Kristina fran Duvemala

  • Natürlich ist auch mir bekannt, dass Benny hauptsächlich für den musikalischen Teil und Björn für den lyrischen Teil zuständig war.......aber berechtigt dies, die Klasse dieses Musicals ausschliesslich Benny zuzuschreiben ? Auch hier eindeutig.....NEIN...... Ganz davon abgesehen, dass Björn in punkto Perfektionierung der einzelnen Melodien und Arrangements eindeutig beteiligt war, ist gerade auch die Lyrik bei Kristina und für das Musical selbst ein sehr wichtiger Teil.....


    Meinen Informationen zufolge war ausschließlich Benny für den musikalischen Teil von Kristina zuständig. So steht es auch im Abspann in dem von dir verlinkten Ausschnitt und auch auf dem Album.

  • @Webmark


    Sicher war Benny für den musikalischen Teil zuständig, aber Björn war an Arrangements beteiligt, und war dann natürlich auch für den gerade bei Kristina sehr wichtigen lyrischen Teil zuständig.


    Ich bezog mich ja auch auf das gesamte Machwerk von Kristina, das neben seinen Melodien vor allem ja auch von seinem Arrangement und auch sehr stark von seiner Lyrik lebt.

  • Ich muss zu meiner Schande gestehen dass ich die Bücher von Moberg nicht gelesen habe. Das sind ja anscheinend vier Bände, also vom Umfang her genauso eindrucksvoll wie die CD-Box des Musicals.


    Es mag schon sein dass Kristina so spezifisch schwedisch ist, aber eigentlich ist es durchaus auch ein universelles Thema. Von daher könnte ich mir schon vorstellen dass das Musical auch in anderen Ländern erfolgreich sein könnte. Eine englische Version gibt es ja immerhin schon. Und außerdem waren früher doch Opern auch oft in fremden Sprachen, jene von Mozart zB auf Italienisch, nur die Zauberflöte auf Deutsch, und das war damals eine Sensation.


    Nun ist Schwedisch halt nicht so unbedingt eine Weltsprache, und dazu kommt dass die Schweden an sich schon ein eher ruhigeres Volk sind und nicht allzu viel Aufhebens um ihre Leistungen machen, auch wenn diese durchaus Weltklasse sind. Künstler aus anderer Herren Länder machen da manchmal viel mehr Geschrei um eher mäßige Fähigkeiten.


    Dass Kristina heutzutage fast niemand kennt muss nicht viel bedeuten, dafür ist es eben auch für die meisten ganz neu, während zB Mamma Mia ja eigentlich nur lauter alte ABBA-Stücke enthielt. Björn sagte neulich auch dass Kristina durchaus einen sehr aktuellen Bezug hat, wenn man die vielen Flüchtlinge betrachtet die derzeit nach Europa kommen. Für diese ist die Situation ähnlich wie damals für die Schweden, die auf Grund der Missernten nach Amerika auswandern mussten.


    Abgesehen davon frage ich mich aber schon, warum bloß B&B für ihr bisher größtes Werk ein solches Thema wählten, bei dem absehbar war dass es außerhalb Skandinaviens nur auf geringes Interesse stoßen würde. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, als hätten es die früheren ABBA-Mitglieder nach ihrem großen Erfolg darauf angelegt gehabt, möglichst wenig internationales Echo zu haben. Warum wurden zB schon die Gemini-Alben so gut wie nicht promoted – in den USA wäre da doch ein Riesenaufkleber drauf gewesen „From the makers of ABBA“. Josefin Nilsson auch nicht, und dann begann Benny mit ein paar Musikanten aus Dalarna Musik zu machen, wen kümmerte das denn…


    Aus künstlerischer Sicht verstehe ich das aber. Ihre Werke nach ABBA sind allesamt sehr authentisch. Während früher ABBA vorgeworfen wurde so „kommerziell“ zu sein, machten die Leute danach eigentlich genau das Gegenteil. Nun ja, Geld hatten sie wohl längst genug verdient, und man muss ihnen wohl zu Gute halten, dass sie, obwohl zu Reichtum gekommen, nicht immer noch gieriger wurden, wie es bei anderen vielleicht gewesen wäre. Dementsprechend wurden auch ihre Entscheidungen getroffen. Und vielleicht wollten sie auch einfach nur endlich ihre Ruhe haben.


