Jazzline
"Nils Landgren Funk Unit, Louis Sclavis - Henri Texier - Aldo Romano, Tomasz Stanko Quartet"
19. Internationales Jazzfestival Viersen 2005
Das 19. Internationale Jazzfestival Viersen hat auf vielfältige Weise bewiesen, dass die künstlerischen Ambitionen stets innovativ und mit hohen Erwartungen geblieben sind. Zum 19. Mal präsentiert das Internationale Viersener Jazzfestival ein abwechslungsreiches Programm mit Highlights der internationalen Szene.
NILS LANDGREN FUNK UNIT, Schweden
Funky ABBA
Gerade mit drei Jazzawards in Gold und einem in Platin für das vor einem halben Jahr erschienene Album "Funky Abba" ausgezeichnet, kann Nils Landgren derzeit wohl unangefochten als der erfolgreichste Jazzmusiker Europas gelten. Nach fast zwei Jahren selbst verordneter "Funk-Stille", in denen sich der vielseitige schwedische Posaunist vornehmlich als Balladensänger und Produzent beschäftigte, widmet sich Mr. Red Horn derzeit wieder mit voller Kraft und Energie seiner Funk Unit, die unbestritten zu den besten Funk-Bands Europas zählt. Gemeinsam mit seiner groovenden Truppe, "die junge Leute zu Tanz-Ekstasen animiert und die auch von ergrauten Jazz-Snobs ernst genommen wird" (Spiegel), legt Landgren genau 30 Jahre nach dem internationalen Durchbruch von ABBA beim Grand Prix d'Eurovision de la Chanson eine ganz persönliche Hommage an eine der größten Pop-Bands der Geschichte vor.
ALDO ROMANO - LOUIS SCLAVIS - HENRI TEXIER
Aldo Romano, drums / Louis Sclavis, Klarinette / Henri Texier, bass
Spricht man von der Musik des französisch-italienischen Trios von Aldo Romano, Louis Sclavis und Henri Texier, bedient man sich seit einem Jahrzehnt des Begriffs "imaginäre Folklore". Darunter versteht man allerdings nicht systematische Bearbeitungen von Folklorethemen, sondern eher eine spielerische Verarbeitung von zufällig aufgegriffenen folkloristischen Themenschnipseln. Das Trio um Louis Sclavis hat sich kontinuierlich zu einer der interessantesten Gruppen des europäischen Jazz entwickelt.
TOMASZ STANKO QUARTET, Polen
Tomasz Stanko, trumpet / Marcin Wasilewski, piano / Slawomir Kurkiewicz, double-bass / Michal Miskiewicz, drums
Mit dem polnischen Trompeter Tomasz Stanko spielte eine höchst lebendige Legende des europäischen Jazz beim 19. Internationalen Jazzfestival Viersen.
Gelassen produzierte er wunderbare Alben gesamteuropäischen Zuschnitts und baute langsam ein polnisches Quartett mit Musikern auf, die ein bis zwei Generationen jünger sind als er selbst. Mit Stanko pflegen sie einen intimen Dialog, der ebenso von gegenseitigem Respekt wie liebevoller Impertinenz geprägt ist. Tomasz Stankos Spiel wirkt oft wehmütig und gedankenvoll. Es strahlt die reife Gelassenheit eines Mannes aus, der die Entwicklung des europäischen Jazz von Anfang an mitgeprägt hat und nun auf dem bestem Wege ist, sich zu einer Vaterfigur nicht nur des polnischen Jazz zu entwickeln.
WDR | 00.00 Uhr | Mittwoch 05. Oktober 2005 |Beginn: 00.00 Uhr Ende: 01.00 Uhr Länge: 60 Min.
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