Der Wandel in den ABBA Songs

  • @ Webmark: Verzeihung, ich weiß,dass in meinem "konstruktiven" Beitrag nicht wirklich was neues zu lesen war. Aber das ist mir eben beim Lesen der anderen Beiträge dazu aufgefallen, und ich habe meine Gedanken halt geäußert. (Sollte das Forum nicht dafür da sein?) Und dieses Thema ist nun einmal sehr spekulativ. Alles ist möglich. Dass Agnetha "reifer" war, dass es nur dem Zeitgeist entsprechen sollte, oder... oder.. Allerdings ist es erwiesen, dass Frauen schneller erwachsen werden. Und da zu dieser Zeit nur A+B+B komponiert haben, darf man schon in Erwägung ziehen, dass Agnetha die reifere der dreien war. Jeder sollte inzwischen wissen, dass ich zwar ein absoluter Frida Fan bin, aber was Recht ist, muss Recht bleiben. Und Ehre, wem Ehre gebührt.
    Und, das nur zur Beruhigung, ich werde mich in Zukunft zurück halten, und nur mehr hochintelligente Beiträge abliefern.

  • Es ist vorallem auch ein ganz natürlicher Prozess das man sich weiterentwickelt.
    Jeder einzelene Mensch macht ganz unterschiedliche Entwicklungen durch.


    Das ist auch bei ABBA als Personen wie auch als Gruppe nicht anders.


    Nimmt man das zB. Liebeslied Gonna sing you my Lovesong, wäre dies auch auf dem Super Trouper Album nicht deplaziert gewesen.


    ABBA entzog sich nie den Veränderungen, vorallem nicht in musikalicher Hinsicht.
    Sie machten eben jedes Album zu einem komplett neuen Ereignis.


    Auch auf den späteren Alben fanden sich z.B. Songs wie Two for the Price of one, welches auch auf dem Waterloo Album nicht deplaziert gewirkt hätte.


    Abgesehen von den jeweils zu dieser Zeit vorhandenen Aufnahmemöglichkeiten.


    Wie zu einem guten Kuchen das Rezept wichtig ist, so waren es bei ABBA viele einzelnen Komponenten die es zu einer runden Sache komplimentierten.


    Und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Entwicklungsstufen jedes einzelnen Mitglieds machten sie jeweils das perfekteste was ihnen in diesem Moment zur Verfügung stand.

  • Zitat

    Warum @Scotty? Ich verstehe das alles jetzt gar nicht. Das Thema ist Der Wandel in den Abba Songs und nicht Agnetha vs Benny/Bjorn hinsichtlich ihrer kreativen Fähigkeiten.

    So sehe ich das auch und der Wandel bezieht sich auf die ABBA Songs und nicht darauf was Agnetha vor ABBA komponiert hat.


    Zitat

    Ich liebe Disillusion, es ist eines von Agnethas besten Liedern und ich finde, es passt wundervoll zu Abba. Aber reifer? Es beschäftigt sich mit Liebeskummer, mit dem Gefühl, dass man ohne diese besagte Person nicht leben kann. Es ist ein Text, der zu Herzen geht und ich liebe die Melodie. Aber reif würde ich jetzt nicht unbedingt dazu sagen. Ein reifer Mensch kann erkennen, dass Liebeskummer vergeht, was ein sehr junger Mensch manchmal nicht glauben kann. Ich glaube, was du meinst, ist, dass sich Agnetha ernsteren Themen zuwendet als Benny und Björn. Und auch das ist altersentsprechend üblich.

    Es geht hier nicht um den Titel Dissilusion, der auch von Björn mit komponiert wurde, es geht um die Entwicklung der ABBA Songs

    Zitat

    Ich bin mir nicht so sicher, was die Entwicklung von Abba betrifft. Ja, was die Lebenserfahrung angeht, das sieht man sicherlich in ihren Texten und dass sie mit der Zeit versierter wurden, das ist auch klar. Auch dass sie mit dem"Zeitgeist" gingen und von anderen beeinflusst wurden ... Aber abseits von der Lebenserfahrung und der beruflichen Erfahrung gab es da eine Entwicklung, das wäre spannend herauszuarbeiten, oder? Dass - wir als ihre Fans - ihre Musik in jedem Stadium lieben, dass ist dabei auch klar ...