    Die Frage ob Benny einer der größten des 20. oder 21. Jahrhunderts ist habe ich bewusst provokant gestellt. Ehrlich gesagt, ich weiß es selber nicht. Eigentlich könnte man gute Gründe für beides finden, also sagen wir einfach er ist einer der größten Komponisten aller Zeiten! :D Die Geschichte wird es schon zeigen. Ich glaube durchaus dass Kristina und auch andere spätere Werke von B&B noch um einiges bekannter werden dürften als sie es derzeit sind. Damit möchte ich aber die vielen ABBA-Stücke keineswegs abwerten, auch die sind genial, und was jetzt schwerer wiegt oder bedeutender ist, das sollte doch jeder für sich entscheiden. Große Musiker zeichnen sich nun mal dadurch aus dass sie vielseitig sind. Auch klassische Komponisten haben nicht nur Opern und Symphonien geschrieben. Und man muss das ja auch erstmal hinbekommen, eine derartige Fülle an Liedern hintereinander zu schreiben, von denen kaum jemals ein Stück wirklich schlecht war.


    Überhaupt finde ich diese Einteilung in E-Musik und U-Musik relativ belanglos. Ich habe auch den Eindruck dass die Skandinavier das viel offener betrachten. Da treffen sich SängerInnen und MusikerInnen aller Genres zB bei Kalle Moraeus und haben Spaß, und offenbar respektieren sie sich auch untereinander und keiner schaut auf den jeweils anderen herab. Da scheint in den deutschsprachigen Ländern noch ein gewisses Klassendenken vorzuherrschen.


    Einer der ersten die sich um die Überwindung der musikalischen Grenzen verdient gemacht hat, war übrigens der zu früh verstorbene Jon Lord, der immerhin auch einer der wenigen war, die Frida zu einem kurzen Comeback bewegen konnten. Und sein früherer Mitstreiter Ritchie Blackmore hatte sich oft bemüht, Agnetha für manche seiner Aufnahmen zu gewinnen, leider ohne Erfolg (Jetzt hat er eine andere blonde Sängerin, aber an die Klasse von Agnetha reicht die nicht heran).


    Etwas sollte man vielleicht auch sehen: Kristina fran Duvemala war noch ein originäres Werk, für das alle Stücke neu komponiert wurden. So gesehen war Mamma Mia eigentlich eine „Mogelpackung“, denn die Lieder daraus gab es ja schon längst. Aber vielleicht hatte es gerade deshalb so einen großen Erfolg. Da müsste Kristina noch manches an Überzeugungsarbeit leisten, bis auch diese Stücke im Bewusstsein der Menschen ankommen. Es ist halt so wie die Sache mit dem hundertsten Affen…

  • Für mich als Deutschen Staatsbürger ist das Thema, welches "Kristina fran Duvemals" beinhaltet, total interessant! Ob es nun Schweden waren die nach Amerika auswanderten, oder ob es Menschen aus anderen Ländern gewesen wären ist eigentlich nicht der Punkt! Die Dramatik, das es überhaupt so kam und was die Menschen dazu trieb, ihre Heimat zu verlassen, was sie alles auf sich nehmen mussten ist das interessante an dem Thema!


    Jetzt einmal abgesehen von dem Inhalt des Musicals finde ich die Musik einfach für mich absolut, total ansprechend! Benny & Björn hatten es bei CHESS auch schon geschafft mich in ihrem Bann zu ziehen! Für mich sind das damals total neue Welten gewesen .... Musicalmusik, Operntöne etc.! Ich muss dennoch zugeben, das so Kindermusicals wie "Mary Poppins", "Der Zauberer von Oz", "Tschitti, Tschitti Bäng Bäng", oder gar "Brigadoon" mich als Kind schon mehr ansprachen als andere Kinder, selbst die Musikeinlagen gefielen mir, teilweise waren sie nur in Deutsch untertitelt! Vielleicht kam ich dadurch dazu, mich schnell in den B&B Musicals zu verlieben, wer weiß! Zu den klassische Opern wie von Verdi und Co. habe ich leider kein Bezug, komme dort irgendwie nicht rein, auch wenn ich den Inhalt kenne! Vielleicht ist diese Musik, der Gesang doch etwas zu heavy für mein Gehör?!


