Erwartungen an eine ABBA-Tributeband: Der Sound der Instrumente

  • Hier nun das Thema, wegen dessen ich mich überhaupt hier registriert habe.


    Vorweg: Es geht nicht um das Für und Wider bezüglich Tributebands im allgemeinen, also auch nicht darum, daß die echten ABBA unerreichbar und unersetzlich sind und Tributebands von daher nichts taugen, falls das jemandes Ansicht ist. Ich spreche in diesem Thread gezielt diejenigen an, die Tributebands eben nicht als Ganzes ablehnen.


    Was mich nun interessiert: Wie authentisch muß der Instrumentensound einer ABBA-Tributeband sein?


    Warum ich das frage: Ich bin selbst Musiker, mein Vorstellungsthread geht da ein bißchen mehr in die Tiefe. Als jemand, der Musik auch von der anderen Seite des Instruments (sogar von der anderen Seite der Bühne) kennt, stelle ich mir solche Fragen. Und sie sind durchaus berechtigt meines Erachtens, denn so einfach ist das Thema nicht.


    Ich denke, wir sind uns alle einig, daß der Sound einer ABBA-Tributeband in allererster Linie mit den Sängerinnen, die Agnetha und Anni-Frid darstellen, steht und fällt. Aber seien wir mal ehrlich, so ganz austauschbar ist der Sound dahinter doch auch nicht. Ich glaube, die wenigsten ABBA-Fans hören exakt, womit im Original dieser Sound erzeugt und erzielt wurde, aber den meisten von euch wird dieser besondere Klang schon auffallen, oder sagen wir, sie werden merken, wenn da etwas "off" ist, also eindeutig nicht nach ABBA klingt. Es gibt da sehr viele Details, die vielleicht nicht jeder beim Namen nennen kann, die aber eindeutig den Sound ausmachen.


    Andererseits steigt mit zunehmender Nähe zum Originalsound der Aufwand, um den zu erzielen, exponential an, und zwar um so mehr, je neuer ein Song ist, d. h. je mehr und je aufwendigeres Equipment Benny zur Verfügung hatte und auch einsetzte. Ich will's mal so sagen: Während Waterloo noch sehr akustisch ist, setzt mit Arrival ein elektronischer und produktionstechnischer Overkill ein, bis The Visitors schließlich hart an der Grenze zum Synthpop ist. Das ist nichts Schlechtes, im Gegenteil.


    Es ist nur schwierig zu emulieren. Um so schwieriger, je authentischer man es haben will oder muß. Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle:

    • die Diskrepanz zwischen dem, was mit vorhandenem oder vergleichsweise leicht zu beziehendem und tourtauglichem Equipment sowie mit relativ normalem Einsatz möglich ist, und der vom Original kaum bis gar nicht mehr zu unterscheidenden Sound-Replik, für die man allerdings um einiges mehr an Equipment, ungewöhnlicheres, wenn nicht gar exotisches Equipment oder schlimmstenfalls gar Originalequipment mit allen Begleiterscheinungen bräuchte, sowie den Aufwand im Umgang mit diesem speziellen Equipment
    • die Diskrepanz zwischen dem, was die Musiker in der Band auf einmal spielen können, den Unmengen an Overdubs und sonstigen Studiotricks spätestens auf der Voulez-vous und dem Anspruch des Publikums, eine 100%-Live-Band ohne jegliche Zuspieler zu sehen


    Und dann kommt dazu noch der Anspruch einer Tributeband an ihre eigene Authentizität. Zum Glück sind ABBA-Tributebands in aller Regel eher bodenständig, was das angeht, und prahlen nicht mit einem absolut originalgetreuen Instrumentensound. Oder sie lassen da was anklingen, um sich besser zu verkaufen, und hoffen darauf, daß das Publikum zu sehr mit Abfeiern beschäftigt sein wird, als daß es merkt, daß es da doch subtile, aber merkliche klangliche Unterschiede gibt.


    Um mal zu illustrieren, was ich meine, ein konkretes Beispiel: die instrumentale Hauptmelodie von "Gimme, Gimme, Gimme".