    Da bin ich auch ganz bei Dir und schließe mich an. Auch meine Gedanken gehen in diese Richtung


    Zitat

    Ganz ehrlich, ich kann es nicht beantworten, ich habe da zuwenig Know-How, aber es würde mich extrem interessieren!


    Darüber kann man einerseits spekulieren und andererseits an Erfolgen messen, sowie am eigenen Empfinden. Niemand kann das GENAU sagen, aber Meinungen gibt es dazu ja einige.


    Vielen Dank für Deinen Beitrag .

  • So sehe ich das auch und der Wandel bezieht sich auf die ABBA Songs und nicht darauf was Agnetha vor ABBA komponiert hat.


    Dann hast Du eben die Intention meiner Beiträge nicht verstanden, Sabina, was aber auch nicht weiter schlimm ist..... ;) ........Für die Frage, inwieweit der Wandel der Lieder im Laufe der Zeit persönliche Gründe oder eher Gründe "von außen" hat, muss man eben auch die Entwicklung der ABBA-Mitglieder beleuchten, um dies aussagekräftig beurteilen zu können


    Es geht hier nicht um den Titel Dissilusion, der auch von Björn mit komponiert wurde, es geht um die Entwicklung der ABBA Songs


    Wenn Du die Entwicklung der ABBA-Songs im Wandel der Zeit näher beleuchten willst, musst Du eben auch einzelne Lieder der verschiedenen Zeitepochen thematisieren, AnnAfrid.......Das ist doch vollkommen logisch und selbstverständlich.....


    Wenn Du das nicht willst, hättest Du eben solch einen Thread mit diesem speziellen Thema nicht eröffnen dürfen........Wie willst Du denn einen Wandel des Musikstils im Laufe der Zeit beurteilen, wenn Du die entsprechenden Lieder dieser Zeiten nicht beurteilen willst ??


    Ganz ehrlich empfinde ich Deine Postings in diesem von DIR SELBST eröffneten Thread als teilweise betont destruktiv........


    Im Übrigen........DISILLUSION wurde AUSSCHLIESSLICH von AGNETHA komponiert........Alleine und ohne Partner..........(Und das weisst Du doch auch, oder ?);)


    Und was die Lyrik betrifft, wurde sie ebenfalls von Agnetha thematisch vorgegeben...........Alles was Björn dazu beigetragen hat, war, Agnetha's textliche thematische Vorgaben in einen fertigen ENGLISCHEN Text zu bringen........In der schwedischen Version hat Agnetha dies mit Bosse Carlgren gemacht.....


    Komponiert wurde das Lied ausschliesslich von Agnetha......So wie sie alle ihre Lieder als Komponistin alleine komponiert hat


    @ Webmark: Verzeihung, ich weiß,dass in meinem "konstruktiven" Beitrag nicht wirklich was neues zu lesen war. Aber das ist mir eben beim Lesen der anderen Beiträge dazu aufgefallen, und ich habe meine Gedanken halt geäußert


    Wenn ich mich hier einmal kurz einmischen darf, Anderle


    Ich habe den Kommentar von Webmark diesbezüglich Deines Postings nicht als ironisch empfunden, sondern ich habe ihn als wertschätzend bezüglich Deines Postings empfunden...


    In einem solchen Forum ist es immer schwierig, ironische und wertschätzende Beiträge immer zu unterscheiden......aber hier habe ich ihn als wertschätzend für Dein Posting verstanden


    Aber vielleicht kann da ja Webmark selbst noch etwas aufklärendes dazu schreiben....


    Ich jedenfalls fand Deinen Beitrag sehr interessant, weswegen ich Dir ja auch ausführlich geantwortet habe


    @ und ob und wer überhaupt und zu welchem Zeitpunkt reifer war, das ist schon schier so ein Ding....
    Wer bitte will und darf denn so was beurteilen ??
    Wir aber mit Sicherheit nicht


    Aber natürlich kann man so etwas beurteilen, Visitors........Und es ist auch durchaus legitim, das zu tun.......


