Interview mit Peter Cetera zu I Stand Alone

  • Hallo ABBA-Forum und Agnetha Fans.


    Ich stelle hier ein neues Thema ein, da in dem neuen ABBA-Fanclub Heft aus den Niederlanden, Heft Nr. 134 / März 2018 ein sehr interessantes Interview von Stany van Wymeersch mit Peter Cetera enthalten ist.


    Peter Cetera hat bekanntlich Agnethas letztes englisches Solo-Album aus den 80er Jahren produziert, bevor sie für lange Zeit aus dem Musikbusiness ausgestiegen ist und sich vornehmlich um ihr Privatleben kümmerte.


    Interessant an dem Interview ist mir vor allem zunächst aufgefallen, dass Stany, der regelmäßig Prominente zu ABBA interviewt, eine sehr charmante Art der Gesprächsführung beherrscht, da er sich immer auch auf die eigene Karriere des jeweiligen Künstlers bezieht, den er interviewt.


    Peter Cetera spricht zunächst über seine aktuellen Projekte, über seine Zeit mit Chicago, als Solo-Künstler und wie es zu der Zusammenarbeit mit Agnetha kam.


    Zuerst trafen sich Agnetha und Peter 1986 in Stockholm bei einer Fernsehaufzeichnung für eine Wohltätigkeitsveranstaltung (es müsste, aus meinem Gedchtnis, die Flüchtlingsgala gewesen sein, bei der Agnetha mit Ola Hakansson und The Way You Are / Fly Like The Eagle aufgetreten ist). WEA, die Plattenfirma, bei der die beiden Künstler unter Vertrag standen, plante wohl zu der Zeit ein neues Album für Agnetha und kontatkierte Peter, ob er sich so etwas vorstellen könne. Natürlich konnte er. Er suchte zusammen mit Bruce Gaitsch, den er zunächst als Gitarristen an Bord haben wollte, geeigenetes Song-Material aus und flog nach Stockholm, um Agnetha zu Hause zu besuchen und ihr seine Ideen vorzustellen.


    Es brauchte wohl einige Engelszungen, um Agnetha dazu zu bewegen, in das Flugzeug zu steigen für die Aufnahmen, aber letztlich klappte es und es waren laut Peter mehr oder weniger die bestehen Aufnahmesessions, der er je hatte. Er spricht ausdrücklich darüber, wie relaxt Agnehta im Studio war, was er bei sämtlichen anderen Künstlern, mit denen er zusammen gearbeitet hatte, so nicht erlebt hatte. Er spricht da von einer normalerweise immer vorhandenen Nervosität. Bei Agnehta war das alles nicht gegeben und er betonte auch, wie angenehm und reibungslos die Aufnahmen vonstatten gingen, weil die Zusammenarbeit mit ihr so fantastisch waren.


    Peter bedauert auch heute noch, dass Agnetha in den USA keine Promotion für das Album gemacht hat. Er betont, dass er sich sicher ist, dass sie sehr weit oben in die Charts gekommen wäre, hätte sie einen Fernsehauftritt in einer der Abendsendungen angenommen, um die er sich für sie bemühlt hatte. Leider lehnte sie eine erneute Reise in die USA ab, etwas, dass Peter noch heute in Verbindung mit dem Album bedauert. Er hat es akzeptiert, glaubt aber nach wie vor, dass das Album einer größerer kommerzieller Erfolg hätte werden können, wenn mehr Promo gemacht worden wäre. Im Interview wird auch auf die Auszeichung als Schwedens Album des Jahres 1988 und dies zeigt Peter zufolge, was die Promo, die sie in Schweden machte, in den USA hätte bewirken können.


    Der interessanteste Part an dem Interview ist aber, dass hier eine schriftliche Bestätigung erfolgt, dass Agnetha an den Arrangements mitgearbeitet hat:


    Zitat

    Frage: About Agnehta's work method in the studio - was she involved with the vocal arrangements, like she sometimes was with ABBA?


    Antwort: I had ideas and when she came up with ideas, we would listen and try them out as well. No, it was all very easy, very soft, there was no frition.

    Man hört da auch meiner Meinung nach, wie angenehm die Aufnahmen gewesen sein müssen.


