Like an Angel Passing through My Room

  • Besser hätte ich meine Meinung auch nicht formulieren können. Und da ich ihn hier nicht "liken" kann, "retweete" ich einfach mal so den Beitrag von @Stockholm.


    Was aber nichts daran ändert, dass die Fakten bezüglich Zeitdruck und Zufriedenheit seitens ABBA anders liegen....


    Was nichts an der Tatsache ändert, dass Benny und Agnetha anderer Meinung waren.......und das beide mit dieser Version nicht zufrieden waren.......


    Und was auch nichts daran ändert, dass sich ABBA hier einem Zeitdruck unterworfen haben, der dazu geführt hat, dass das Lied in einer Form veröffentlicht wurde, worüber man bei ABBA anscheinend alles andere als glücklich war.....


    Das Lied wurde am 8. November in dieser für Bénny unbefriedigenden Version eingespielt.....und man gab das OK, weil die Veröffentlichung für den 30.November avisiert war.....mehr Zeitdruck ging kaum


    Die Alternative wäre gewesen, einen anderen Song draufzunehmen....oder den Veröffentlichungstermin zu verschieben.......


    Beides haben ABBA damals zum nachträglichen Bedauern von Benny nicht gemacht...........Und mit dieser nachträglichen Einschätzung liegt Benny nach meiner Meinung absolut richtig


    Ich ganz persönlich hab es 1981 nicht anders wahrgenommen als 2016......Eben nicht nur düster, sondern auch langweilig und trostlos und ein absoluter Albtraum für das Schlusslied eines letzten ABBA-Albums......Wie gut, dass dann noch die beiden Singles kamen...

  • Mir hat dieses Lied mal durch eine schwierige Zeit geholfen, als ich das erste mal emotional begriffen habe, wie endlich das Leben ist. Für mich ist es ein treuer Begleiter durch meine Trauer gewesen und hat mich damals beruhigt, wenn die Gefühle zu sehr hochkamen. Ich verbinde viele Abba-Lieder mit besonderen Momenten in meinem Leben und ich denke, das geht hier den meisten ähnlich. So tief bewegt haben mich aber nur eine Hand voll Lieder.

  • .....wäre die Fassung mit Agnetha & Frida zusammen auf Album gekommen wäre das der einzige von beiden zusammen vollständige gesungene Titel auf " The Visitors " geworden.....


    Das stimmt, Jens.......was ich außerordentlich bedauere....


    ....denn wenn man überlegt, dass ON AND ON AND ON das allerletzte Lied ist, welches Agnetha und Frida mit komplett gemeinsamem Gesang aufgenommen haben, ist das außerordentlich schade......


    Es gibt zwar noch ein weiteres Lied, was Agnetha und Frida gemeinsam bestritten haben, nämlich I AM THE CITY........das aber glänzte ja nicht durch diesen gemeinsamen Gesang, sondern durch das spannende Stilmittel des "Gegeneinander ansingens".....


    Über dieses Thema hatten Benny und Björn ihre bekannteste künstlerische Meinungsverschiedenheit.........Leider hat sich damals Björn durchgesetzt, der alle Lieder des VISITORS-Albums und auch der beiden folgenden Singles von den Solostimmen gesungen haben wollte, während Benny 2 oder 3 gemeinsam gesungene Songs auf das Album nehmen wollte........


    Im Endeffekt war es dann so, dass Agnetha die Leadstimme bzw. Solostimme auf ALLEN 4 Singles der Visitors - und Nach-Visitors-Zeit bestritten hat, was nach meiner Meinung auch richtig war, denn darunter befanden sich mit ONE OF US und THE DAY BEFORE YOU CAME zwei Lieder, die gemeinhin zu den allergrößten Meisterwerken der ABBA-Zeit zählen........


    .....aber auf dem Album wären 2 oder 3 gemeinsam gesungene Lieder nach meiner Meinung durchaus wünschenswert gewesen......


    So blieb eben ON AND ON AND ON das letzte gemeinsam gesungene Lied von Agnetha und Frida......