    • Der einfache, bequeme Weg wäre: irgendein Flötensound, irgendein Streichersound. Merkt ja doch keiner.
    • Die erste Steigerung wäre, einen einigermaßen passenden Flöten- und Streichersound zu nehmen. Das sollte eigentlich halbwegs erwartet werden.
    • Nächste Stufe wäre, die beiden Sounds auf ein bißchen mehr Originaltreue anzupassen. So manch ein gelernter Pianist wird da selbst schon passen müssen, weil er mit Synthesizern nur so weit umgehen kann, daß er Fertigsounds auswählen kann.
    • Wo man eh schon mal Sounds schraubt, kann man auch gleich versuchen, mehr den Charakter des beim Original im Studio eingesetzten Equipments zu treffen. Die Flöte kam von einem Analogsynthesizer und wird entsprechend aufgebaut. Auch die Streicher müssen nicht komplett das übliche klangliche Abbild einer echten Streichersektion sein. Es wird immer noch darüber debattiert, ob im Original auch echte Streicher zum Einsatz kamen, aber der Einsatz einer Stringmachine gilt als sicher.
    • Der letzte Schritt vor der Anschaffung des Originalequipments ist dann die Emulation des Originalequipments bis ins Detail. Hier sind wir im Territorium eingefleischter Synthesizer-Freaks, die, wie man so schön sagt, Flöhe husten hören. Die Flöte muß klingen wie ein ARP Odyssey Mk I mit seinem markanten, etwas blechern klingenden Zweipolfilter. Mit dem Zeugs, mit dem ABBA-Tributebands meistens touren, kriegt man das so nicht hin, das heißt also Neuanschaffung. Womöglich braucht man gar einen Laptop, NI Reaktor und sehr viel Zeit, um den Sound auf fast schon molekularer Ebene in all seinen Nuancen nachzubasteln, einen irgendwoher geliehenen, 40 Jahre alten echten Odyssey (die Dinger sind selten) als Referenz neben sich stehend. Für die "Streicher" braucht man eh Software, weil kein Hardwaresynth nahe genug an ein Yamaha SS-30 String Ensemble kommt. Man beginnt zu verstehen, warum inzwischen die Keyboarder mehrerer ABBA-Tributebands auf den Muse Receptor setzen und ihn gründlich mit Software-Klangerzeugern füllen: Ein Laptop hat im Bühnenbild einer ABBA-Tributeband nichts verloren, und alles andere klingt nicht authentisch genug.
    • Das heißt, nicht alles andere: Rein technisch gibt es immer noch die Möglichkeit des Originalequipments. Und so manch eine Band war schon versucht, der Ansage zu folgen, ABBA mit exakt dem gleichen Equipment nachzuspielen. Wenn man allerdings betrachtet, was bei Benny für ABBA so alles durchs Studio ging, wird man feststellen, daß das einfach nur Wahnsinn wäre. In diesem konkreten Fall besorgt man sich zunächst einmal einen frühen ARP Odyssey Mk I Blackface (Whiteface sähe ABBAmäßiger aus, Benny hatte aber einen Blackface, technisch sind sie identisch) zu einem Preis, zu dem ein rationalerer Keyboarder eine nagelneue Oberklasse-Workstation mit allen Schikanen kaufen würde. Weil der Odyssey keine speicherbaren Klänge hat und das händische Einstellen zu lange dauern würde, hat man diesen Synth nur für diesen einen Sound. Und doch braucht man mindestens einen bandeigenen Techniker, um diesen noch dazu exotischen (das ist nun mal kein Minimoog) und obendrein mindestens 40 Jahre alten Synth am Laufen zu halten, und hat seine liebe Not damit, daß ein so alter Analogsynthesizer mit zunehmender Betriebstemperatur sich verstimmt. Auch das gleichermaßen seltene Yamaha SS-30 (das ist nun mal kein Solina) braucht man nur für wenige Sounds, weil auf der Bühne der Authentizität halber noch mindestens drei weitere Keyboards für Streicherklänge stehen...


    Besonders wenn man tatsächlich wahnsinnig genug sein sollte, auch bei den Keyboards unbedingt die Originalinstrumente der Studioproduktionen haben zu wollen – und damit leben kann, daß die Roadies für jeden Gig mehrere Tonnen an alten, seltenen, sündhaft teuren, empfindlichen, wartungsintensiven und zickigen Analogsynthesizern auf die Bühne wuchten müssen und es auf der Bühne weniger nach ABBA als nach Jean Michel Jarre oder nach "Stevie Wonder trifft Herbie Hancock, Howard Jones und Thomas Dolby" aussieht, bis die Sängerinnen auftreten –, aber auch, wenn sowohl klangliche Authentizität als auch absolutes Live-Spiel ohne Audioeinspielungen und auch ohne Sequencer angesagt ist, hat man ein weiteres Problem: Wer soll das alles spielen?


    Mit der Benny-Kopie als einzigem Keyboarder ist das nicht getan. Selbst ein weiterer Keyboarder würde nur reichen, um die Konzerte von 1979 zu replizieren, aber nicht, um die Studioversionen zu replizieren. Vielleicht käme man hin mit vier zusätzlichen Keyboardern außer "Benny". Aber die kosten Geld, die brauchen Platz auf der Bühne, und die sehen in einem ABBA-Bühnenbild nicht gerade gut aus, auch wenn ich mich an ein Foto von einem ABBA-Konzert erinnern kann, wo tatsächlich vier zusätzliche Synthesizerspieler auf der Bühne waren. Die alle in den Backstage zu stellen, wäre auch keine Lösung. Für die Musiker fehlt der visuelle Kontakt zum Rest der Band, und fürs Publikum ist es nicht wirklich live, wenn es nicht sehen kann, wie jeder Ton erzeugt wird.


    Eine ABBA-Tributeband hat also die Wahl zwischen

    • absoluter klanglicher Authentizität ohne Kompromisse
    • 100% live
    • einer Besetzung, die sich in Grenzen hält, also keine überbordende Mannschaft von Synthesizerspielern, die sich eher wie Wissenschaftler oder Technikfreaks als wie Live-Keyboarder aufführen

    und kann davon maximal zwei Punkte wählen, die miteinander vereinbar wären.


    Ich habe darüber schon mit anderen Musikern – mit anderen erfahrenen Live-Keyboardern – darüber debattiert, die der Ansicht sind, das letzte Quentchen Authentizität, die ultimative Replik bis ins Detail, ist Unfug, das kann kein Mensch über eine Live-PA von erheblich einfacheren Vorgehensweisen klanglich unterscheiden. Allerdings würde ich dazu gern die Meinung von eingefleischten ABBA-Fans hören. Als ich mich so in die ABBA-Fancommunity eingelesen habe, habe ich bemerkt, daß da doch bei Tributebands schon mal viel Wert auf einen originalgetreuen Instrumentensound gelegt wird.