    Eine langfristige persönliche Bindung hat sich nach den Aufnahmen leider bei den beiden nicht ergeben, wie Peter bedauert, der immer noch sehr positiv und ehrfürchtig darauf zurückblickt, dass er mit Agnehta zusammenarbeiten durfte.


    Er würde sich sehr freuen, wenn man ihn anlässlich der Deluxe-Edition von I Stand Alone noch einmal interviewen würde und stünde hierfür zur Verfügung. Außerdem würde er dafür gerne nochmal nach Stockhol reisen und sich mit Agnetha treffen.


    Peter ist übrigens jemand, der sich vorstellen kann, dass ABBA auch heute noch musikalische Meisterwerke vorbringen könnten und sich ein Comeback der Gruppe wirklich wünschen würde.



    Insgesamt finde ich das Interview sehr schön, es drückt das Gefühl der Aufnahmesessions, wie man sie sich vorstellt, ziemlich gut aus und es zeigt mir auch, warum Agnehta sich damals entschieden haben muss, den Aufnahmen zuzustimmen und den Weg ins Studio noch einmal zu gehen.


    Wie findet ihr die Aussagen? Habt ihr das Interview auch gelesen?

  • Das ist wohl ein sehr schönes Interview mit Peter Cetera, aus dem die Wertschätzung, die er auch heute noch für Agnetha empfindet, sehr schön herauszulesen ist.........


    Danke für das Einstellen des Threads, Daniel..


    Ich möchte meine Antwort dazu zweiteilen..........Einmal in bezug auf die gesamte Atmosphäre des Albums........Und dann bezüglich Deiner Anmerkung wegen den Arrangements.......


    Was das Album betrifft........


    Hier sind die Aussagen von Peter Cetera auch nach dieser langen Zeit noch immer sehr treffend und unterstreichen auch noch einmal sehr schön, was ich hier in einem anderen Thread auch schon mal geschrieben hatte.....


    Die Aufnahmen zum ISA-Album waren für Agnetha einfach Lebensfreude und Fun........Kein einziges Album, sei es von ABBA oder sei es eines der Soloalben der ABBA-Mitglieder, ist in einer vergleichbaren Atmosphäre aufgenommen worden......


    In der Tat hat Peter damals mit Engelszungen auf Agnetha eingeredet, als er sie darum bat, für das Album nach Kalifornien zu fliegen und dass er damit Erfolg hatte, zeigt schon die Besonderheit dieser Zusammenarbeit von Agnetha mit Peter sehr gut auf......


    Ich hab dazu ja schon mal einiges dazu geschrieben und möchte eine kleine Textpassage daraus hier dazu nochmal zitieren, weil es hier geade so schön dazu passt.......



    Ich finde, das alles drückt das Lebensgefühl, das dieses Album ausstrahlt, alles sehr gut aus........


    Und natürlich hat Peter Cetera damit absolut recht, wenn e sagt, dass das Album auch in den USA, bei entsprechender Promo, ein absoluter Megaerfolg geworden wäre ähnlich wie in Schweden, wo es übrigens nicht nur zum künstlerisch besten Album Schwedens gewählt wude, sondern sogar zum besten Album des Jahres 1987 in SKANDINAVIEN........


    Für eine zweite Amerika-Reise gab es für Agnetha dann aber keine wirkliche Motivation, weil ihr eben Chartplatzierungen, wie oben erwähnt, nicht wirklich wichtig waren und sie dafür kein zweites Mal einen über 10stündigen Flug machen wollte..........Der Weg war hier das Ziel für Agnetha..........Und das hatte sie gehabt......


    Die Bereitschaft, die Peter Cetera nun in diesem Interview signalisiert, auch für weitere Aktivitäten wie Interviews bei einer Deluxe-Ausgabe zur Verfügung zu stehen, beweist für mich, mit welchem guten Gefühl er auch heute noch an diese Tage von damals zurückdenkt und wie er auch heute noch Agnetha als Mensch und Künstlerin schätzt.........



    Nun noch zu dem zweiten Punkt, auf den Du ansprichst, Daniel........nämlich die Aussage des Interviewers und von Peter Cetera zu den Arrangenents......


    Hier möchte ich folgendes dazu sagen...........Ich bin ein Mensch, der die These vertritt, dass historische Wahrheiten fast immer irgendwann das Licht der Welt erblicken, sei es in Politik, Kultur, Wirtschaft, Musik oder Sport........Das zeigt die Geschichte der Menschheit........Leider passiert das aber gar nicht so selten auch erst nach dem Ableben der Protagonisten.....