    .....und damit kann ich gut leben, denn dieses Lied repräsentiert für mich nochmal alles, für was ABBA immer stand......Es ist dynamisch, es ist modern, es ist rockig und cool.......und beide Ladies waren wie immer in Bestform.....

  • @Scotty, " The Piper " wird auch durchgängig von den beiden ABBA Damen gesungen, und der Song gefällt mir um vieles besser als " On and on and on ", nur mal so am Rande....


    THE PIPER gefällt mir auch sehr gut, Jens........Ich hab beide Songs übrigens auf dem "Super Trouper"-Album-Voting auf Platz 5 (ON AND ON AND ON) und Platz 6 (THE PIPER) bewertet, also relativ gleichstark.....


    .....aber THE PIPER ist eben nur der vorletzte Song, den Agnetha und Frida mit durchgängig gemeinsamem Gesang aufgenommen haben...........Der letzte ist ON AND ON AN ON, den sie etwa gut 2 Wochen, nachdem THE PIPER fertiggestellt war, aufgenommen haben.....

  • Ich muss leider sagen, dass ich Scotty gut verstehen kann, dass er das Lied so zerreißt - auf der einen Seite. Auf der anderen Seite muss ich hinzufügen, dass es lediglich die Version ist, die am Ende aufs Album kam, die mir nicht gefällt. An diesem Lied finde ich, kann man nämlich sehr gut sehen, welch einen Unterschied die Darbietung ausmachen kann. In dem Medley "The Story Of A Song" auf der Deluxe Version von "The Visitors" sind nämlich zwei Versionen enthalten, die ich absolut toll finde und von denen ich es sehr, sehr schade finde, dass sie mal wieder nur teilweise veröffentlicht wurden und man vergeblich hoffen kann, dass sie jemals vollständig erscheinen. Ich meine die beiden Versionen, die nach der Disco Version folgen. Auch ich halte es für eine fatale Entscheidung, dass am Ende die trostlose, offizielle Version auf dem Album erschien. In dem Song steckt sehr viel mehr potenzial.


    Gruß


    Manuel

  • ....ich mußß sagen,


    Groenalund hat es ganz wunderbar beschrieben....ganz einfach auf den Punkt gebracht....da ist alles absolut korrekt wahrgenommen.......nicht anders sehe ich das auch.

  • Es ist ja NICHT nur jenes "korrekt wahrgenommen" oder "auf den Punkt gebracht", was jetzt auch Deine Meinung repräsentiert, Stockholm, sondern auch andere und vor allem gegensätzliche Meinungen erheben sicherlich den Anspruch, etwas "korrekt wahrzunehmen" und "auf den Punkt gebracht zu haben",.......


    In der Tat polarisiert das Lied LIKE AN ANGEL PASSING THROUGH MY ROOM und vor allem seine dann veröffentlichte Version wie kaum ein anderes in der ABBA-Gemeinde und es gibt verschiedene Ansichten darüber......


    Aber wenn wir schon über "Korrekte Wahrnehmung" und "Auf den Punkt gebrachte Meinungen" schreiben, dann kann ich Dir gerne auch schreiben, welche Meinungen ICH in meinem Verständnis "auf den Punkt gebracht" erachte......


    Da ist zum einen die Meinung eines BENNY ANDERSSON, der sich im Nachhinein EXTREMST NEGATIV zu der veröffentlichten Version von LIKE AN ANGEL PASSING THROUGH MY ROOM außerte und sie als "FATALEN FEHLER" bezeichnete. Man habe sich "VÖLLIG UNNÖTIG EINEM ZEITDRUCK UNTERWORFEN" und man "HABE IM ENDEFFEKT DAS FALSCHE DARAUS GEMACHT"....