    Nun noch einmal meine Frage: Wie seht ihr das? Wie authentisch, wie originalgetreu, wie detailgetreu emuliert muß der Sound einer Tributeband sein?

  • Gleich noch die Antwort eines Verehrers und die ist kurz.Bitte nicht noch eine Tribut Band!Ich lehne diese ab,kategorisch!Da gibt es kein Wenn und Aber da gibt es nur ein dagegen.Von Björn Again mal abgesehen die den Nonsens schon in ihre Statuten geschrieben haben und somit wenigstens Authentizität bewahren konnten,wenn auch nur die eigene,ist alles andere aus dem Bereich schwach,lächerlich und fügt dem Nachlass von ABBA nur Schaden zu.Man sollte gar nicht erst versuchen ABBA zu kopieren weil es nicht funktioniert,es geht einfach nicht.Wenn der Versuch dann noch mit lächerlicher Kostümierung drapiert wird ist der Schenkelklopfer schon vorprogrammiert.Das meine ich aber nicht positiv.

  • Genau das meinte ich eigentlich mit dem einleitenden Absatz:

    Vorweg: Es geht nicht um das Für und Wider bezüglich Tributebands im allgemeinen, also auch nicht darum, daß die echten ABBA unerreichbar und unersetzlich sind und Tributebands von daher nichts taugen, falls das jemandes Ansicht ist. Ich spreche in diesem Thread gezielt diejenigen an, die Tributebands eben nicht als Ganzes ablehnen.


    Ich respektiere es, wenn jemand Tributebands kategorisch ablehnt, speziell diejenigen, die die Chance hatten, ABBA selbst live zu sehen. Aber in diesem Thread möchte ich keine Grundsatzdiskussion für oder wider Tributebands; das wäre hier eindeutig off-topic.


    Es geht hier einzig und allein darum, wenn man Tributebands an sich gern sieht,

    • wie authentisch sie klingen müssen (oder gar maximal dürfen),
    • welchen Aufwand man außerdem toleriert, um diese Authentizität zu erzielen.
  • Der Sound hatte bei ABBA einen wohl genauso hohen Stellenwert, wie der Gesang der beiden Damen und beides wird wohl unerreichbar sein. Wie viele Coverbands haben versucht, auch nur ansatzweise beides zu erreichen!? Die Erwartungshaltung der Fangemeinde ist bei diesem Thema sehr hoch und zumindest was mich betrifft, war nichts wirklich hörbares und dem Flair entsprechendes dabei! Ich halte nichts von Coverbands, die versuchen die lebenden und die nicht mehr unter uns weilenden Stars nachzuäffen. Die einzige Popgruppe, die es hier wohl wirklich geschafft hat, ABBA wieder in positive Schlagzeilen und in das Gedächtnis der Musikwelt zu bringen, war Erasure, die hier aber ihren eigenen Stil in den Vordergrund rückten und sich nicht Gedanken um Kopierbarkeit von Sound und Gesang gemacht haben!

  • @min vän...ganz genau so isses!Ich habe Björn Again 1993 in London gesehen und das war gut.Aber da gabs dann zwischendurch auch Nirvanas Smells like Teen Spirits als Extra und die Hölle war los.Im Gegensatz dazu dann ABBA´99 auf einem hiesigen Pressefest im selben Jahr und weitere Ausführungen zur Thematik sollte ich mir jetzt sparen.Dieses Konstrukt aus Versuch und Kopie wird unter verschiedenen Namen nun bis zum Exzess durchgenudelt und das schmerzt.Ich wünschte mir ABBAs Musik würde wieder etwas mehr in den Hintergrund treten,Nischenprogramm für den besonderen Anlass.Respektvoll finde ich die derzeitige Entwicklung keineswegs und der Gedanke daran was im kommenden Jahr an sogenannten TV Events über die Flachbildschirme geschickt werden soll(vor allem auf welchen Sendern)entsetzt mich.Nein,bitte keine weiteren Tributbands.Den Aufwand sollte man sich für andere Projekte sparen.

  • @ Dusty:


    kann ich nicht lesen oder kannst du nicht lesen?


    Ich sehe nirgends, dass The Doctor eine neue Tribute-Band gründen will oder eine neue (weitere) Tribute-Band hören möchte und ihn interessiert auch nicht deine Einstellung zu Tributebands. Es schreibt es sogar als erstes vorneweg, ich zitiere:


    Zitat

    Vorweg: Es geht nicht um das Für und Wider bezüglich Tributebands im allgemeinen, also auch nicht darum, daß die echten ABBA unerreichbar und unersetzlich sind und Tributebands von daher nichts taugen, falls das jemandes Ansicht ist. Ich spreche in diesem Thread gezielt diejenigen an, die Tributebands eben nicht als Ganzes ablehnen.



    Und jetzt zur Fragestellung:


    Ich denke, man muss sicher einen Weg zwischen bestmöglicher Replizierung und dem Aufwand finden. Es gibt aber auch Beispiele, was möglich ist. Ich nenne da nur mal The Australian Pink Floyd, bei denen man schon sehr genau hinhören muss um sicher zu sein nicht das Original auf der Bühne zu haben.