    Wenn man die Reife von musikalischen Werken miteinander vergleichen kann......etwa die Reife eines Werkes aus 1974 und aus 1981, was hier ja auch von jedem gemacht wird........kann man selbstverständlich auch die Reife musikalischer Werke von verschiedenen Personen miteinander vergleichen wie hier etwa die Reife musikalischer Werke einer Agnetha Fältskog und die Reife musikalischer Werke von Benny Andersson/Björn Ulvaeus zu einer bestimmten Epoche, wie hier etwa Anfang der 70er Jahre.......womit man natürlich auch die generelle künstlerische Reife von Personen miteinander vergleichen kann.......Das empfinde ich auch als völlig legitim und auch aussagekräftig.....


    Und um diese "Reife" geht es hier thematisch ja auch....in welcher Form auch immer......wenn man den Wandel musikalischer Werke im Wandel der Zeit vergleichen möchte
    .

  • Ich denke schon das ich die Intension Deiner Beiträge sehr gut verstehe, Scotty ;)


    Vielleicht " beleuchten " wir nur die Ansätze des Wandels ganz unterschiedlich, was ja auch nicht schlimm ist.


    Hier kann jedes ABBA Lied thematisiert werden wieso sollte ich da etwas gegen haben. Du machst so seltsame Andeutungen, auch das Du meine Postings destruktiv empfindest. Nun das bleibt Dir unbenommen, es ist aber nicht so.


    Ich finde DISILLUSION als ein sehr schönes und melancholische Liebeslied, es hat mir immer gut gefallen. Aber nur weil Agnetha es komponiert hat, erhält es für mich deswegen keinen höheren Stellenwert oder ich muss dem Lied eine außergewöhnliche Reife zuordnen.


    RING RING z. B. ist für mich ein Lied bei dem man damals schon den ABBA Sound genau heraushören konnte. In der Entwicklung der ABBA Songs finde ich ist dies EIN ganz wichtiger Punkt.


    Danke auch an Anderle und WTG für Eure Beiträge, ich konnte da sehr viel mit anfangen.

    Einmal editiert, zuletzt von AnnAfrid ()

  • @ Scotty,


    Entschuldigung, ich kann aus der Ferne nicht die Reife eines Menschen von vor Jahrzehnten beurteilen.

  • Ich finde DISILLUSION als ein sehr schönes und melancholische Liebeslied, es hat mir immer gut gefallen. Aber nur weil Agnetha es komponiert hat, erhält es für mich deswegen keinen höheren Stellenwert oder ich muss dem Lied eine außergewöhnliche Reife zuordnen.


    Naja, liebe Sabina......


    Du hast oben geschrieben, dass es in diesem Thread nicht um DISILLUSION gehen würde.... ;( ;(


    Ganz davon abgesehen, dass nicht ich es war, der dieses Lied in diesem Thread zuerst erwähnt hat, habe ich mir jetzt mal den Spaß gemacht, nachzuschauen, als wievieltes Beispiel-Lied DISILLUSION in diesem Thread erwähnt wurde........Nun, es war das 24. Lied.......23 andere wurden vorher erwähnt.........Warum Dich nun ausgerechnet DISILLUSION hier gestört hat, bleibt wohl Dein Geheimnis....


    Wie heisst dieses Sprichwort so schön........Ein Schelm, wer Böses dabei denkt....... ;)


    Aber wieder zur Sache........DISILLUSION ist für eine Antwort auf die von Dir gestellte Frage geradezu ein Paradebeispiel, weil es eben NICHT von Benny und Björn geschrieben wurde und weil man dadurch hier sehr gut die sehr ambivalente Charakteristik dieser Fragestellung erkennen kann, wenn man fragt, wie sich das Musikmaterial einer Gruppe aus 4 verschiedenen Individuen im Laufe der Zeit verändert hat und dabei auch die Frage entsteht, ob sich diese Veränderung eher aus den Persönlichkeiten der Protagonisten entwickelt hat oder ob diese Veränderung eher eine Entwicklung war, die mehr von außen kam (Zeitgeist, Kommerzialisierung).....