    Umso froher bin ich, dass gerade im Bereich ABBA inzwischen die meisten derjenigen, die sich mit der Historie dieser Gruppe und ihrer Musik befassen, sehr wohl wissen, wie die Gegebenheiten damals waren und dass die Gruppe der ABBA-Mitglieder eben nicht nur aus 2 Arrangeuren, sondern aus 3 Arrangeuren bestand.


    Wobei Agnetha dabei immer diejenige war, die am meisten in ihren Arrangements in Richtung Popmusik ging, während Benny und Björn oft auch noch anderen Einflüssen unterworfen waren......


    Gerade Agnetha und Benny haben sich damals als Arrangeure perfekt ergänzt, denn sie standen sich da sehr oft sehr diametral gegenüber........Ich vergleiche das immer ein bisschen mit Lennon/McCartney , wo sich der aggressive John und der harmonische Paul so perfekt ergänzten, was das Elixier der Beatles-Musik war.......


    Bei Agnetha und Benny ist das ein bisschen ähnlich..........Benny stand bei seinen Arrangements immer für sehr üppige, sehr verspielte und volle Arrangements.........Agnetha dagegen stand immer für sehr direkte, sehr klare und strukturierte Arrangements..........


    Sehr viele ABBA-Arrangements haben damals gerade aus dieser kreativen Kombination ihren Zauber bezogen......


    Wenn man weiss, bei welchen ABBA-Liedern Agnetha bei den Arrangements sehr stark kreativ beteiligt war und bei welchen weniger, kann man das dann auch wunderbar nachvollziehen.......


    Wenn wir als Beispiel gerade mal die Zeit des letzten ABBA-Albums nehmen, kann man das wunderbar hören........So ist der Einfluss von Agnetha zum Beispiel bei Liedern wie THE DAY BEFORE YOU CAME, ONE OF US, SOLDIERS oder JUST LIKE THAT überdurchschnittlich groß.........bei Liedern wie I LET THE MUSIC SPEAK oder LIKE AN ANGEL PASSING THROUGH MY ROOM ist er dagegen eher klein oder überhaupt nicht vorhanden...............Und genau das kann man auch wunderbar hören......


    Aber wieder zurück zu dem Interview und dem ISA-Album........und noch einer kleinen Anekdote gerade zum Thema Arragements, worüber ich in einem anderen Thread auch schon mal geschrieben hatte und was dieses Thema eigentlich so wunderbar plastisch macht........Nämlich zu dem Lied MAYBE IT WAS MAGIC, das von PETER BROWN geschrieben wurde......


    Ich zitiere nochmal............



    Eine Aussage, die eigentlich keine Fragen mehr offen lässt......

  • Umso froher bin ich, dass gerade im Bereich ABBA inzwischen die meisten derjenigen, die sich mit der Historie dieser Gruppe und ihrer Musik befassen, sehr wohl wissen, wie die Gegebenheiten damals waren und dass die Gruppe der ABBA-Mitglieder eben nicht nur aus 2 Arrangeuren, sondern aus 3 Arrangeuren bestand.

    Wie du dir sicherlich denken kannst, gehöre ich nicht dieser Gruppe an, was jedoch keineswegs bedeutet, dass ich damit die potenziellen die Fähigkeiten von Agnetha in Frage stelle.

  • Ja, das Interview hab ich gelesen. Wirklich sehr bemerkenswert! Ich mag auch die Art, wie Stany van Wymeersch die Leute befragt. Auch die Serie, in der „prominente ABBA-Fans“ befragt werden, meistens andere Musikerinnen und Musiker, von denen man oft erst dadurch erfährt, dass sie ebenfalls Fans waren und sind. So wie diesmal etwa Kim Wilde… Da könnte ich mir noch andere Interviews vorstellen, spontan fallen mir da Capri und Toumas ein, und natürlich die Ilves Sisters…


    Ich denke auch wie Peter Cetera, dass Agnetha wieder wesentlich populärer in den USA geworden wäre, wenn sie dort nach der Album-Veröffentlichung aufgetreten wäre. Aber ich glaube, da hätte es dann ständiger Medienpräsenz bedurft, dem ersten Trip hinüber wären Wünsche nach drei weiteren gefolgt, und hätte Agnetha dem nachgegeben, hätte sie wohl gleich in die USA übersiedeln können…


