Einjähriges Jubiläum des Erscheinens des Albums „A“ von Agnetha
Heutzutage werden ja viele Jubiläen gewürdigt und begangen, so dass ich denke, dass auch das einjährige Jubiläum des Erscheinens des Albums „A“ einer Erwähnung und Würdigung verdient.
Als Jörgen Elofsson das erste Mal Kontakt zu Agnetha wegen diesen Liedern aufnahm, liess sie ihn wissen…..so Jörgen Elofsson…..dass das jetzt schlecht wäre, da sie einen neuen Hund habe und der sich schließlich erst an sie gewöhnen müsste.
Eine typische Aussage von Agnetha, die erinnert an ihre Anfangszeit, als sie dem Plattenproduzent Little Gerhard den Hörer auflegte, als der ihr ihren ersten Plattenvertrag anbot, weil sie nicht aus dem beschaulichen Jönköping wegwollte in das große Stockholm.
Als Agnetha dann Wochen später Elofsson doch einlud, sei er wie er selbst sagte, etwas zu früh gewesen und er wartete etwas vor ihrem Anwesen, nervös wie ein Schuljunge, er der musikerfahrene Elofsson, weil er wusste, dass es nur diese eine Chance geben würde.
Und als Agnetha dann die Lieder von Elofsson hörte, sagte sie
„They came to my house and played me three songs and I thought, 'Oh my God, I have to do this'. It felt like a challenge
Und so kam es dann zu diesem Comeback-Album, an das wohl kaum jemand noch geglaubt hatte. Es wird ja oft geschrieben, dass es 9 Jahre nach ihrem letzten Album erschienen ist. Aber das waren im Jahr 2004 ja alles Cover-Versionen und es waren ihre ersten „neuen“ Lieder seit „I stand alone“ aus dem Jahre 1987. Also nach 26 Jahren. Was das in der schnelllebigen Musikszene heißt, weiß ein jeder selbst. Ein unglaubliches Comeback, das wohl seinesgleichen sucht.
Aber nicht nur wegen dieser Zeitspanne, sondern auch wegen der Qualität der Lieder und wegen ihrer wunderbaren Stimme.
Und hier war es so, dass jeder Song für sich selbst steht, neu und klar in seiner Qualität und seiner Performance, ganz für sich selbst und nicht als ein Revival von alten Zeiten.
Die „Zeit“ schrieb dazu „A ist wie eine doppelte Rückkehr zu der Agnetha, die in Abba aufging: Zum einen, weil sie sich, wie ganz früher, als Solokünstlerin präsentiert. Und vor allem, weil das Album nicht klingt wie das einer Großmutter. Sondern so, wie eine jüngere Agnetha heute klingen würde“
Wie eine jüngere Agnetha heute klingen würde…….das sagt schon viel aus und trifft genau den Punkt, denn ihre Stimme hat ihren Glanz zweifellos nicht verloren.
Die Londoner Times schrieb “"A is a triumphant return by a woman presumed lost to music forever"
Auf dem Album sind wunderbar melodische Lieder wie „The One who loves you now“….“Perfume in the breeze“…….“I was a flower” …….”When you really loves someone”……..”Bubble”…….”Past Forever”…….auch ein discomäßges Stück in der Tradition von Voulez-Vous mit “Dance your pain away” ….und auch ein selbst geschriebenes Stück mit “I keep them on the floor”.
Sie erhielt dafür GOLD in Schweden, Australien, Deutschland und Großbritannien….
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Sie sagte ja mal in einem Interview, dass bei ABBA eben alles unglaublich schnell ging und wenn es vielleicht ein bisschen kleiner und langsamer gewesen wäre, hätte es vielleicht ABBA auch länger gegeben. Ob das so ist, weiß man nicht…….aber diesen Erfolg……nur eben ein bisschen kleiner, so wie sie sich das immer gewünscht hatte, genau das hat sie wohl jetzt mit „A“ erreicht.
Es gab ja einige, die Agnetha dafür kritisiert haben, dass sie zuwenig Promotion für das Album gemacht hätte oder dass sie eben die Werbetrommel hätte mehr rühren sollen, aber diejenigen haben wohl die Motivation und das Sinnbild dieses Albums nicht ganz richtig verstanden.
Nur so wie sie es gemacht hat, war dieses Album möglich und nur so wird vielleicht ein weiteres möglich werden
Denn ein Leben, indem man seit 40 Jahren praktisch nichts mehr unerkannt machen kann…. außer in seinen 4 Wänden…… lässt eben die Prioritäten verschieben
Wie sagte doch Agnetha in einem Interview ……..
„Es kommt heute sogar manchmal vor, dass ich in der Öffentlichkeit mal nicht erkannt werde.. Dann gehen tatsächlich Leute an mir vorbei, ohne mich anzusprechen. Ich atme dann vor Erleichterung tief aus. Manchmal, wenn ich mit meinen Hunden an einer Wiese bin, macht es bei den anderen Hundebesitzern nicht Klick!, und sie reden mit mir über Hunde. In so einem Moment bin ich einfach nur ich. Das ist wunderbar."