    Ich würde es begrüßen wenn "Kristina fran Duvemala" irgendwann einmal in englischsprachiger Studio CD erscheinen würde und dann mehr promotet würde! Ob es nun die beiden Herren von ABBA sind oder nicht, das Muscal ist einfach erstklassig und es hat garantiert den Stoff für den gesamten Europäischen Markt, gar für den U.S.A.! Wie "Highway Star" schon schrieb ist das Thema "auswandern", "flüchten" total aktuell! "Kristina & Karl Oscar" haben jedenfalls mehr Aufmerksamkeit verdient ... finde ich!


    VG Cassandrafan

  • Danke, Ines. für die Links...... :thumbup:


    Sehr interessantes Interview........und "Guldet blev till sand" ist ein wirklich schönes Lied


    Da wünsch ich Dir schon jetzt im Voraus viel, viel Spaß und eine tolle Zeit in Stockholm


    Bei mir zu Hause läuft das Musical zwar nur sehr, sehr selten.........aber es live vor Ort zu sehen ist wirklich ein großartiges Erlebnis

  • Anlässlich der Stockholm-Produktion von Kristina från Duvemåla die Prämiere am 12. September 2015 feiert und bis Januar 2016 läuft, traten Maria Yilpää and Robert Noack, zusammen mit Benny (Piano), den Mitwirkenden des Musicals und dem Swedish Radio Symphony Orchestra (Dirigent: Anders Eljas) bei Allsång på Skansen auf. Siehe auch, http://www.icethesite.com/2015…rm-at-allsang-pa-skansen/


    Sie präsentierten dabei die beiden Stücke: Du måste finnas und Min lust till de.


    Beide Aufnahmen kann man sich auf YouTube über die folgenden Links anschauen.


    -> Du måste finnas
    -> Min lust till dej


    Mir gefallen die beiden Stücke sehr gut.

  • Danke danke danke für den Link! Dieses Allsång på Skansen find ich immer wieder super! Letztes Jahr sind wir auch an der Solliden-Bühne vorbeigegangen, aber da konnte ich nur träumen von einer solchen Veranstaltung... Und der Blick von da oben auf Stockholm, da möchte ich gleich wieder hin!


    Maria Ylipää macht ihre Sache ganz gut, natürlich noch ungewohnt als Nachfolgerin von Helen Sjöholm...


    Ich halte Kristina nach wie vor für das grösste Musical das Björn und Benny je geschrieben haben. Fast eine Oper! Vielleicht erlebe ich es noch dass es bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird.

  • Habt ihr eigentlich schon die Doku über die Aufführung von Kristina in Minnesota gesehen? Daraus stammen ja einige der bekannten Clips aus dem Musical, aber ich hab mir mal das gesamte Programm in fünf Teilen angesehen.
    https://www.youtube.com/watch?…PyQh7hEW7JpRmd0ufbPlQznNK


    Das kann ich wirklich nur empfehlen! Es ist eine Reportage über die Aufführung der schwedischen Version in Minnesota, wo ja viele Nachkommen der damals ausgewanderten Schweden leben, und zum Teil auch noch ihre Sprache beherrschen.


    Durch das Programm führt Björn selbst. Er besucht - teilweise mit Benny - die Orte des Geschehens in den USA und erläutert die Bücher von Vilhelm Moberg, die zwar fiktiv sind, aber durchaus einen realen Hintergrund hatten. Dazu kommen einige schwedischstämmige Bewohner der Gegend zu Wort. Zwar ist das meistens in schwedisch gesprochen, aber man kann sich durchaus vorstellen was gesagt wird.


    Der Hauptbestandteil sind aber etliche Stücke aus dem Musical, gespielt mit einem amerikanischen Orchester, aber gesungen von den schwedischen Originaldarstellern. Nicht das gesamte Werk, aber die wichtigsten Lieder. Trotzdem eine beeindruckende Gesamtdarstellung im Zusammenhang.


    Alle Sänger und Sängerinnen sind ganz hervorragend: Åsa Bergh, Peter Jöback, Anders Ekborg, und natürlich Helen Sjöholm. In der Abfolge gewinnt das Musical eine dramatische Intensität, wenn auch aufgelockert durch die Kommentare und Interviews. Es ist emotional ungemein mitreißend und ohne Zweifel eines der größten musikalischen Werke die in jüngerer Zeit geschrieben wurden.