    Aber genau das wollte sie eben nicht. Ich glaube sie war und ist immer darauf bedacht, etwas nicht zu groß werden zu lassen, so dass sie nicht wiederum in den Mittelpunkt des Interesses der Medien gerät, was ja bei ABBA schon der Fall war. Dasselbe vermute ich auch bei Benny, erst im letzten Jahr hat er ja wieder größere internationale Promotions absolviert. Und ich kann das sehr gut verstehen, denn wäre ich so finanziell unabhängig wie die ABBA-Mitglieder, würde ich mir auch nicht vorschreiben lassen wie ich mein Leben führen soll. Ich würde auch nur noch die Musik machen die mir wirklich gefällt – wenn überhaupt. Auch wenn das nicht mit dem globalen Musikgeschmack übereinstimmt, oder wie bei Agnetha, wenn dann aus Sicht der Fans viel zu wenig Aktivitäten erfolgen…

  • Die Bereitschaft, die Peter Cetera nun in diesem Interview signalisiert, auch für weitere Aktivitäten wie Interviews bei einer Deluxe-Ausgabe zur Verfügung zu stehen, beweist für mich, mit welchem guten Gefühl er auch heute noch an diese Tage von damals zurückdenkt und wie er auch heute noch Agnetha als Mensch und Künstlerin schätzt.........

    Und gerade das finde ich so fantastisch. Man liest das bei sehr vielen Menschen, die über ihre Zusammenarbeit mit Agnetha sprechen. Man liest es eigentlich auch immer bei denjenigen, die über die anderen aus der Gruppe ABBA sprechen, die wirklich mit ihnen beruflich zu tun hatten.


    Peter Cetera gibt ja zu, dass er im Prinzip nach dem Album keinen persönlichen Kontakt mehr zu Agnetha hatte und trotzdem ist ihm die Arbeit an dem Album in so toller Erinnerung geblieben, dass er sich auch heute, 30 Jahre nach der Veröffentlichung, noch einmal mit dem Thema auseinandersetzen möchte.


    Das gehötz jetzt zwar auch nicht zum Thema, aber diese Einstellung in Bezug auf die Arbeit und das Schätzen von Mitmenschen, die auch Jobs im Hintergrund übernehmen, hat mir bei ABBA immer imponiert. Wenn man so liest, dass sie beispielsweise auf den Toruneen nie mit dem Essen oder einer Feier anfingen, bevor nicht der letzte Bühnen-Mitarbeiter seinen Job erledigt hatte und auch dabei sein konnte, dann zeigt das sehr sehr sehr viel von den Menschen, die diese Gruppe ausgemacht haben und den Werten und der Loyalität, die sie ihren Mitarbeitern, Musikern und anderen Angestellten entgegenbrachten. Spontan muss ich da an die Geburtstagslieder denken für Görel und Stig, aber das ist ein anderes Thema.


    Scotty, weißt Du zufällig wie Agnethas Einstelung einer Deluxe-Ausgabe gegebenüber aussieht?


    Ich frage mich allgemein, ob sie wohl, wenn sie höflich gefragt würde, auch ein entsprechendes Interview oder Ähnliches für so eine Bonus-DVD geben würde und über die Zeit der Aufnahmen sprechen würde und aus heutiger Sicht ihren Standpunkt über die Promo-Aktivitäten damals erklären würde.


    Ich hatte ja auch in mehreren anderen Threads schon geschrieben, dass ich es sehr bedauerlich finde, dass Agnetha noch kein umfassendes Box-Set ihrer internationalen Karriere gewidmet wurde oder eine groß angelegte, seriös recherchierte Dokumentation im Format, wie Arte sie zum Beispiel macht. Als schwedische Ikone und Weltberühmtheit hätte man auch bei SVT schon lange lange auf die Idee kommen müssen, diese umfassende Karriere in einem Porträt würdigend zu dokumentieren und ich glaube ehrlich gesagt auch, dass sie bei so einem Vorhaben nicht abgeneigt wäre, wenn die Rahmenbedingungen und er seriöse Journalismus stimmen würden.


