Im aktuellen ABBA-Fanclub-Magazin des niederländischen ABBA-Fanclubs ist mal wieder ein tolles Interview enthalten, dieses mal mit Gregg Field, der zusammen mit Arturo Sadoval das Album Duets produziert hat, auf dem ja auch Frida ihre aktuelle Aufnahme beigesteuert hat.
Er berichtet dabei auch über die Phase, in der Frida sich dazu entschieden hat, an dem Album mitzuwirken und nach Jahren wieder in ein professionelles Aufnahmestudio zu gehen - MIT EINEM ABBA-TITEL.
Es ist ein wirklich berührendes Interview und man merkt sehr schnell, dass Gregg Field Frida als Künstlerin sehr zu schätzen weiß.
Er berichtet, dass er Frida Mitte der 2000er Jahre über ihren Partner Henry Smith kennenlernte, der mit der Familie seiner Frau befreundet ist. Naturgemäß fällt dabei dann früher oder das Thema Musik und es stellte sich heraus, dass Gregg ein Album von Ray Charles produziert hatte, das Frida wirklich sehr gefiel. Gregg war es auch, der diese Idee zu dem Album Duets hatte und damit auf Arturo Sandoval zuging. Dieser war begeistert und so begann man, in Amerika und Lateinamerika nach entsprechenden Duett-Partnern zu suchen, die entweder neues Material beitragen würden, oder aber einige ihrer größten Erfolge singen würden.
Bei einem gemeinsamen Essen in Kalifornien sprach er diese Idee auch bei Frida auch an. Sie erzählte daraufhin, dass auch ABBA einige ihrer Titel neu aufgenommen hatten, in spanischen Versionen und dass es davon eine CD gebe, ABBA Oro. Sie begann spontan, den Text von Andante Andante zu singen und Gregg Field war begeistert. Er bohrte dann aber nicht weiter, da er schon sah, wie es in Frida arbeitete. Gesagt, getan - beim Frühstück am nächsten Tag teilte Frida Gregg mit, dass sie an dem Album mitarbeiten und einen ABBA-Titel singen werde, sofern Gregg sie dabeihaben wollte - was er natürlich wollte
Die Auswahl des Titels fiel dann sehr schnell - Frida hatte sich bereits auf Andante Andante festgelegt, auch wenn Gregg durchaus noch weitere Vorschläge hatte (die er im Interview aber für sich behält).
Der spannendste Teil ist dann aber wohl der, in dem die Aufnahmesessions beschrieben werden. Frida sang das Lied mehrfach hintereinander durch ein, um in den richtigen Rhythmus und die richtige Stimmung zu kommen und mit jedem neuen Durchlauf gewann sie mehr und mehr Selbstvertrauen und freute sich mehr und mehr über ihre Stimme und den Gesang. Sie ging dann in den Abmischraum und hörte sich die ersten Aufnahmen an - da war das Feuer wieder da.
Bei der vierten Aufnahme verhaspelte sie sich dann - und der Vorschlag aus dem Studio kam, einfach kurz vor der Strophe wieder anzufangen und das Ganze hinterher zusammenzuschneiden - Frida lehnte das entschieden ab und betonte, das habe man bei ABBA auch niemals gemacht. Sie sang das gesamte Lied dann im 5. Take noch einmal komplett ein - diese Version haben wir nun alle zu hören bekommen. Gregg betonte, wie begeistert er von diesem Engagement war und dass kein anderer Künstler, mit dem er in den letzten Jahren / Jahrzehnten gearbeitet habe, so vorgegangen sei.
Henry Smith bestätigte ihm, dass Frida während der Aufnahme wie 20 Jahre zurückversetzt wirkte, viel jünger, dynamischer und so voller Freude, wie er (Gregg Field) sie seit ihrem Kennenlernen noch nie erlebt hatte. Es war anfangs ein sehr großer Schritt für sie - aber sie hatte Riesen-Spaß und war dann wieder von sich überzeugt. Letztlich hat sie dann auch noch die Harmonien eingesungen und das Overdubbing gemacht - und alle Beteiligten waren begeistert, insbesondere auch von ihrer Präzision und der Tatsache, dass man ihrer Stimme das Altern nicht wirklich habe anhören können. Das muss für Frida eine echte Wonne gewesen sein, wo sie doch so selbstkritisch ist.
Auf jeden Fall hofft Gregg Field, dass er auf diesem Weg noch ein ganzes Album mit Frida aufnehmen kann - was sie nicht abgelehnt hat. Hier kann also evtl noch etwas auf uns zukommen Natürlich wäre es mir auch mehr als Recht, sie würde diese Kapazitäten in weitere ABBA-Aufnahmen lenken - auch hier wäre Gregg Field gerne dabei, wie er betonte. Er zeigte sich in dem Interview als Riesen-ABBA-Fan und großer Bewunderer von Frida.
Auf alle Fälle ist das ein tolles Inteview, da man viele Dinge erstmals und aus erster Hand zu den Hintergründen dieser Aufnahme erfahren konnte und ich glaube persönlich, dass diese Erfahrung innerlich für sie auch den Weg zu den neuen ABBA-Aufnahmen mit geebnet hat.
Das ganze Interview ist zu finden im ABBA-Heft Nr. 135 / Juni 2018 und kann über die Website des niederländischen ABBA-Fanclubs unter http://www.abbafanclub.nl bestellt werden.