Musical-Stars verschlagern Abba

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    Musical-Stars verschlagern ABBA


    Deutsche Versionen von ABBA-Songs sind ja nichs Neues. Ungewöhnlich aber die Neuauflagen bekannter Musical-Stars auf dem Sampler "Mamma Mia!!"


    Von Jan Gebauer


    Die Welt ist mal wieder im ABBA-Fieber. Dreißig Jahre nach "Waterloo" und dem historischen Sieg beim Grand Prix d'Eurovision de la Chanson kehrt sogar Agnetha Fältskog aus dem selbstgewählten Exil zurück, um mit einem glänzenden Solo-Album ein nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback zu feiern. Das Musical "Mamma Mia" lockt Millionen von Zuschauern in die Schauspielhäuser, und bei der Universal wühlt man immer wieder gerne im Archiv, um zu schauen, was man den Fans noch alles andrehen kann. Dabei kommt dann die x-te "Best of" raus, bei der man sich fragt, ob nun wirklich jeder ABBA-Interessierte mindestens zehn davon im Schrank stehen haben muss, bloß weil man mal wieder ein paar neue Fotos mit noch bunteren Kostümen gefunden hat.


    Wie wäre es denn mit einem Cover-Projekt? Gab es in den letzten Jahren auch schon und nur selten kam etwas Gescheites dabei raus, wie man mit Schmerzen in den Ohren beim Klang von pubertierenden A*Teens feststellen musste.


    "Mamma Mia! Musicalstars singen ABBA" von Sound Of Music, dem Musical-Shop, ist nun die neueste Veröffentlichung in dieser Richung. In den siebziger und achtziger Jahren gab es etliche deutsche Cover-Versionen, u. a. von Marianne Rosenberg (aus "The Winner Takes It All" wurde "Nur Sieger steh'n im Licht"), Nana Mouskouri ("I Have A Dream" gedieh zu "Ich leb' im Traum") und Rex Gildo ("Thank You For The Music" textete man in "Danke für die Lieder" um). Warum nicht also diese mit heutigen Musical-Stars neu produzieren, schließlich sind die auch fit bei Stimme und könnten den Evergreens neuen Glanz verleihen, wobei scheinbar niemanden auffällt, dass die Originale einfach keinen Staub ansetzen wollen.

    Das Problem an der Sache: Benny und Björn von ABBA missbilligten in der Regel die deutschen Schlagertexte für ihre Lieder (u. a. geschrieben von Ralph Siegels Kumpel Bernd Meinunger und Daliah Lavis jahrelanger Stammtexterin Miriam Frances). Auch die Universal Publishing GmbH versuchte per einstweiliger Verfügung die CD-Veröffentlichung zu stoppen. Hätten sie doch nur mehr Glück gehabt, denn musikalisch werden die starken, zeitlosen ABBA-Songs ganz schön durch den Schlager-Weichspüler gezogen.


    Fast alle Songs klingen nach WDR4 mit Arrangements, die echten ABBA-Fans wohl ein ums andere Mal die Haare zu Berge stehen lassen werden. Immerhin konnte man für das Projekt "Mamma Mia"-Darstellerin Annika Bruhns gewinnen, die gleich drei Titel auf dem Album, durchaus solide, interpretiert. Richtig glanzvoll schneiden dagegen nur Deutschlands größter männlicher Musical-Star Uwe Kröger mit "Danke für die Lieder" und die grandiose Anna Montanaro (bekannt aus "Jekyll & Hyde") mit "Money, Money, Money" ab, deren gesangliche Glanzpunkte den Cover-Versionen immerhin Qualität durch bloßes Charisma verleihen. Als Totalausfall entpuppen sich die Remakes von "The Winner Takes It All" (Maricel) und "The Day Before You Came" (Nico Gaik).


    Alles in allem ist das Album nicht so schlimm, wie manch fieses Dance-Remake aus den neunziger Jahren, dennoch bleiben die Musical-Stars Lichtjahre hinter den Originalen. Warum man nicht gleich eine witzige Zusammenstellung der Original-Cover-Versionen gemacht hat, deren Arrangements und Interpreten wenigstens einen gewissen Kult und Trash-Faktor gehabt hätten, bleibt wohl das Geheimnis der Produzenten.


    19.05.2004, 17.20 Uhr

    gefunden auf http://www.queer.de

  • Meinst du vielleicht die hier
    http//www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00026KP7U/qid=1108898988/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/028-2822186-3462139


    also ich finde das Zeugs sowas von GRAUSAM mad mad mad

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