  • Aber genau das wollte sie eben nicht. Ich glaube sie war und ist immer darauf bedacht, etwas nicht zu groß werden zu lassen, so dass sie nicht wiederum in den Mittelpunkt des Interesses der Medien gerät, was ja bei ABBA schon der Fall war. Dasselbe vermute ich auch bei Benny, erst im letzten Jahr hat er ja wieder größere internationale Promotions absolviert. Und ich kann das sehr gut verstehen, denn wäre ich so finanziell unabhängig wie die ABBA-Mitglieder, würde ich mir auch nicht vorschreiben lassen wie ich mein Leben führen soll. Ich würde auch nur noch die Musik machen die mir wirklich gefällt – wenn überhaupt. Auch wenn das nicht mit dem globalen Musikgeschmack übereinstimmt, oder wie bei Agnetha, wenn dann aus Sicht der Fans viel zu wenig Aktivitäten erfolgen…

    Über das, was Du im letzten Absatz geschrieben hast, denke ich in letzter Zeit auch ähnlich. Ich konnte das vor 10-12 Jahren, als begann, mich für ABBA zu interessieren, nicht verstehen, warum etwas so Gutes, so Erfolgreiches und Schönes wie diese Gruppe und deren Mitglieder aus der Öffentlichkeit zurückzogen. Man macht im Leben da ja auch eigene Erfahrungen und kann, wenn auch nicht in dem Maße, wie es die Vier erlebt haben, nachvollziehen, was für ein hohes Gut eine intakte Familie und ein ausgeglichenes Privatleben und Freizeit sind.


    Im Endeffekt muss man es viel höher einstufen, dass sie die Courage hatte, ihre Karriere aufzugeben, als sie für sie weitere Auszeichnungen, goldenen Platten und Partys mit durchwachten Nächten und die Aufmerksamkeit der Medien und der ganze Rummel keinen wirklichen Mehrwehrt hatte und ihre möglicherweise noch vorhandenen künstlerischen Ambitionen und Interessen dem Familienleben und ihren Kindern unterzuordnen.


    Umso schlimmer, dass die Gossip-Presse Agnetha nicht gehen lassen wollte und ihr diverse Geschichten angedichtet und sie auf Schritt und Tritt verfolgt hat. Gerade für jemanden, der offensichtich ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und Bedürfnis für gegenseitige Wertschätzung hat, muss das eine absolute Horror-Erfahrung gewesen sein.


    Und um den Bogen zum Thema zurückzuspannen: Es ist ein gänzlich anderes Bild, das man von der Künstlerin und dem Menschen Agnetha Fältkog bekommt, wenn man denen zuhört, die mit ihr persönlich zusammengearbeitet haben. Da fällt kein böses Wort, da ist auch nie von Abschottung oder Ähnlichem zu lesen. Und das spricht einerseits für Agnetha und die Menschen, mit denen sie gemeinsam gearbeitet hat, noch viel mehr aber auch für ihr Gespür, sich die Leute auszusuchen, mit denen sie zusammenarbeitete.

  • Scotty, weißt Du zufällig wie Agnethas Einstelung einer Deluxe-Ausgabe gegebenüber aussieht?


    Ich frage mich allgemein, ob sie wohl, wenn sie höflich gefragt würde, auch ein entsprechendes Interview oder Ähnliches für so eine Bonus-DVD geben würde und über die Zeit der Aufnahmen sprechen würde und aus heutiger Sicht ihren Standpunkt über die Promo-Aktivitäten damals erklären würde.


    Ich hatte ja auch in mehreren anderen Threads schon geschrieben, dass ich es sehr bedauerlich finde, dass Agnetha noch kein umfassendes Box-Set ihrer internationalen Karriere gewidmet wurde oder eine groß angelegte, seriös recherchierte Dokumentation im Format, wie Arte sie zum Beispiel macht. Als schwedische Ikone und Weltberühmtheit hätte man auch bei SVT schon lange lange auf die Idee kommen müssen, diese umfassende Karriere in einem Porträt würdigend zu dokumentieren und ich glaube ehrlich gesagt auch, dass sie bei so einem Vorhaben nicht abgeneigt wäre, wenn die Rahmenbedingungen und er seriöse Journalismus stimmen würden.


    Agnetha steht einer Veröffentlichung des I STAND ALONE-Albums ausnahmslos positiv gegenüber.....