    Und natürlich gibt es für meine Ohren bestimmte Klänge oder Klangkompositionen die ich unmittelbar mit ABBA in Verbindung bringe - so z.B: das Intro zu Chiquitita wie auch das Klaviersolo am Ende desselben. Wenn das bei einer Tributeband nicht kommt (wie ich es selbst erlebt habe) dann hat diese Band hier m.E. zu wenig getan.


    Die Feinheiten, auf die du als Musiker dich zusätzlich konzentrierst bzw. die dir auffallen sind für mich eher nachrangig. Bevor ich so tief ins Detail steige kommt für mich neben der Abwägung von Aufwand und Erfolg ein weiteres Kriterium zum Tragen: der Sound oder das Gesamtwerk das Zusammenwirken aller Beteiligten muss stimmig sein. Und zur Erzeugung eines stimmigen Klangbildes ist es - denke ich - nicht so wichtig, dass ich nun genau die identischen Instrumente einsetzte sondern eher welche Instrumente / Klänge ich miteinander harmonieren lasse (oder im schlimmsten Fall: nicht harmonieren lasse..... :eek: ) Wenn es harmoniert und wenn die wesentlichen Komponenten des ursprünglichen ABBA-Originals da sind - dann finde ich es gelungen.


    Ich hoffe, ich konnte mich als "Nicht-Musiker" einigermaßen klar ausdrücken.

    Stockholm August 2013 - London 27-05-2022 & 27.5.2023 - next stop:?:

  • Die Absicht ist hier sicherlich Mutter des Gedanken.Es ist daher vollkommen legitim meine Ablehnung gegen Coverbands in den Vordergrund zu rücken.Kann anstacheln oder abstoßen,beides erfüllt seinen Zweck oder auch nicht!

  • Und natürlich gibt es für meine Ohren bestimmte Klänge oder Klangkompositionen die ich unmittelbar mit ABBA in Verbindung bringe - so z.B: das Intro zu Chiquitita wie auch das Klaviersolo am Ende desselben. Wenn das bei einer Tributeband nicht kommt (wie ich es selbst erlebt habe) dann hat diese Band hier m.E. zu wenig getan.


    Damit hat Schteffan einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, denn sobald etwas wie das angesprochene Klaviersolo am Ende von Chiquitita, ein bestimmtes Intro oder eine typische Melodienfolge fehlt, bzw. nicht so wie im Original rüberkommt, wirkt sich dies negativ aus. Meiner Ansicht nach sollte eine Tributeband daher versuchen dem Original so nahe wie möglich zu kommen.

  • Die Absicht ist hier sicherlich Mutter des Gedanken.Es ist daher vollkommen legitim meine Ablehnung gegen Coverbands in den Vordergrund zu rücken.Kann anstacheln oder abstoßen,beides erfüllt seinen Zweck oder auch nicht!


    Grundsätzlich ja, aber nicht in diesem Thread.


    Ich habe schon zweimal ausdrücklich geschrieben, daß "Pro und Contra Tributebands", also auch der Ausdruck der Abneigung, in diesem konkreten Thread off-topic ist. In diesem Thread geht es nicht darum, sondern um ein völlig anderes Thema. Wer darüber diskutieren will, soll dafür einen eigenen Thread starten.


    Sollten weiterhin solche Off-Topic-Posts hier auftauchen oder gar der ganze Thread entgegen dem ursprünglichen Thema für eine Diskussion für oder wider Tributebands gekapert werden, werde ich das den Moderatoren melden, auf daß die die Forenregeln durchsetzen.


    Und nun bitte zurück zum ursprünglichen Thema. Danke.



    Damit hat Schteffan einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, denn sobald etwas wie das angesprochene Klaviersolo am Ende von Chiquitita, ein bestimmtes Intro oder eine typische Melodienfolge fehlt, bzw. nicht so wie im Original rüberkommt, wirkt sich dies negativ aus. Meiner Ansicht nach sollte eine Tributeband daher versuchen dem Original so nahe wie möglich zu kommen.


    Das wiederum ist eine durchaus legitime Einstellung. Aber wie hier auch schon bemerkt wurde, ist das verbunden mit einem um so größeren technischen Aufwand, je authentischer und detaillierter man den Originalsound nachbauen will. Einem Aufwand, den die Workstations und Stagepianos, mit denen die meisten Keyboarder in ABBA-Tributebands antreten, allerhöchstens in grundlegendsten Ansätzen bewältigen können.


    Ich könnte jetzt ins Detail gehen und darüber referieren, was für ein Aufwand notwendig wäre, um z. B. das ganze instrumentale Backing von "Eagle" oder "Lay All Your Love On Me", "Arrival" als Ganzes oder auch nur das Intro von "Does Your Mother Know" zu replizieren. Aber die meisten hier würde ich mit einem Wust technischer Erläuterungen erschlagen.


    Jetzt liegt der Gedanke nahe, daß man, statt Bennys Studio-Overkill 1:1 auf der Bühne zu klonen (oder das zu versuchen), Live-Versionen nachspielt. Die sind ja schon für live konzipiert. Aber erstens kennen und erwarten die meisten Konzertbesucher nur die Studiofassungen, die Live-Versionen werden für sie befremdlich klingen. Zweitens ist der Aufwand für eine perfekte Replik z. B. des 1979er Live-Sounds auch nicht zu unterschätzen.