    Dann ist da die Meinung einer Frau AGNETHA FÄLTSKOG, die sich zu LIKE AN ANGEL PASSING THROUGH wie folgt wörtlich äüßerte.........
    Bei diesem Lied bin ich komplett nicht dabei. Da ist eine Uhr im Hintergrund, was natürlich in Wirklichkeit ein Keyboard ist. Ich denke, das Lied ist eine seltsame Nummer, weil Du eigentlich während dem Verlauf des Liedes ständig auf irgendetwas wartest, was aber nie kommt. Man muss wissen, wir haben für diesen Song zwei oder drei Hintergrundchöre gemacht, aber sie haben sich alle nicht gut angehört. Wir haben verschiedene Sachen probiert, verschiedene Sounds, verschiedene Arrangements und andere Dinge, aber nichts hat funktioniert. Dann haben sie diesen nackten Ansatz versucht und ich denke es klingt ein bisschen spannend, aber ich habe das Gefühl, dass in diesem Lied nicht das passiert, worauf man wartet, obwohl ich es immer noch mag. Die Melodie ist stark, aber ich bezweifle, dass wir das Richtige daraus gemacht haben.....


    Dann ist da der ABBA-Historiker CARL-MAGNUS PALM, mit dem ich ja oft sehr unterschiedlicher Meinung bin, der aber in diesem Fall für mich den "Nagel auf den Kopf" getroffen hat, als er LIKE AN ANGEL PASSING THROUGH MY ROOM wie folgt kommentierte.....
    Ein trostloser und deprimierender Abschluss von Benny und Frida für das allerletzte ABBA-Album"


    Und schliesslich hat es auch 7BURNS hier in seinem Vorposting für mich auf den Punkt gebracht, als er geschrieben hat....
    sind nämlich zwei Versionen enthalten, die ich absolut toll finde und von denen ich es sehr, sehr schade finde, dass sie mal wieder nur teilweise veröffentlicht wurden und man vergeblich hoffen kann, dass sie jemals vollständig erscheinen. Ich meine die beiden Versionen, die nach der Disco Version folgen. Auch ich halte es für eine fatale Entscheidung, dass am Ende die trostlose, offizielle Version auf dem Album erschien. In dem Song steckt sehr viel mehr potenzial........



    "Man wartet bei diesem Lied auf etwas, was nie kommt" ist eine sehr schöne Beschreibung von Agnetha.......Ihre Einschätzung "Wir haben nicht das Richtige daraus gemacht".......trift es sehr gut......


    Ich bleibe dabei........Was bin ich froh, dass diese trostlose und karge, düstere und unheimliche, deprimierende Sterbe-Nummer nicht ABBA's letztes Lied geworden ist........Es wäre schrecklich gewesen.....
    .

  • Das Warten auf etwas, was nie kommt, kann ja auch spannend sein, wie man bei The Day Before You Came hören kann… :D Aber da geht ja allein aus dem Titel hervor, dass dann eben doch etwas war, nur nicht in dem Lied selbst.


    Ich habe das letzte Lied des Visitors-Albums nicht so negativ aufgenommen, und so habe ich auch später keine andere Sichtweise darauf gewonnen. Man muss natürlich sagen dass das ganze Album so eine eher melancholische Stimmung hat, insofern fällt das Lied nicht so sehr aus dem Rahmen wie es vielleicht auf The Album ausgesehen hätte…


    Martin, deine Ansicht finde ich interessant. Als ein Lied im Sinne eines klassischen Liedes wie etwa von Schubert oder einer Arie von Bach hab ich das noch nicht betrachtet, aber es stimmt, etwas in diese Richtung geht es schon.

  • Das Warten auf etwas, was nie kommt, kann ja auch spannend sein, wie man bei The Day Before You Came hören kann… Aber da geht ja allein aus dem Titel hervor, dass dann eben doch etwas war, nur nicht in dem Lied selbst.


    Das "Warten" bei THE DAY BEFORE YOU CAME ist ja eine rein thematisch-inhaltliche Frage des Liedes.....und das ist dann in der Tat ja sehr spannend.....Da gibt's ja bei ABBA noch so einige weitere Beispiele.....


    Aber bei LIKE AN ANGEL ist das "Warten auf etwas, was nie kommt", natürlich eine musikalische Frage..........und ist daher natürlich negativ belegt........


    Man könnte auch sagen, dass das Lied Erwartungen schürt, das es dann niemals erfüllt............Das war ja die Aussage in Agnetha's Statement...............und ich denke, damit liegt sie auch sehr richtig.....
    .