    Sie befördert das zwar nicht mit eigenen Aktivitäten, hat aber schon 2016 ihr OK für das Erscheinen eines solchen Albums gegeben, was in diesem Falle auch nötig war, da ein Teil der Rechte des Albums auch bei ihren Persönlichkeitsrechten bzw. ihrer Firma Agnetha Fältskog AB lagen bzw. liegen.......


    Zu der Frage, ob Agnetha bei höflicher Nachfrage ein solches Album kommentieren würde bzw. für ein entsprechendes Interview für eine Bonus-DVD zur Verfügung stehen würde, kann ich folgendes sagen......


    Ich möchte hier nicht für Agnetha sprechen, aber ich weiss, dass sie bei einer höflichen Nachfrage keine Einwände gehabt hätte, für einige neue Kommentare und Beschreibungen für das letztjährige CMP-Buch zur Verfügung zu stehen.......Hätte CMP damals den Mut bewiesen, Agnetha zu fragen, hätte er dazu kein "Nein" erhalten......Er hat es aber leider nicht getan.....


    Ein Kommentar zu einem eigenen Album wäre in diesem Kontext für Agnetha auch kein Problem und wenn dies in einer entsprechenden Form geschehen würde, dann würde sie das mit Sicherheit tun......


    Agnethas Erinnerungen an das ISA-Album sind ob seiner Ungewöhnlichkeit der Begleitumstände noch wesentlich vielfältiger als bei anderen Alben........Sie würde sicher nicht alles öffentlich erzählen, was sie damals alles erlebt hat, aber sie würde sicherlich in Erzählungen einen Einblick in die Atmosphäre geben, die damals bei den Aufnahmen zu diesem Album geherrscht hat....


    Dass bisher seitens SVT keine umfassende Dokumentation über Agnetha gemacht wurde, ist generell ein Armutszeugnis...........Andererseits hat Agnetha auch keinen Bedarf an neuen Pseudo-Dokumentationen wie zum Beispiel jener neue britische Film, der über Weihnachten in Großbritannien ausgestrahlt wurde und in der das Stalker-Thema wieder in all seinen unwahren Facetten reißerisch ausgebreitet wurde........Es wäre die Frage, ob SVT in der Lage wäre, eine wirklich seriöse Doku zu estellen............Wie das geht könnten sie sich bei der BBC-Dokumentation "Agnetha, ABBA & After" abschauen, die anlässlich der Bonus-DVD von Agnethas Album "A" veröffentlicht wurde, denn diese ist in ganz großen Teilen absolut gut, seriös und wirklich hervorragend gemacht ........


    Im Endeffekt muss man es viel höher einstufen, dass sie die Courage hatte, ihre Karriere aufzugeben, als sie für sie weitere Auszeichnungen, goldenen Platten und Partys mit durchwachten Nächten und die Aufmerksamkeit der Medien und der ganze Rummel keinen wirklichen Mehrwehrt hatte und ihre möglicherweise noch vorhandenen künstlerischen Ambitionen und Interessen dem Familienleben und ihren Kindern unterzuordnen.


    Umso schlimmer, dass die Gossip-Presse Agnetha nicht gehen lassen wollte und ihr diverse Geschichten angedichtet und sie auf Schritt und Tritt verfolgt hat. Gerade für jemanden, der offensichtlich ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und Bedürfnis für gegenseitige Wertschätzung hat, muss das eine absolute Horror-Erfahrung gewesen sein.


    Das muss man in der Tat viel höher einstufen und es gehört vor allem auch eine unglaubliche persönliche Stärke und Wahrhaftigkeit dazu, dies so zu tun, wie Agnetha das getan hat....Und auch Selbstlosigkeit, Liebe und Loyalität........


    Dass die Erfahrungen mit der Gossip-Presse Horror-Erfahrungen waren für Agnetha ist leider Realität, aber auch hier hat sie für mich einmalige Stärke bewiesen, weil sie sich auch davon nicht von ihrem Weg abbringen ließ und sich auch nicht davor gescheut hat, die offene Konfrontation mit dieser Presse zu suchen. .......Eine Sache, die sich andere niemals so getraut hätten, und wodurch sie schließlich und endlich auch erfolgreich war.......


