denn das Publikum hat genug vom Pathos der Stücke von Andrew Lloyd Webber & Co. Beispiel: "Mamma Mia".Das Stück rund um die Musik der schwedischen Popgruppe Abba, aber nicht über sie, wird jeden Abend weltweit von rund 20 000 Menschen gesehen. Das Musical läuft derzeit in New York, Las Vegas, London, Utrecht, Toronto, Tokio, Stockholm, Hamburg und Stuttgart. Moskau und Schanghai haben auch Interesse angemeldet. Kein Wunder, dass bei der Stuttgarter Premierenfeier hinter vorgehaltener Hand "Mamma Mia" als Gelddruckmaschine für die Komponisten Benny Andersson und Björn Ulvaeus bezeichnet wurde. Immerhin wird der Umsatz mit dem Musical auf acht Millionen Dollar geschätzt. Und zwar - bitte festhalten - wöchentlich. Das ist summa summarum mehr, als die Sänger seit ihrem Grand-Prix-Sieg am 6. April 1974 in Brighton mit "Waterloo" verdient haben."Mamma Mia" ist für die Stage-Holding das erfolgreichste Musical überhaupt.


    Die Kassen klingeln ohne Unterlass. Die 1800 Sitzplätze des Stuttgarter Palladium-Theaters sind allabendlich zu 95 Prozent ausgebucht - und das ohne ermäßigte Ticketpreise. Die Einnahmen also immens hoch. Auf der Ausgabenseite stehen hingegen kaum Kosten: das Ensemble mit 28 Personen recht klein, ein karges, einfaches Bühnenbild. Die längst erfolgreiche Abba-Musik ist alles, was es für den Riesenerfolg braucht.Und der soll lange, lange anhalten. Die Stage-Holding erwartet, dass rund vier Jahre "Dancing Queen", "Money, Money, Money" und "Super Trouper" in Stuttgart geschmettert werden."Flexibilität in den Laufzeiten und Fingerspitzengefühl bei der Auswahl der Stücke", nennt Maik Klokow, Deutschland-Chef der Stage-Holding, als Erfolgsrezept. Vor ein paar Jahren lautete das Unternehmens-Motto noch etwas anders. Da hielt man vom heutigen rotierenden Prinzip nicht sehr viel.Aber solange "Money, Money, Money" erklingt, sind alle Verluste von "42nd Street" vergessen.

    31.12.2004 00:00

  • Ich kann dazu nur eins sagen :


    Ich gönne den riesigen Erfolg Benny und Björn von ganzem Herzen!!!!!!



    Dass man Stuttgart nach dem Flop von 42nd Street nicht zutraut "reif" zu sein für Europapremieren, finde ich ein wenig arogant von dem Machern und Verantwortlichen der Stage Holding.
    Man kann auch einfach mal dazu stehen, dass man sich getäuscht hat.


    Aber nochmal zu Mamma Mia!


    Ein Grund, warum ich es den beiden so gönne, ist die Tatsache, dass sie Zeit ihres Schaffens immer wieder von den sog. Kritikern herablassend behandelt wurden.
    Spätestens seit dem grandiosen "Comeback" 1992 mit dem "Gold" album sind aber auch jene Stimmen verstummt.


    Der Erfolg von "Mamma Mia" ist da der wohlverdiente "I-Tüpfel".


    Und das der überwältigende Erfolg in diesen Diminsionen nicht zu erahnen und schon gar nicht zu planen war, macht die Sache um so spannender.
    Der Vorwurf, die beiden hätten das Stück als "Geld-Druck-Maschine" geplant, verläuft sich so ziemlich schnell im Sande.

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    Wenn Dir das Leben eine Zitrone gibt-
    verlange Salz und Tequila !!!

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    :giggles: :smile: :?

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