Erwartungen an eine ABBA-Tributeband: Der Sound der Instrumente

  • für mich sind diese Bands/Shows Schrott und entbehrlich. Will ich auch nicht sehen.


    Bei BJÖRN AGAIN war es noch OK und anders, aber wenn sich Greti & Pleti mit Null Talent und Null Stimmen zum 287. mal nur des Geldes wegen an den Erfolg von ABBA dranhängen wollen, dann steigen mir die Grausbirnen auf. ENOUGH IS ENOUGH! :thumbdown:

  • ... dass nur ganz wenige der wirklichen ABBA-Fans zu ABBA-Coverband-Konzerten gehen,

    Das ist wohl so. Ich betrachte mich als "wirklicher Beatles-Fan", gehe aber auch kaum zu Beatles-Tributebands. Es gibt aber eine Ausnahme. Die Lonely Hearts Club Band" aus Darmstadt spielt ausschließlich Songs, die die Beatles selbst nie live gespielt haben. Die Band braucht dazu 6 Musiker auf der Bühne, z.B. für "Strawberry Fields Forever" oder "I am the Walrus". Wenn man unterstellt, dass die späteren Songs der Beatles (oder einige davon) inzwischen den Status von "Werken" (um nicht zu sagen, von Klassikern) erreicht haben, ist es doch legitim, dass diese Werke aufgeführt werden wie Werke anderer Komponisten. Ich kann in diesem Fall eben nicht sagen: Ich schau mir "Strawberry Fields Forever" lieber auf YouTube von den Beatles gespielt an. Denn da gibt es nichts. Man kann dieses Konzept leider nicht auf Abba übertragen. Die Beatles haben nach dem Ende ihrer Live-Tourtätigkeit noch jede Menge Musik komponiert und aufgenommen, so dass man mit den Stücken, die sie nie live gespielt haben, locker einen Konzertabend füllen kann.

  • Die Lonely Hearts Club Band" aus Darmstadt spielt ausschließlich Songs, die die Beatles selbst nie live gespielt haben. Die Band braucht dazu 6 Musiker auf der Bühne, z.B. für "Strawberry Fields Forever" oder "I am the Walrus". Wenn man unterstellt, dass die späteren Songs der Beatles (oder einige davon) inzwischen den Status von "Werken" (um nicht zu sagen, von Klassikern) erreicht haben, ist es doch legitim, dass diese Werke aufgeführt werden wie Werke anderer Komponisten


    Genau das ist ein wichtiger Punkt. ....Bei den Beatles ist es so, dass ein großer Teil ihrer Werke.......und ja, das sind heutzutage fast alles Klassiker......nie auf der Bühne gespielt wurde. Im Prinzip alles ab Sgt. Pepper....und da sind wahre Goldstücke dabei. Und wenn dann eine Coverband versucht, diese Titel nachzuspielen, dann ist es für mich in gewisser Hinsicht auch darstellbar. .....Bei ABBA ist das anders, da ist nur ein kleiner Teil ihrer Lieder nicht auf der Bühne performt worden.......aber genau diese Lieder werden von den Coverbands weggelassen. Dann muss man berücksichtigen, dass die Beatles-Lieder im Schnitt etwa 12 Jahre früher entstanden sind als Synthie noch eher ein Fremdwort war......die Beatles setzten einen Moog gerade mal bei ihrem letzten Album Abbey Road ganz zaghaft ein.


    Und schliesslich kommt dann noch die Tatsache dazu, dass die Beatles-Lieder sehr stark von ihren Melodien und Arrangements leben, während die ABBA-Lieder extrem stark besonders auch vom Gesang abhängig sind und genau deswegen für mich eben mehr oder weniger völlig uncoverbar sind.


    Fazit......und das ist jetzt abgesehen von den musiktechnischen Fragen zu sehen, was eine Coverband betrifft und was auch hier von "The Doctor" schon gut beschrieben wurde..........Zu einer guten Beatles-Coverband würde ich durchaus mal wieder hingehen.......zu einer ABBA-Coverband definitiv nicht........weil vor allem der ABBA-Gesang für mich nicht wirklich coverbar ist.

  • The Doctor,


    wie beurteilst du eigentlich das Original bzgl. der im Konzert eingesetzten Instrumente, denn schließlich klang ABBA im Konzert ganz anders als im Studio?


    Du meinst, wie ich dazu stehe, daß ABBA selbst live anders klangen und anders instrumentiert waren als im Studio?