    Und um den Bogen zum Thema zurückzuspannen: Es ist ein gänzlich anderes Bild, das man von der Künstlerin und dem Menschen Agnetha Fältkog bekommt, wenn man denen zuhört, die mit ihr persönlich zusammengearbeitet haben. Da fällt kein böses Wort, da ist auch nie von Abschottung oder Ähnlichem zu lesen. Und das spricht einerseits für Agnetha und die Menschen, mit denen sie gemeinsam gearbeitet hat, noch viel mehr aber auch für ihr Gespür, sich die Leute auszusuchen, mit denen sie zusammenarbeitete.


    Diesen Abschnitt kann ich Buchstabe für Buchstabe genau so unterschreiben..........Besser kann man das nicht ausdrücken.......... :thumbup:
    .

  • Ich bin zwar nicht in dem Fanclub, habe mir aber diesmal das Heft bestellt, genau wegen diesem Interview!


    Ich finde es toll, das Peter Cetera sich nach Jahren zu Agnetha und ihrer Zusammenarbeit geäussert hat. Das hat er ja bei Licht und Schatten (soweit ich noch weiss) abgelehnt!


    Ich mag Peter Cetera und fände es schön, wenn sich beide zu einem neuen, gemeinsamen Projekt entscheiden würden.
    Super wäre natürlich auch, wenn bald die Verwirklichung von der Deluxe Version von "I stand alone" wahr werden würde, inkl. DVD :thumbsup:


    Danke für die vielen Infos in diesem Thread!
    Ihr seit die BESTEN! :thumbsup:

  • Oh Nissi.....ich würde es nicht begrüßen wenn die beiden ein weiteres Projekt machen würden.....

  • Der Style dieser ISA Produktion gefällt mir überhaupt nicht....bis auf 2 Lieder. Peter Cetera ist ein toller Typ, der aber nicht für Agnetha geeignet ist....West Coast Sound steht ihr einfach nicht.


    Ich weiß viele mögen und lieben ISA....aber es gibt auch viele die genau dieses Album weniger mögen.

  • Also ich fand es auch ein sehr Aufschlussreiches Interview mit Peter Cetera im "Off.Int.ABBA Fan Club" Mag.
    Ich freue mich immer wenn ich etwas zu/über das "I STAND ALONE" Album erfahre.
    Ich finde es echt toll, dass es nach Bruce Gatisch u. Alberto Tolot--jetzt dieses Interview gibt.
    Man erfährt gleich noch etwas über Agnethas Persönlichkeit(klar auch hier...).
    Cool das Bild von Peter Cetera mit der LP in den Händen.
    Hatte mal irgendwo gelesen, das Ihm das Cover absolut nicht gefällt....und das er sich dazu nicht äußere.......(looks at the album cover)..SHE WAS BEAUTIFUL AND LOOKED GREAT.
    THAT`S A GOOD PICTURE !!!!(AUS DEM INTERVIEW).
    Man darf echt nicht alles glauben.....
    Ich würde mich echt freuen wenn Sony, es im Frühling´2018 wieder veröffentlicht...und mit 1-2 "Doku´s.
    Bitte nicht erst im Nov.´18 veröffentlichen....
    Ich bin mir jetzt schon sicher, dass es für mich ein großes Highlight ist diese re-release.
    Es ist mein "Entspannungsalbum", habe ich schon öfter geschrieben,....ich weiß...sorry.
    Einfach mal ein-abtauschen....einfach prima.
    Muss gestehen das ich über/von diesem Album sehr Info interessiert bin, es kam für mich damals so überraschend.....und von "meinem" Plattenladen...bekam ich noch ein "Promo--Poster" geschenkt, eine für mich sehr schöne Erinnerung....
    Jetzt kommt.....ich hoffe es ist O.K?!


    https://www.youtube.com/watch?v=B1icYdN5TLc

  • Ich finde es toll, das Peter Cetera sich nach Jahren zu Agnetha und ihrer Zusammenarbeit geäussert hat. Das hat er ja bei Licht und Schatten (soweit ich noch weiss) abgelehnt!


    Ich mag Peter Cetera und fände es schön, wenn sich beide zu einem neuen, gemeinsamen Projekt entscheiden würden.


    Hatte mal irgendwo gelesen, das Ihm das Cover absolut nicht gefällt....und das er sich dazu nicht äußere.......(looks at the album cover)..SHE WAS BEAUTIFUL AND LOOKED GREAT.
    THAT`S A GOOD PICTURE !!!!(AUS DEM INTERVIEW).
    Man darf echt nicht alles glauben.....