    Mit dabei sind natürlich die grossen „Arien“ von Helen, also Duvemåla Hage, Hemma und Du måste finnas (der angeblich „beste Clip im ganzen Internet“ :) ). Das Publikum geht sichtlich beeindruckt mit, schon bei Hemma. Und Helen bei Du måste finnas, das ist einfach eine Dimension für sich, gerade bei dieser Aufführung. Sie schreit sich förmlich die Seele aus dem Leib, mit Zorn, Wut und Tränen, einfach gewaltig…


    Den Schluß mit I gott bevar hat man sich da gnädig erspart, jedenfalls ist die Todesszene nicht in dem Film. Dafür springen die Zuhörer am Ende von den Sitzen vor Begeisterung…


    Kristina från Duvemåla hat alles was eine große Oper braucht, meiner Meinung nach muss dieses Werk auch nicht den Vergleich mit Mozart oder Verdi fürchten… Grandios!


    Ob Benny und Björn noch jemals so etwas schaffen werden? Ich hoffe doch sehr sie verplempern ihre Kräfte nicht mit einem Mamma Mia II, aber vermutlich steckt darin doch mehr Money Money Money… Ich möchte kein Musical nach Machart „Der weisse Hai II“, stattdessen sollten sich die genialen Komponisten um Nachhaltigkeit bemühen.


    Auf jeden Fall wird es Kristina noch lange geben…

  • Hey Highway Star, vielen Dank für diese Informationen und den Youtube Link. :thumbup:


    Das habe ich jetzt wirklich nicht gewusst, dass sie Kristina auch in Minnesota aufgeführt haben. Ich habe bisher nur die englische Konzert-Aufführung am 23. September 2009 in der Carnegie Hall in New York gekannt.


    Das muss ich mir in einer ruhigen Minute unbedingt noch anschauen. Ich liebe das Musical "Kristina fran Duvemala" total. Es ist ein absolutes Meisterwerk von Benny und Björn!!! Und ja, ich will auch kein "Mamma Mia 2" Musical . :thumbdown:

  • Gestern hab ich wieder etwas sehr Schönes entdeckt – eine weitere Doku über Kristina från Duvemåla…
    https://www.youtube.com/watch?…mw&list=RDOo6aXEZgJmw#t=3


    Es ist allerdings ein privat erstellter Film, der mit zahlreichen Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat. So wurden Teile davon einfach aus anderen Dokus übernommen, etwa auch aus der oben erwähnten Doku über Kristina in Minnesota. Damit ist auch die Bildqualität nicht immer ansprechend.


    Aber dennoch, es ist beeindruckend was ein einzelner machen kann im Vergleich zu „professionell“ erstellten Machwerken a la VOX oder auch dieses unsägliche "Behind the Blonde"…


    Was mir natürlich besonders gefallen hat ist die sehr respektvolle und sensible Porträtierung der Hauptdarstellerin Helen Sjöholm – die anderen kommen darin ja kaum zu Wort (abgesehen von Benny und Björn). So heißt die Doku denn auch „Helen and Kristina“… :)


    Ich hab darin wieder einiges gefunden, was ich noch nicht kannte, etwa das Radiointerview mit Helen aus dem Jahr 2006, welches ab Teil 5 zu hören ist. Es ist schön ihr zuzuhören und dank Untertiteln auch etwas zu verstehen… :D Und WIE sie spricht, so dramatisch und mitreißend… Was kann man sich mehr wünschen – fast ein Sprachkurs mit Helen als Stimme… :thumbsup:


    Sie beschreibt sehr lebendig wie sie zum Singen kam, etwa wie sie als ziemlich unruhiges Kind mit acht Jahren in einen Chor kam und sich dort endlich „daheim“ fühlte oder wie sie in den Hallen des Metallverarbeitungsbetriebs ihres Vaters ihre Stimme trainierte, aber sie erzählt auch über ihre Großmutter, die ihr ganzes Leben in einem kleinen Ort nahe Sundsvall verbracht hatte und auf eine gewisse Weise für Helen das Rollenmodell für Kristina wurde.