    Für mich sind ABBA live und eine ABBA-Tributeband live zwei Paar Schuhe.


    ABBA sind der Originalinterpret. Bei deren Konzerten war die Fan-Dichte entsprechend hoch. Und wenn der Originalinterpret auftritt, erwartet man, daß die Songs für live ein bißchen interessanter oder spannender gestaltet, ein bißchen abgewandelt werden. Im übrigen hatte Benny damals schon genug Probleme, ABBAs Songs auf die Bühne zu bringen, und ABBA tourten 1979 mit Instrumenten, von denen allein die Tasteninstrumente zusammengenommen an die 100.000 Dollar gekostet haben dürften.


    Von einer Tributeband dagegen wird erwartet, daß sie sich derlei Eigenkreativität verkneift und exakt so klingt wie das Original. Gerade bei ABBA-Tributebands ist aber das Problem, daß der Großteil des Publikums nicht aus ABBA-Fans besteht. Das sind Leute, die, wie schon gesagt, nicht mal imstande wären, die Studioalben aufzuzählen, weil sie von ABBA nur die Hits aus dem Radio kennen. Folglich können solche Leute mit beispielsweise der '77er Australien-Version von "Tiger" oder der '79er Wembley-Version von "Summer Night City" nichts anfangen – "Tiger" kennen sie gar nicht und von "SNC" nur die Studioversion. Überhaupt kennen sie nur Studioversionen.


    Die Live-Versionen nachzubauen, ist schon schwierig genug. Hans und Franz Dudelfunkhörer wollen aber keine Live-Versionen hören, die kennen sie nicht, die verwirren sie. Sie wollen die Studioversionen hören, die kennen sie, die sind ihnen vertraut.


    ....Bei den Beatles ist es so, dass ein großer Teil ihrer Werke.......und ja, das sind heutzutage fast alles Klassiker......nie auf der Bühne gespielt wurde. Im Prinzip alles ab Sgt. Pepper....und da sind wahre Goldstücke dabei.


    Da besteht durchaus eine Korrelation.


    1966 sind die Beatles vorerst letztmalig live aufgetreten – und dann erst wieder 1969, als sie wieder brav geworden waren. Nachdem der letzte '66er Gig durch war und sie beschlossen hatten, nicht mehr live aufzutreten, waren sie auch davon befreit, ihre Musik so zu gestalten, daß sie auf eine Bühne zu bringen ging. Da konnten sie dann richtig loslegen, experimentieren, die technischen Möglichkeiten ausloten, exotische Instrumente und kleine Orchester auffahren, bis zum Gehtnichtmehr overdubben und so weiter.


    Die erste Hälfte des "Blauen Albums" (1967–1970) war damals live überhaupt nicht spielbar. Die war auch nie dafür vorgesehen, live gespielt zu werden, weil sie von einer Band eingespielt wurde, die davon ausging, eh nie wieder auf eine Bühne zu gehen, also auch diese Songs nicht irgendwie live spielen zu müssen.


    Wären die Beatles weiter fleißig getourt, würde "Eleanor Rigby" heute entweder ganz anders klingen, weil es im Hinblick auf Live-Spielbarkeit hätte arrangiert werden müssen, oder gar nicht existieren. Dito "I Am The Walrus".


    Auf eine gewisse Art und Weise findet man das auch bei ABBA wieder. Agnethas 1979 aufgetretene Flugangst und ihr Wunsch nach Familiennähe verboten große Tourneen, was wiederum bedeutete, daß ABBA nie wieder ziemlich komplette Alben auf große Bühnen bringen mußten. Resultate: Super Trouper, The Visitors und das rudimentäre Opus 10. Bis 1979 hatte Benny auch schon immer bombastischere Arrangements aufgefahren und immer größere Probleme, sie auf die Bühne zu bringen. Aber ab 1980 war das endgültig kein Thema mehr.


    Das über "Eleanor Rigby" und "I Am The Walrus" Gesagte läßt sich vortrefflich übertragen auf "The Day Before You Came" und "Like An Angel Passing Through My Room" – mit dem Unterschied, daß letztere zwei zu denjenigen ABBA-Songs gehören, bei denen alle Tributebands wissen, daß sie sich daran die Finger verbrennen werden, und sich an diesen Nummern folglich gar nicht erst versuchen, derweil es sicherlich Beatles-Tributebands gibt, die vor der Studioversion von "I Am The Walrus" (gibt ja keine Live-Version) nicht zurückschrecken.

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