Der niederländische ABBA-Fanclub hat anlässlich von Fridas Besuch in Törshalla im Sommer die Möglichkeit bekommen, ein aktuelles Interview mit Frida zu führen, das in dem zuletzt erschienenen Magazin Nr. 132 herausgebracht wurde. Das Heft enthält neben diesem Interview auch ein aktuelles Interview mit Benny zu seinem Piano-Album, ebenso übrigens auch das aktuelle ABBA-Intermezzo Magazin Nr. 81, dazu aber besser in einem andere Thread etwas mehr.
Das Interview wurde geführt von Stany Van Wymeersch, einem gut vernetzten ABBA-Fan, der schon zahlreiche Treffen mit den ABBA-Mitgliedern hatte und auch diverse Prominente über ABBA interviewt hat. Hierzu ist auch ein Buch "Let's Talk About ABBA" erschienen.
Das Interview macht einen Streifzug durch die Zeit, beginnt mit der Zeit in Törshalla, Fridas Zeit in der Jazz-Szene, ihrem ersten TV-Auftritt nach dem gewonnenen Gesangswettbewerb, über Schweden als aufstrebende Musik-Nation, die Solo-Alben ab 1982, Djupa Andetag, ihren Einsatz für den Umweltschutz, die Aufnahme von ABBA in die Rpck And Roll Hall Of Fame 2010, ihre Aufnahme von ANdnte Andante und die neuen Projekte "Mamma Mia 2" und die VR-Konzerte.
Frida sieht sehr reflektiert auf ihre Karriere zurück und ist auch mit ihren alten Aufnahmen aus den 60ern sehr zufrieden. Sie betont aber auch, dass sie selbst ein sehr kritischer Mensch ist und ihre Selbstkritik sie da in manchen Bereichen auch bremst.
Djupa Andetag ist vor allem auf Betreiben von Ruzzo entstanden, der ihr damals wohl eine gewisse innerliche Anspannung unterstellt hat und die sie dann im Studio herauslassen konnte. Sie ist sehr stolz auf dieses Album und sagt, von alleine hätte sie diesen Schritt höchstwahrscheinlich nicht mehr unternommen. Das könnte dann auch erklären, warum sie sich nach seinem Tod nicht mehr dazu überwinden konnte, ein ganzes Album aufzunehmen. Wahrscheinlich fehlte da dann auch der private Antrieb und die unterstützenden Worte einer ihr sehr nahestehenden Person.
Sehr interessant finde ich jedoch auch folgende Aussage, die Frida über die aktuelle Pop-Musik-Szene gemacht hat:
ZitatAlles anzeigenFrage: "Do you think it is more difficult nowadays for a singer to start a career? Maybe it is not possible the way you did it"
Antwort: "No. It's so different, you can't even compare it. It's so much easier in a way to get heard today, because you do almost everything online. You can have a little studio or equipment at home, do everything there and then just present it online. These possibilities did not exist at all at that time, so it's actually hard to compare. We had to work very hard to get what we wanted. It was more hands on then. But the careers were more durable. The acts that are successful today often don't last very long."
Frage: "Do you know why?"
Antwort: "My opinion is that lot of the pop stuff today sounds the same. Usually big acts have the same producers. The same producers repeat the sound as it has proven to be successful. It's not as diverse as it was. People have accepted that special sound, like it and buy it, so, in a way, it has become the sound of our time."
Quelle: Magazin des International ABBA Fan Club, # Nr. 132, Seiten 12 und 13
Damit hat sie denke ich eine interessante These aufgestellt, warum das Musikgeschäft heute so schnelllebig geworden ist und auch so viel Wegwerf-Musik produziert wird, die sich nicht mehr von der Masse abhebt.
Schade, dass sie daraus nicht die Notwendigkeit ableitet, mal wieder selbst ein Album aufzunehmen oder mit ihren ehemaligen Kollegen noch einmal ins Studio zu gehen, denn in dem Interview sagt sie darüber hinaus auch, dass sie B und B für sehr gute Produzenten hält.
Wir dürfen auf Andante Andante gespannt sein.
Wer von euch hat das Interview noch gelesen und wie fandet ihr es? Bzw wie seht ihr das o. a. Stetement von Frida?