    Aber auch wie die Rolle der Kristina sie selbst geformt und geprägt hat, und welche Entbehrungen die junge Helen durch das Musical auf sich nehmen musste… Etwa dass sie oft genau an ihren freien Tagen krank wurde. Die Zeit mit Kristina war für sie wohl die Hölle, sie lebte wie in einer Blase in der sich alles nur um ihre Rolle drehte. Bewundernswert wie sie sich da durchgebissen hat und offenbar ohne größere Schäden davongekommen ist. Aber wie sie sagte: „Ich verstand – nichts ist unmöglich wenn du nur nicht aufgibst!“


    Immer wieder schön anzusehen sind auch die Bilder von ihrem „Vorsingen“ bei B&B, wo sie bereits Someone Else’s Story interpretieren musste. Eines zeigt die Doku auch wieder deutlich, Helen ist schon ein ganz besonderes Wesen, eine einzigartige Künstlerin…


    Das könnte wieder mal einen schönen Fernsehabend für euch ergeben… :thumbup:

  • Danke für den Link, Highway Star........ich habs mir in großen Teilen angeschaut.....den Anfang und die Teile 5-8 bisher......


    Das Ganze ist in der Tat sehr respektvoll gemacht, auch wenn das natürlich ein Fan-Video ist, so ist es trotzdem durchaus sehenswert.....


    Sehr interessant kam dabei auch nochmal zum Vorschein, dass die Rolle der KRISTINA für Helen eigentlich Fluch und Segen zugleich war und ist.......und es machte auch nochmal die Ambivalenz deutlich, wie sich diese Rolle auf Helen auch ausgewirkt hat....


    Wenn ich es mir genau überlege, war diese Rolle für eine eventuelle größere Popularität auch über Schweden hinaus für Helen auch eher hinderlich als förderlich, zumindest in der Intensität, wie sie sich mit dem Spielen dieser Rolle identifiziert hat.....


    Vordergründig brachte diese Rolle zwar für Helen den Durchbruch innerhalb Schwedens.........aber sie wurde von dieser Rolle auch aufgefressen.........Sie hat das ja auch sehr anschaulich und plastisch erzählt ....(das Ganze war ja weniger ein Interview als eine Erzählung )


    Helen ging in dieser Rolle völlig auf und diese entwickelte sich wohl auch zur Rolle ihres Lebens.............Für eine größere Popularität und vielleicht auch eine internationale Bekanntheit und internationale Karriere hätte sie wohl spätestens nach 1 bis 2 Jahren aus dieser Rolle herausgemusst und hätte neue Herausforderungen und Aufgaben suchen müssen..........Vielleicht auch noch völlig andere Wege begehen müssen.....


    Die Frage des Autors , was die Beziehung der Künstlein Helen mit der Romanfigur Kristina betrifft, so muss man wohl sagen, dass die Figur Kristina davon wohl mehr profitiert hat als die Künstlerin Helen..........Denn während diese Rolle, wie oben schon erwähnt, für Helen wohl Fluch und Segen zugleich war, war es für die Rolle der Kristina perfekt, dass sie in Helen solch eine markante Identifikationsfigur erhielt....


    Wenn man sich ganz allgemein die Vita von Helen ansieht und ihren Werdegang, so muss man eigentlich feststellen, dass dieser Werdegang einer konservativen Musicalkarriere im Stile guter Musicalsängerinnen oder Opernsängerinnen doch wesentlich mehr ähnelt als der Karriere von schillernden und berühmten Pop-Sängerinnen, wie Agnetha und Frida.....


    Und so wunderbar Helen auch als Sängerin zu BAO und Benny passt......und so wichtig sie für BAO auch ist........so ungünstig hat sich das vielleicht auch für eine noch größere Karriere auch außerhalb Schwedens ausgewirkt...........Helen hat meines Wissens ja überhaupt nur 2 Solowerke veröffentlicht und hat sich dann doch sehr als Sängerin für Benny identifiziert und vielleicht auch reduziert, obwohl sie natürlich auch schon viele andere Dinge gemacht hat und in namhaften Musicals gespielt hat............Aber Helen wird eben oft als "Bennys Sängerin" identifiziert....


    Wenn man diese Kenntnissen des Karriereweges von Helen zugrunde legt, glaube ich nicht, dass sie das Charisma bzw. die spezielle Ausstrahlung eines internationalen Popstars gehabt hätte und dass da eine Karriere für sie möglich gewesen wäre, wie zum Beispiel Agnetha und Frida sie gemacht haben.........