    Und drittens ist man dann versucht, auch das Bühnenbild zu den jeweils gespielten Live-Fassungen nachzubauen (z. B. wenn es klingt wie Wembley, soll es auch aussehen wie Wembley), was ein noch größerer Aufwand ist, als "nur" den Sound perfekt nachzubauen. Selbst ABBA: The Concert ist optisch wie klanglich eher eine Annäherung als die perfekte, nicht mehr zu übertreffende 1:1-Replik der '79er Konzerte.

  • Ist ruhig geworden hier...


    Nur drei ansatzweise konstruktive Antworten bisher. Zumindest wurde der Thread nicht entgleist.


    min vän bevorzugt, wenn ich ihn richtig verstanden habe, die von mir schon erwähnte exakte Replik bis ins letzte klangliche Detail. Denn die Details machen zusammen den Gesamtsound aus bis hin zu kleinsten klanglichen Besonderheiten einzelner Komponenten eines Analogsynthesizers – wenn der Minimoog nicht ständig in der Sättigung fahren würde, die Filter der GX-1 nicht diese leichten Verzerrungen hätten und der Odyssey jüngeren Datums wäre und bei identischen Einstellungen einen anderen Grundsound hätte, würde sich der Gesamtsound auch schon anders anfühlen. Solange eine Tributeband das nicht bei jedem Stück zu 100% hinbekommt, ist sie es nicht wert.


    Schteffan wiederum weiß, wie gewaltig der Aufwand steigt, wenn man wirklich den Originalsound 1:1 replizieren will von den Eigenarten der einzelnen Instrumente bis hin zur Signalkette im Studio (Verstärker, Raummikrofone, Raumakustik, Rauschunterdrückung, Overdubs mit variierten Bandgeschwindigkeiten...) und hat realistischere Ansprüche.



    Damit hat Schteffan einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, denn sobald etwas wie das angesprochene Klaviersolo am Ende von Chiquitita, ein bestimmtes Intro oder eine typische Melodienfolge fehlt, bzw. nicht so wie im Original rüberkommt, wirkt sich dies negativ aus. Meiner Ansicht nach sollte eine Tributeband daher versuchen dem Original so nahe wie möglich zu kommen.


    Beziehst du das jetzt nur auf die Melodielinien oder auch, worum es in dem Thread eigentlich geht, um den Sound a) der einzelnen Instrumente und b) im Zusammenspiel?


    Zugegeben, es ist natürlich schwierig, jemandem, der in der Materie jetzt kein Experte ist, zu erklären, woher die klanglichen Feinheiten kommen, was ist, wenn sie fehlen, was aber für ein Aufwand getrieben werden muß, damit sie exakt so da sind wie bei ABBA selber. Bei einem anderen Act beispielsweise, von dem ich ein ziemlicher Fan bin, wissen die Hardcorefans (die sind dann selbst Musiker und Technikfreaks noch dazu) bei nahezu jedem Pieps, mit welchem Equipment und auf welche Weise der gemacht wurde.


    Vielleicht wäre es zielführender, YouTube-Videos von Tributebands zu nehmen und anhand derer dann zu sagen: Das finde ich authentisch genug, weil das-und-das da ist. Oder das finde ich nicht authentisch genug, mir fehlt das-und-das, mich stört das-und-das.


    Ich kann aber soviel sagen: Wenn man wirklich absolute Authentizität verfolgt und ein entsprechend gewöhntes oder geschultes Gehör hat, kann man selbst die ganz hochdotierten Spitzenbands wie die schwedischen Arrival nach Strich und Faden verreißen – danach, was mit vorhandenem Equipment geht, danach, was mit maximal optimiertem, aber realistischem Equipment ginge, und danach, was mit Originalequipment und überbordendem Aufwand (inklusive mehr Crew als Bandmitgliedern) vielleicht möglich sein könnte.

  • Ich bin mir sicher, das Gefühl und die Energie sind das was wirklich zählt. Kein technisches Zerreißen der einzelnen Details, kein 1 zu 1 Kopieren der Bewegungen von Agnetha und Frida, kein Kopieren der Mimik und Gestik ... generell keine Kopie von irgendwas!!! Es geht darum, das zwischen den Zeilen zu transportieren. Und da gibt es einige wenige Tributebands, die es wirklich verstanden haben und eben viele viele andere nicht. Bsp. das Musical Mamma Mia - selbst von Björn und Benny produziert: inwieweit wird dort Wert auf orginale Sounds und Emulationen gelegt? Darum geht's nicht!

  • Ich wollte eher wissen, wie im allgemeinen unter den ABBA-Fans – zumindest denjenigen, die Tributebands nicht allgemein verteufeln – die Vorlieben sind.


    Die Konzepte sind so verschieden wie die Geschmäcker. Mamma Mia hat mit ABBA klanglich überhaupt nichts mehr zu tun, und es gibt auch andere populäre Tributebands wie Björn Again (eigentlich eher eine ABBA-Parodie), die auch ihr eigenes Ding machen. ABBA – The Show zählt auch mit dazu, denn obwohl sie originale ABBA-Begleitmusiker einsetzen, fahren sie ein Orchester auf, das selbstverständlich auch bei Songs mitspielt, die in der originalen ABBA-Studiofassung fast komplett elektronisch sind.