    Hier gibt es eben keine stringente Antwort auf diese Frage, weil wir hier von einer Gruppe als Gebilde von 4 verschiedenen Individuen sprechen, die auch gewisse Dinge zu verschiedenen Zeiten ihres Lebens erreicht und durchlebt haben......Während beispielsweise Agnetha schon mit 15 Jahren sehr komplexe Lieder komponiert hat, ......waren Benny, Björn und Frida in diesem Lebensalter davon noch weit entfernt. .....Sie sind ja alle etwa 5 Jahre älter, also reden wir hier dann vom Jahre 1960.........Kennst Du aus diesem Jahr etwa schon große musikalische Werke der Drei ??......Bei Benny und Björn kam diese Reife dann in einem viel späteren Lebensalter, also fand die Entwicklung hier erst viel später statt.......Das alles sind Dinge, die nicht unwichtig sind, wenn man von einer Weiterentwicklung der Menschen und vom Wandel der Lieder im Laufe der Zeit spricht und die man da sicherlich mitberücksichtigen sollte


    Auch ich halte RING, RING für einen großartigen Popsong, der den typischen ABBA-Sound schon sehr gut repräsentiert, halte ihn aber in punkto "Anspruch und Reife" deutlich hinter DISILLUSION verortet.......Wenn wir nun beide Songs also als eine Art Synonym für die Anfangszeit von ABBA zugrunde legen, kann man gut erkennen, dass wir hier dann von völlig unterschiedlichen Punkten ausgehen, was die "Reife oder den Anspruch" eines frühen ABBA-Liedes betrifft.......Und dies hat eben auch damit zu tun, dass wir hier von verschiedenen Urhebern sprechen, was die Beantwortung Deiner Frage eben so komplex macht....


    Entschuldigung, ich kann aus der Ferne nicht die Reife eines Menschen von vor Jahrzehnten beurteilen


    Man kann in diesem Fall aber sehr wohl die Reife oder den Anspruch von künstlerischen bzw. musikalischen Werken aus dieser Zeit beurteilen, Visitors, was dann wiederum einen Rückschluss auf die Reife des jeweiligen Menschen (Urhebers) zu einem bestimmten Zeitpunkt zulässt...
    ,

  • @ Scotty
    ich habe da keinerlei Erkenntnis, aber ok wenn Du es so beschreiben willst.

  • @AnnAfrid
    Übrigens ein sehr gutes Thema mit unterschiedlichsten Sichtweisen. Für die heiße Jahreszeit müssen wir aber "seichtere" Themen bearbeiten, um manche User vor einer möglichen Überhitzung zu bewahren! :D
    Sorry, den müsste ich mir jetzt geben... :P

  • Disillusion ist eine ganz fantastische Komposition und Gesangsleistung von Agnetha und sollte hier selbstverständlich auch erwähnt werden. Ich bin überzeugt davon, dass sie auch textlich involviert war.





    Beitrag von Moderator geändert

    Einmal editiert, zuletzt von Stockholmgirl ()

  • @AnnAfrid
    Übrigens ein sehr gutes Thema mit unterschiedlichsten Sichtweisen. Für die heiße Jahreszeit müssen wir aber "seichtere" Themen bearbeiten, um manche User vor einer möglichen Überhitzung zu bewahren! :D
    Sorry, den müsste ich mir jetzt geben... :P

    Da hast du Recht Min Vän. :D

  • Hier auch nochmals ein weiteres Beispiel für die anspruchsvolle Reife eines Liedes eines ABBA-Mitgliedes schon im Jahre 1973, das völlig im Gegensatz zu der Charakteristik der RING. RING-Songs zu der exakt gleichen Zeit steht, woran man unschwer sehen kann, dass man die Reife oder den Anspruch eben nicht an einer Jahreszahl festmachen kann, sondern viel eher einerseits der jeweiligen Person und andererseits der jeweiligen Intention eines Liedes....


    Ich hab das schon mal andersweitig in diesem Forum thematisiert und kann es daher ohne großen Aufwand auch hier in diesen Thread kopieren, um das Ganze mal anschaulich zu machen.....