  • LIKE AN ANGEL PASSING THROUGH MY ROOM war eben die "Dunke Seite der Macht" von ABBA :D
    Möge die Macht mit Dir sein, Scotty :D ....... ah sorry, das war ja Luke :lol:


    Nein, Spass beiseite. Der Song polarisiert, das ist klar. Entweder gefällt er oder eben gar nicht, etwas dazwischen gibt es wohl nicht.

  • Eben. Die Meinungen gehen auseinander. Es darf auch jeder hier seine eigene Meinung haben. Für viele hat das Lied halt nicht die negative Seite, sondern eine sehr positive..... egal wer was wann negativ zu dem Lied gesagt hat. Jeder empfindet das anders.
    Empfindungen sind Empfindungen, da nutzt auch keine "Fakten"-Unterlegung durch irgendwelche Statements von irgendwelchen Leuten, die das nicht gesungen haben. Manchmal möchte man auch einfach mal seine Freude über etwas mitteilen, ohne dass man immer wieder die gleichen Sachen lesen möchte, warum etwas ja gar nicht schön sein kann. Ich finde auch nicht alles toll. Ich kann mich aber sehr darüber freuen, wenn jemand etwas als schön empfindet.

  • Immer mal wieder wider. Bei mir bleibt es beim für.


    Ich sehe auch keine objektiven Fakten, anhand derer ein Musikstück bewertet werden kann.
    Ich persönlich mag das Lied nach wie vor, und ich mag die neuerliche Interpretation von Groenalund oder auch die ältere von @Stockholm weiter oben. Besonders die Gedanken über den Bezug zu klassischen Vorbildern finde ich durchaus interessant. Ich halte es für ein gutes Beispiel, wie man auch düstere, trostlose und beklemmende Gefühle mit Musik transportieren kann. Es kann nicht alles immer German Schlager sein.


    Dass Agnetha komplett nicht dabei war und auf irgendetwas wartet, diese Aussage allein macht ein Lied nicht schlecht. Ob Benny es EXTREMST NEGATIV bezeichnet, ... nun ja, das weiß nur Scotty. Ich könnte jetzt Benny zitieren, dass er es aus heutiger Sicht für eines ihrer besten Lieder hält, die Aufnahme aber leider für "noch nicht ins Schwarze getroffen" hält. Das klänge dann nicht ganz so negativ.


    Es darf also gefallen oder eben auch nicht. Ein absolutes Gut oder Schlecht kann es dabei nicht geben. Es wurde schließlich oft genug gecovert, somit hat es also zumindest auch andere Interpreten berührt. Sicher kein schlechtes Zeichen.

  • Hier mal ein Wortbeitrag von Frida Mai´2009 BBC 4 Radio Interview mit C.Green.


    Christopher asked Frida about the recollections of "Like An Angel Passing Through My Room"


    Frida:
    Benny and i had just separated. We still worked, we separated in 81`and we worked until 82`. I think....I do like that song a lot too, mainly because it has maybe another depth, not onyl for me but maybe for the listeners too, because the way i felt when I recorded it......it had so many depths in it because of what Benny an i had gone through and the divorce, and that we actually were not a couple any longer.
    It was a kind of farewell to something that had been, and at the same time a comfort zone I was at the time, standing there recording that song.
    And I remember I had the thought : " I don´t care---I will just sing it the way I feel , you know ?
    And don´t try to tell me how to sing thes song"! (laughs)
    Something like that.
    I think it´s a great piece.

  • Ich finde das Lied wunderschön. Für mich war es von Anfang an eines meiner Lieblingslieder auf The Visitors. Frida singt mit wunderbar warmer Stimme, ich hörte immer die "dying embers", die ihr Gesicht wärmten und stellte sie mir vor dem Kamin sitzend, nachdenklich sich an glückliche Zeiten zurück erinnernd vor. Möglicherweise ist diese Person krank oder aber auch alt, aber nicht unbedingt verzweifelt sondern den Lauf der Zeit akzeptierend. Eben einfach wunderschön, fatalistisch, ein liebevoller Abschied von einem möglicherweise vergangenem Leben / aber möglicherweise auch nur von einer Zeit.

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