    Umgekehrt gibt's so Sachen wie ABBA The Concert, die das 1979er Bühnenbild nachgebaut haben, soweit sie es eben konnten; die beiden Yamaha Electric Grands sind Attrappen, einige andere Instrumente fehlen ganz (Clavinet, GX-1...), dafür ist aber die Bühnenkulisse originalgetreu nachgebildet. Ich glaube, wenn nicht jede große ABBA-Tributeband mit Perfektionsansprüchen schon am Versuch gescheitert wäre, den Sound, der besonders ab 1979 aus den Polar Studios kam, als 1:1-Kopie auf die Bühne zu bringen, dann gäbe es ein regelrechtes Realismus-Wettrüsten.


    Entsprechend sind auch die Vorlieben der Zuschauer unterschiedlich. Die einen mögen es, wenn eine Tributeband ein bißchen Eigenkreativität und Eigeninitiative mit einarbeitet und alles etwas auflockert, statt sich sklavisch ans Original zu halten. Die anderen stören sich an jeder Abweichung vom Original und erwarten eine möglichst präzise Kopie. Ich spreche in diesem Thread nicht ausschließlich, aber besonders letztere an und möchte wissen, wie exakt nachgebildet sie den Sound haben wollen, und auch, welche Opfer zugunsten des Sounds gebracht werden können.


    Denn wenn man wirklich den 1:1-Studiosound haben will, heißt das

    • entweder alles live gespielt und gesungen, dafür aber einen Overkill an Material und Personal, das Herumschleppen von mehreren Tonnen an Instrumenten und Studio-Outboard im Wert von einigen hunderttausend Euro (teilweise Zeugs, das fürs Touren überhaupt nicht geeignet ist) und dutzende Sänger und Musiker auf der Bühne, um von den älteren Songs mit viel Orchester über den Post-The Visitors-Synthpop bis hin zu den massiven Gesangs-Overdubs alles live machen zu können
    • oder ein aufgeräumtes Bühnenbild mit einer Besetzung, wie man sie üblicherweise bei heutigen Tributebands sieht, aber eben mit viel Zuspielern, somit ist es nicht mehr 100% live.


    Und an beidem kann man sich als Zuschauer sehr gut stören. Wer sich an beidem stört, muß dann damit leben, daß die Band den Originalsound eben nicht exakt nachbilden kann und gewisse Kompromisse eingehen muß.

  • Mahlzeit an den Doctor,
    wenn man das alles hier so liest fragt man sich eher nach dem Warum. Also warum Deine Fragen nach einem
    unmöglichen und unerreichbarem Aufwand und Perfektionismus? Hast Du zu viel Zeit, Wissen und Geld? Oder
    plagen Dich eher Deine eigenen Ansprüche an narzisstisch-verliebte Technik-Frickelei? Ich verstehe nicht was
    Du mit Deiner Frage erreichen willst, selbst wenn Du hier die perfekte Antwort bekämst...? Ein Original ist un-
    erreichbar, das ist mal klar. Selbst wenn Du alles hättest was es braucht, so hättest Du doch wenigstens nicht
    die damalige Zeit, die Atmosphäre, Energie, die damalige Entwicklung und auch nicht das damalige Publikum.


    Aber darum gehts Dir wohl auch gar nicht. Weißt Du was, wenn Du die Zeit und das Wissen und das Geld hast,
    dann schaffe in Deinem Privatstudio doch lieber eigene Songs, - die so gut sind wie die damaligen Songs.


    :lol:

  • ich habe an sogenannte Tribute-Bands gar keine Ansprüche,denn das sie das Original NIE erreichen werden,ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Erschreckend nah finde ich kommt die schwedische Band "Waterloo".
    Die führen "ABBA - The Show" auf und die war wirklich top!
    Nicht nur stimmlich,sondern auch der Sound (ok es ist ein Orchester dabei) und die Choreo der Mädels (besonders "Agnetha" bei Money Money Money) war sehr nah am Original!


    Und ich sehe das genauso wie DeepThought....... egal wieviel Geld,welche Technik,Wissen und Zeit Du hast,auch Du wirst es nie erreichen.
    Und warum mit "fremden Federn schmücken"? ;)


    Mach doch mal was eigenes wenn Du es kannst und lass es uns hören :thumbup:

  • DeepThought, der sich hier anscheinend eigens angemeldet hat, um mich zu diffamieren:


    Ich habe die Frage gestellt, weil sie mich ganz einfach interessiert hat. Weil ich wissen wollte, wie ABBA-Fans zu dem Thema stehen. Und weil sich zuvor noch kein einziger ABBA-Fan online zu genau diesem Thema geäußert hatte, weil die Frage eben noch nie im Raum stand.


    Im wesentlichen entstand das Ganze aus Diskussionen mit anderen Musikern über Tributebands und den für einen gewissen Realismus notwendigen Aufwand. Bei ABBA ist der natürlich unermeßlich. In dieser Diskussion mußte ich lesen, daß genau das gleiche handelsübliche Equipment, mit dem jeder zweite Coverband-Keyboarder loszieht, ausreicht für den Keyboarder einer ABBA-Tributeband. Daraufhin erklärte ich, daß das mitnichten das Nonplusultra sei, daß es statt dessen gleich diverse Stufen höherer Originaltreue gäbe, und daß es meines Erachtens tatsächlich gerechtfertigt ist, den größten Aufwand zu betreiben, den man irgendwie betreiben kann, gerade bei etwas so aufwendigem wie ABBA.