    Es handelt sich dabei um Agnetha's EN EGEN TRÄDGARD aus dem Jahre 1973, das ein wunderschön poetisches Lied ist, das aber bereits ähnlich verklausuliert ist wie jene Spätwerke von Björn, die dieser fast 8-10 Jahre später schrieb, also in einem fast 15 Jahre höheren Lebensalter...


    Das Lied ist über die Jahre ganz unterschiedlich gedeutet worden, aber Agnetha hat sich dazu selbst einmal geäüßert.....


    Sehr verklausulierte Lieder waren ja ein Markenzeichen gerade der späteren ABBA-Ära..........Dies begann im Prinzip mit dem Klassiker THE NAME OF THE GAME und fand schliesslich seinen Höhepunkt in den Schlusswerken THE DAY BEFORE YOU CAME und UNDER ATTACK, die von Verklausulierungen und Andeutungen nur so wimmeln........Gerade dies wurde in internationalen Rezensionen von ABBA-Songs immer auch als eine Art Synonym für die Weiterentwicklung und Reife der späten ABBA-Songs gesehen


    Wie man aber an einem Lied wie EN EGEN TRÄDGARD sehen kann, war dieses Stilmittel der extremen Verklausulierung, die dazu noch von einer ungeheuren Poesie getragen war, bereits im Jahre 1973, als die Musik der Gruppe ABBA quasi noch in den Kinderschuhen steckte, ein sehr reifes und anspruchsvolles Stilmittel, das Agnetha in ihren Solowerken gerne benutzte...


    Hier mal kurz zu diesem Lied, um dies zu veranschaulichen....


    Agnetha wollte ein Lied singen, das über die Freiheit einer Frau handelt..........ein Lied, wo sie über dieses ganz spezielle Gefühl singen kann, wenn man sich völlig frei sieht und man sich keinerlei Zwängen unterwerfen muss............Es sollte ein optimistisches Lied sein über Neugier, über Idealismus, über Freiheit über Unabhängigkeit und über das Glück, was man aus all diesen Dingen ziehen kann........


    Der Boden in meinem Schlafzimmer ist moosig und ganz weich an meinen Füßen......
    In die Fenster der Küche leuchtet es sonnig und hell
    und es riecht nach Frühling.....
    Draußen ist eine schattige Allee
    Dort werden die Vögel leben und alles wird ruhig sein
    Mein Balkon ist eine liebevoll begrünte Laube
    wo ich morgens meine Schokolade trinken kann


    Der Text ist von Beginn an wunderschön verklausuliert und nach geradezu ein Paradebeispiel, wie man eine solche Thematik unglaublich poetisch umsetzen kann


    Dieser wunderschön begrünte Balkon ist nach Agnetha das Synonym für die völlige Freiheit, die man spüren kann und für diese Momente im Leben, wo alles ganz leicht geht......so eine Art Leichtigkeit des Seins.......Der moosige und weiche Boden im Schlafzimmer zeigt, wie eine junge und neugierige Frau mit sich völlig im Reinen ist und offen für das Leben.........Die helle Küche und die schattige Allee sollen Berge und Täler im Leben symbolisieren, die immer einen positiven Effekt haben können und sollen......


    Ich habe meinen eigenen Garten
    der ganz anders ist wie die Gärten der anderen
    Eingeteilt in vielen Reihen
    aber nirgendwo einer gleichförmigen Ordnung unterzogen
    Du, nur Du, sollst meinen Garten sehen
    Ist es nicht der schönste Garten der Stadt ?


    In der Beschreibung des "eigenen Garten und seine Ungleichförmigkeit" erzählt das Lied weiter über den Stolz dieser Frau und über ihre Individualität und ihre absolute Einzigartigkeit..........Aber dieses "Du nur du" symbolisiert auch eine Sehnsucht nach Vertrautem......ja mehr, ....auch von der Sehnsucht nach Liebe.......