    Aber Helen hätte natürlich aufgrund ihrer hervorragenden Stimme sicherlich eine noch größere Karriere als Musicalsängerin machen können, vielleicht auch internationaler, wenn sie vielleicht das Wagnis eingegangen wäre, auch andere Wege zu begehen und diese .......zumindest "scheinbare"........Komfortzone verlassen hätte.....


    Denn eine wirkliche Kofortzone war es ja nicht, wie man an den Schilderungen von Helen erkennen kann.........Wie gesagt.......sie wurde von der Rolle der Kristina eigentlich in gewissem Sinne aufgefressen......


    Aber Helen ist Helen und sie ist wohl zufrieden, mit dem was sie macht........unter anderem Sängerin bei BAO........und dafür ist sie ja absolut prädestiniert.........wenngleich dieser folkloristische Aspekt ihres Charakters als Sängerin eben wiederum nur eine bestimmte Klientel anspricht, die sich ausschliesslich auf Schweden begrenzt...........wenn man mal von einigen ABBA-Fans absieht, die durch ABBA zu BAO gekommen sind


    Ich hoffe, das von mir jetzt geschriebene kommt jetzt nicht negativ rüber, denn es ist nicht negativ gemeint.........ich hab nur vesucht, das Ganze eben auch etwas analytisch einzuordnen...


    Danke nochmal für den Link........Ist immer wieder spannend, diese Dinge aus immer wieder neuen Blickwinkeln zu betrachten

  • Ich für mich habe diese CDs schon zigmal gehört.....und höre sie immer wieder neu....ich entdecke immer wieder etwas an diesem erstklassigen Musical.


    Winterstiefel oder Sandaletten....???


    Ich kann für mich persönlich die Meisterweke von ABBA nicht vergleichen mit diesem grandiosen Musical! Es ist einzigartig....
    hier vergleiche zu ABBA Werken anzustellen ist rein für mich garnicht möglich....
    Die grandiosen ABBA Werke stehen für sich....
    " Kristina " steht ebenso für sich.....und ist in keinsterweise miteinander vergleichbar.


    Kristina ist einfach umwerfend und höchst anspruchsvoll in seinem Genre....und es kann niemals das gleiche auslösen wie z.B. ein ! Waterloo ! Sieg wie einst 1974.....und dem was danach folgte.


    Wie schon gesagt.....Winterstiefel oder Sandaletten......das eine ist längst nicht wie das andere, obgleich beides Schuhe sind und ihre Zwecke erfüllen.
    Es kommt immer darauf an was ich wann und wo und für was einsetze.....

  • Ja so ähnlich könnte man das sehen wie mit den Winterstiefeln und Sandaletten. Beides hat seinen Zweck.


    Ich würde fast sagen, es hatte auch alles seine Zeit. Für mich passt es gut in den „Soundtrack meines Lebens“ – ABBA waren da sicher ein Teil davon – natürlich auch anderes, aber ABBA waren definitiv sehr wichtig und sind es immer noch. Aber die Musicals waren dann etwas für das reifere Alter. Und dann die Zeit mit BAO und Helens eigenständigen Sachen… natürlich ist das auch nicht alles, aber es passt. Obwohl B&B statt Mamma Mia lieber etwas Neues schreiben hätten sollen…


    Zu Kristina kann ich nur das unterstreichen was ich schon oben vor über zwei Jahren geschrieben habe. Ich denke die Zeit von Kristina kommt noch, vielleicht erst in 100 Jahren, aber dann… Kristina ist einfach ein so gewaltiges Werk. Nach dem Herbert von Karajan-Platz und dem Mozartsteg gibt es dann hier wohl auch eine Benny Andersson-Allee und das Björn Ulvaeus-Konservatorium für humanistische Studien. Freilich auch den Helen Sjöholm-Park… :D


    Übrigens wäre es toll wenn es endlich mal eine DVD einer Kristina-Aufführung gäbe. Das ist ja offenbar auch so eine Sache wo B&B drauf sitzen und nichts rausrücken wollen. Und da geht es ja nicht nur um einen Song wie bei Just Like That, sondern um eine komplette Musical-Aufführung. Wie kann man so etwas brach liegen lassen – bei Chess ging es ja auch!

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