    Wenn man sich Tributebands in anderen Bereichen ansieht (Pink Floyd, die frühen Genesis, Toto, Rush, um nur vier Beispiele zu nennen), dann ist es da so, daß von einer Tributeband wirklich auch von Seiten der Fans erwartet wird, daß sie alles, aber auch alles bis ins letzte Detail haarklein dem jeweiligen Original nachahmen. Da spielen Nuancen in der Charakteristik bestimmter Synthesizer derart tragende Rollen, daß nicht selten mit exakt dem gleichen Equipment getourt wird wie das Original vor 40 Jahren – Equipment, das seit über 30 Jahren nicht mehr gebaut wird. Aber das muß eben sein, um die Ansprüche der Fans zu erfüllen – und auch, um sich im ständigen Realismus-Wettrüsten einen Vorteil zu verschaffen, denn in diesen Bereichen ist es üblich, Konzerte der Originale bis zum letzten Scheinwerfer 1:1 nachzubauen.


    Bei ABBA dagegen war es mir (und ist es mir im Grunde immer noch) unbekannt, wie die Ansprüche der Fans jenseits des Gesangs, der Choreographie und der Kostüme sind. Es wird ja kaum darüber diskutiert. So sah ich mich konfrontiert mit der Aussage, daß den ABBA-Fan das nicht interessiert, die aber durch nichts untermauert wurde. Das konnte ich mir nicht vorstellen, daß ABBA damals einen dermaßenen Heidenaufwand betrieben haben, um diesen durchgestylten, hochgezüchteten, überproduzierten Sound zu bekommen, und den Fans ist es dann egal, wie gut eine Tributeband den hinbekommt.


    Also wollte ich es genau wissen. Und wie erfährt man das am ehesten? Indem man die ABBA-Fans selbst fragt.


    Eins war mir dabei aber klar: Ich werde es hauptsächlich mit Laien zu tun haben – im Gegensatz zu englischsprachigen Fanforen gewisser Progrock-Fans, wo sich so einiges an erfahrenen und wirklich perfektionistischen Musikern tummelt. Mir war zum einen klar, daß kaum ein ABBA-Fan jetzt genau sagen kann, was er gern wie genau hätte, weil er sich mit der musiktechnischen Seite gar nicht auskennt, und daß er von daher auch nicht das geschulte Gehör eines Musikers hat.


    Zum anderen mußte ich damit rechnen, daß so manch ein ABBA-Fan sich blauäugigerweise wünschen wird, daß Tributebands auch beim Instrumentalbacking exakt wie von der Platte klingen – eben weil er nicht weiß, daß das ein kaum zu bewältigender Aufwand ist. Pink Floyd 1971 waren ein Kindergeburtstag im Vergleich zu ABBA 1981.


    Daher mußte ich zusätzlich erklären, wie aufwendig das Ganze werden kann, daß es gewisse Nebeneffekte mit sich bringt, die sich nicht ausschließlich positiv auswirken, und daß man wählen muß zwischen a) klanglichem Realismus, b) absolutem Livespiel und c) einem vertretbaren Aufwand. Es geht also nicht, daß da eine sechsköpfige Band (ABBA + Drummer + Bassist) auf der Bühne steht und ohne jegliche Art von Zuspieler alles per Hand spielt, und dann klingt es ganz genau wie ABBA im Studio.


    Ich wollte schlicht und ergreifend Antworten von ABBA-Fans auf die Fragestellung:


    Muß eine Tributeband, um einen ABBA-Fan zufriedenzustellen, alle Register des irgendwie technisch Machbaren ziehen, so groß der Aufwand auch sein mag, um bis ins kleinste Detail den Originalsound (womöglich den Studiosound) von ABBA zu reproduzieren? Muß sie auf einem derart hohen Niveau fahren (und wenn ja, auf einem wie hohen Niveau)?


    Oder wäre, überspitzt ausgedrückt, alles jenseits von üblichem Mucker-Standardbesteck Perlen vor die Säue, weil im Publikum einer ABBA-Tributeband niemand den Unterschied bemerkt?


    Ich wollte im Prinzip nur in der Lage sein, wahrheitsgemäß zu sagen: Ja, in einer ABBA-Tributeband ist ein hoher technischer Aufwand für einen hohen klanglichen Realismus tatsächlich gerechtfertigt. Ja, es ist tatsächlich gerechtfertigt, für Bennys Minimoog-Sounds einen Minimoog-Klon zu verwenden statt einfacher, generischer, weniger realistischer Lösungen. Ja, mit dem Unterschied kann man den ABBA-Fan zufriedenstellen.


    Leider mußte ich im Zuge dieses Threads feststellen, daß wohl die meisten ABBA-Fans mit der ganzen Fragestellung nichts anfangen können – bzw. der überwiegende Teil Tributebands gleich komplett ablehnt und schon von daher keine konstruktiven Antworten geben kann.


    Noch einmal zum Mitmeißeln: Ich wollte nie selbst in einer ABBA-Tributeband spielen. Das habe ich in diesem Thread auch nie behauptet, daß ich das je wollte. Der Aufwand, um allein meine Ansprüche zu erfüllen, wäre unbezahlbar, und die Zeit, die ich hätte, um mir zwei, drei Stunden Repertoire draufzuschaffen, bräuchte ich für einen Song.


    Ich wollte nur eine Grundlage zum einen zur eigenen Einschätzung von Tributebands im ABBA-Bereich und zum anderen zur Beratung von Keyboardern, die in ABBA-Tributegeschichten spielen müssen oder wollen.



    @bodoka: Du sagst, ABBA – The Show sei vom Instrumentensound her, und ich zitiere wörtlich, "sehr nah am Original"?