    Ich habe tausend kleine Fische im sauberen, weissen See
    und wenn ich darin bade, dann kltzeln die Kleinen, dass man sterben kann
    Ich fühle nun alles in mir
    Ich habe mich gesehnt nach diesem Leben in meiner großen Stadt
    Ich gehe nackt und frei hier in meinem Paradies
    bis ich von unserem Herrn und der Welt vertrieben werde


    Nacktheit und Freiheit symbolisiert das Moderne an dieser Frau........eine Frau, die immer neugierig auf das Leben ist........einer Frau, die sich in ihrem Leben angekommen sieht und daraus Energie, Stärke und daraus auch Liebe beziehen kann.................Aber die vielen kleinen Fische symbolisieren auch, dass man mit diesem Geschenk, sich glücklich zu fühlen, auch immer sorgsam umgehen muss......und dass es eben irgendwann auch vorbei sein kann...............Aber solange bin ich da, neugierig und weltoffen und mit mir völlig im Reinen........bis ich vertrieben werde...


    Ich habe meinen eigenen Garten mit 50 qm, 2 Räumen und der Küche
    Der Himmel des Wohnzimmers ist blau, eben und ganz frei von Ruß und Rauch
    Der Boden in meinem Schlafzimmer ist moosig und ganz weich an meinen Füßen......
    In die Fenster der Küche leuchtet es sonnig und hell
    und es riecht nach Frühling.....
    Es ist mein ganz eigener Garten....


    Dies alles hat Agnetha ganz speziell und bewusst im Einklang mit der Melodie des Liedes gewählt.........eine Melodie, die sie auf diese Gedanken an diese Frau komponiert hat..........


    Und das ist auch ganz entscheidend, wenn man sich nur diese Melodie anhört mit ihrer unglaublich leicht arrangierten Ästhetik........Eine Ästhetik, die das Lied irgendwie schweben lässt und somit eine phantastische Fusion zwischen der Melodie des Liedes und seinem Thema befördert.........


    Und diese Ästhetik ist eben meilenweit von der Stilistik eines RING, RING entfernt........meilenweit


    Um es noch einmal deutlich zu machen........ich liebe auch RING, RING....ich liebe seine Frechheit, seine Dynamik, seine unkonventionelle Art, seine Spontaneität........Es war ein Lied, mit dem ABBA im Jahre 1973 einen kommerziellen Erfolg landen konnte......


    Aber 1973........das war eben im großen ABBA-Spektrum nicht nur RING, RING........1973 war auch EN EGEN TRÄDGARD.......zumindest was das erste "A" von ABBA betrifft.......


    ....und daran kann man sehen, dass man das Ganze eben nicht in Klischees fassen kann, die da heissen : ABBA bzw. die ABBA-Mitglieder und ihre Musik waren am Anfang noch einfach, wild und lyrisch unvollkommen und am Ende waren sie als Musiker anspruchsvoller und reflektierter......


    So einfach war es eben nicht.......nicht zuletzt, weil ABBA eben aus 4 komplett unterschiedlichen Individualisten besteht......
    .

  • Vielleicht kommen wir jetzt wieder einmal auf das eigentliche Thema "Der Wandel in den ABBA Songs" zurück.


    Die letzten Beiträge hatten nämlich gar nichts damit zu tun. Sonst wird der Thread nämlich dann wieder geteilt.

  • Sorry, Charly, aber zumindest, was meinen letzten Post betrifft, sehe ich das anders....


    Denn dieser bezieht sich ganz eindeutig direkt auf das Thema, weil er nämlich aussagen soll, dass die oft getätigte These, dass sich ABBA in ihren Anfangsjahren noch nicht auf jenem künstlerisch anspruchsvollen und reifen Stand befunden hätten und dies erst zu Ende der ABBA-Ara nach einer persönlichen Weiterentwicklung der Fall war, eben nicht richtig ist.... und dass dieses Thema eben deutlich differenzierter zu bewerten ist, als dies gemeinhin mit den oft etwas klischeehaften Erklärungen dargestellt wird...