    Das sehe ich komplett anders – siehe meine Rezension vom Konzert am vergangenen Dienstag. Mir tat es schon regelrecht weh, mit anhören zu müssen, wie weit sie – noch dazu unnötigerweise – vom Original entfernt waren. Und ganz ehrlich, das Orchester trug zum Realismus genau gar nicht bei, wenn es bei Stücken mitspielte, die im Original überhaupt kein Orchester haben, sondern überwiegend Synthesizer ("Eagle", "Super Trouper" etc.). Und von den Synthesizersounds, die tatsächlich gespielt wurden, war einer von der CD abgesamplet und die anderen mehr oder weniger (meist mehr als weniger) für den Eimer, obwohl die Besetzung mit den vorhandenen Geräten weit näher an ABBA hätte herankommen können.


    Aber wenn es der allgemeine Konsens unter ABBA-Fans ist, daß das trotzdem absolut so klingt wie ABBA damals bzw. von ABBAs tatsächlichen Aufzeichnungen und Auftritten nicht mehr zu unterscheiden ist – bitte, dann habe ich meine Antwort.

  • Nun, es ist sicherlich nicht der Konsens unter den ABBA-Fans, dass das absolut so klingt wie ABBA damals..... Natürlich tut es das nicht...... Ich habe "ABBA-The Show" nur aus Filmausschnitten gesehen, aber schon das reichte mir aus, um für mich klar festzustellen, dass sie auch nicht annähernd nah an das Original herankommen und in vielerlei Hinsicht weit von diesem entfernt sind


    Über dass Thema habe ich mich ja schon an anderer Stelle geäußert.....und werde das bei Gelegenheit vielleicht auch mal wieder tun......


    Nur noch zwei persönliche Bemerkungen zu den letzten Postings..........


    Zum einen kann man natürlich die Bemerkung, dass ein ABBA-Fan nicht das geschulte Gehör eines Musikers hat nicht so stehen lassen.........das ist in seiner Pauschalisierung so nicht haltbar.....


    Und zum anderen möchte ich noch sagen, dass ich das Posting von DeepThought in seiner Art und Form für unangemessen halte.........The Doctor hat hier ein Thema zur Diskussion gestellt, dass ihn interessiert....... das ist auch ein Sinn eines solchen Forums......... jeder kann das tun, wenn es in der entsprechenden Form gemacht wird, was hier der Fall war.........Dann ist es nach meiner Meinung nicht angebracht, dies mit persönlichen Bemerkungen, Zynismus oder Wörtern wie Narzissmus zu kommentieren.

  • Zum einen kann man natürlich die Bemerkung, dass ein ABBA-Fan nicht das geschulte Gehör eines Musikers hat nicht so stehen lassen.........das ist in seiner Pauschalisierung so nicht haltbar.....


    Klar, kann man nicht. Aber hier ist (leider, leider, bedauernswerterweise) eine sehr geringe Musikerdichte.


    Na ja, ob's so viel besser wär, wenn wir hier eine Musiknerd-Dichte wie in Dream-Theater-Kreisen hätten...

  • Pink Floyd oder Genesis sind/waren Bands mit einer relativ kleinen, aber dafür umso treueren und überzeugten Fangemeinde. Sie hatten kaum einmal einen Nr.1-Hit im üblichen Sinn, der im Radio rauf und runter gespielt worden wäre; sie waren "was für Kenner". darunter viele Musiker. Daher auch das Phänomen, dass viele ihrer Fans wissen, mit welchen Instrumenten und Verstärkern sie ihren Sound erzeugt haben, und erwarten, dass eine gute Tributeband genau dieses Equipment einsetzt und damit genau denselben Sound erzeugt. Bei Abba-Tributebands ist das ganz anders. Abba war eben nicht "etwas für Kenner", sondern eine Band mit absolut mehrheitsfähigen Hits, die praktisch jeder kennt, der seit den 70er Jahren regelmäßig Radio gehört hat. Ich wette, dass von 100 Leuten, die sich als Abba-Fans bezeichnen und sich eine Abba-Tributeband anhören würden, höchstens einer den Markennamen oder gar die Modellbezeichnung eines von Benny Andersson benutzten Synthesizers nennen könnte. Das interessiert die meisten Abba-Fans nicht die Bohne. Sie wollen die Songs hören, die sie kennen und lieben, einigermaßen gut gesungen, möglichst von einer Blondine und einer Brünetten, und sie freuen sich, wenn die Musiker schräg kostümiert sind. Ich bin sicher, 90 Prozent aller Besucher von ABBA-The Show würden die Frage, ob das, was sie gehört haben, "fast genau wie Abba" geklungen hat, mit ja beantworten, weil sie's einfach nicht besser wissen.

  • Ich bin sicher, 90 Prozent aller Besucher von ABBA-The Show würden die Frage, ob das, was sie gehört haben, "fast genau wie Abba" geklungen hat, mit ja beantworten, weil sie's einfach nicht besser wissen.


    Das stimmt sicherlich so, aber das hat natürlich damit zu tun, dass nur ganz wenige der wirklichen ABBA-Fans zu ABBA-Coverband-Konzerten gehen, und die angesprochenen 90 Prozent eben aus denjenigen bestehen, die ABBA zwar "supertoll" finden, die es aber nicht schaffen würden, die 8 Studioalben der 4 aufzuzählen, wenn man sie danach fragen würde.........

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