    Insofern ist dieser letzte Beitrag meinerseits für dieses Thema absolut on-topic

  • Denn dieser bezieht sich ganz eindeutig direkt auf das Thema, weil er nämlich aussagen soll, dass die oft getätigte These, dass sich ABBA in ihren Anfangsjahren noch nicht auf jenem künstlerisch anspruchsvollen und reifen Stand befunden hätten und dies erst zu Ende der ABBA-Ara nach einer persönlichen Weiterentwicklung der Fall war, eben nicht richtig ist

    Diese Aussage meine ich ja auch nicht.
    Nur die Herbeinahme von Agnetha Songs als Vergleich tut hier einfach nichts zur Sache.



    Ich glaube schon, dass man einen Wandel in den ABBA Songs von 1972 bis 1981 erkennen kann. Ich sage dabei, nicht dass es in den ersten ABBA Jahren nur einfältige banale Songs von ABBA gab. Aber ein Song in der "Qualität" wie "I Saw It In The Mirror" oder "Watch Out" hätte es in den 80er sicher nicht mehr gegeben.


    Die Pop-Songs wurden effektiv perfektioniert und zwar in jeder Hinsicht über die Instrumente bis zum Gesang. Man hat das Letzte aus allen Ressourcen herausgeholt. Mehr ging nicht mehr.

  • Vielen Dank Chabba. Auf den Punkt.

    2 Mal editiert, zuletzt von AnnAfrid ()

  • Diese Aussage meine ich ja auch nicht.
    Nur die Herbeinahme von Agnetha Songs als Vergleich tut hier einfach nichts zur Sache.


    Das sehe ich eben ein bisschen anders, Charly....


    Denn die Herbeinahme dieser Songs sind ein deutlicher Beleg für meine oben getätigte These....


    Außerdem sind das ja auch Song von einem ABBA-Mitglied, die geschrieben oder gesungen wurden WÄHREND der gemeinsamen ABBA-Zeit.....und sind insofern ein nach meiner Meinung absolut legitimer Heranziehungspunkt für meine These.


    Sie sind zwar rein faktisch keine ABBA-Songs, aber um den Stand der künstlerischen Reife eines ABBA-Mitglieds zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erkennen, sind sie ein unerläßlicher Beleg..........


    Im übrigen : Nichts anderes tut man doch auch, wenn man ABBA-Songs wie etwa SHE'S MY KIND OF GIRL, DISILLUSION, INTERMEZZO NO..1, I'M STILL ALIVE oder LIKE AN ANGEL PASSING THROUGH MY ROOM heranzieht, die auch nur das Produkt von einem einzigen oder zwei der ABBA-Mitglieder sind..


    Natürlich hat es einen Wandel der ABBA-Songs im Laufe der Zeit gegeben.......Ich denke, da sind wir uns hier alle einig.........Aber es geht hier ja um die Gründe, warum das so war........Und die sind sehr vielschichtig und sehr differenziert......Und sie sind für die jeweiligen ABBA-Mitglieder auch völlig unterschiedlich, nicht zuletzt auch, weil sich die ABBA-Mitglieder eben zu Beginn der ABBA-Zeit auch an ganz verschiedenen Punkten in ihrem jeweiligen eigenen persönliche Reifeprozess befunden haben.....


    Übrigens........was WATCH OUT und I SAW IT IN THE MIRROR betrifft, sehe ich es insoweit ebenfalls etwas differenziert, da für mich beispielsweise TWO FOR THE PRICE OF ONE künstlerisch auch in keiner Weise besser als diese beiden Lieder ist........und das war ganz zu Ende der ABBA-Zeit....


    Aber das ist auch wieder eine Frage des persönlichen Geschmacks....... Aber qualitativ besser als I SAW IT IN THE MIRROR sehe ich TWO FOR THE PRICE OF ONE persönlich auch nicht an
    .

  • wie kalt und steril Abba klingen, das hört man auf The Visitors nur zu gut.
    Michael B. Tretow war mit der Digitalisierung ja schier unglücklich.
    Es sind für mein Empfinden nicht nur die Songs die mechanisch wirken, sie wirken und klingen irgendwie kühl....


    Das Album Super Trouper klingt vom Hörgenuss wesentlich WÄRMER
    das ist rein mein Empfinden, aber ich kann Herrn Tretow mitfühlen.


    Bin sehr gespannt, wie weit der Wandel die neuen Songs erklingen lässt.

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