    Wie man sieht, ist auch hier allerhand Unsinn geschrieben worden bezüglich angeblicher Aussagen von Peter Cetera....


    Tatsache ist, dass sich Peter Cetera nie negativ zu dem Album, zu seinem Cover oder zu der Zusammenarbeit mit Agnetha geäußert hat......


    Ich hab speziell darauf ja schon einmal in einam anderen Thread im letzten Jahr explizit hingewiesen und es freut mich daher umso mehr, dass es nun auch dieses neue Interview mit Peter gibt, welches das noch einmal sehr klar bestätigt und deutlich macht.......


    Die Zusammenarbeit von Agnetha mit Peter Cetera war von großer Harmonie und Empathie geprägt und ich rechne es Peter sehr hoch an, dass er wirklich alles menschenmögliche unternahm, um Agnetha den Aufenthalt in Kalifornien so schön wie möglich zu gestalten.........Agnetha erwähnte auch immer wieder die unglaubliche Leichtigkeit und totale Entspanntheit dieser Tage und die große Harmonie, was man meiner Meinung nach dem Album auch anhört.......


    Die ganz persönlichen Erinnerungen an das ISA-Album seitens Agnetha sind jedenfalls mit die schönsten, die sie an ein Album hat..........und es ist eine schöne Sache, dass Peter Cetera das ähnlich empfunden hat....


    Wie hier schon einmal von Daniel geschrieben wurde, hatte Agnetha immer ein sehr gutes Gespür, mit welchen Menschen sie sich auch künstlerisch umgeben hat..........und sie wurde in diesem Kontext auch von niemandem enttäuscht.......


    Ich bin auch der Meinung, dass dieses Album perfekt zu Agnetha passte..........Es war die Musik, für die sie im Jahre 1987 stand und es sind Lieder, die nach meiner Meinung Agnethas Persönlichkeit wunderbar repräsentieren....


    Da sind diese traumhaft schönen Balladen MAYBE IT WAS MAGIC und IF YOU NEED SOMEBODY TONIGHT, die Agnetha "pur" sind.........da ist ein Lied wie THE LAST TIME, das nach meiner Meinung eines der stärksten Lieder ist, die Agnetha gesungen hat........da ist das geheimnisvolle I STAND ALONE........


    Ich persönlich konnte mit Schubladen und Bezeichnungen wie "Westcoast-Sound" oder ähnlichem noch nie viel anfangen..........Diese Lieder repräsentieren für mich den Musikgeschmack Agnethas der damaligen Zeit, die bei vielen Liedern des Albums auch auf die heutige Zeit übertragbar sind, weil sie zeitlos sind................vielmehr als etwa die Lieder von EYES OF WOMAN, die viel stärker an eine bestimmte Zeit, hier die 80er-Jahre, gebunden sind, ........während die ISA-Lieder fast alles zeitlose Schönheiten sind......
    .

  • Das Interview ist wirklich sehr schön und auch aufschlussreich.
    Ob dieses Album nun allerdings West Coast ist, oder sonst was ist.....ich persönlich war noch nie von einem Album so enttäuscht.


    Da hilft auch nicht wenn Agnetha If you leave me now singen würde.... :lol:
    Ich kann es schlecht beschreiben....ist ja auch nicht das Thema in diesem Thread.
    das Interview ist echt klasse....da kann man wirklich etwas erfahren.


  • Die Zusammenarbeit von Agnetha mit Peter Cetera war von großer Harmonie und Empathie geprägt

    @Scotty: wie meinst Du das jetzt? Harmonie & Empathie?
    Oder ist das nur ein Schreibfehler und sollte heissen
    Sympathie? ;)

  • @Scotty: wie meinst Du das jetzt? Harmonie & Empathie?
    Oder ist das nur ein Schreibfehler und sollte heissen
    Sympathie?


    Nein, das ist kein Schreibfehler, Nissi.........


    Das sollte in der Tat heißen........."geprägt von Harmonie und Empathie"


    Aber auch das Wort SYMPATHIE würde natürlich und selbstverständlich passen, denn Agnetha und Peter Cetera haben von Anfang an auch Sympathie füreinander empfunden.......Andernfalls hätte man solch ein Projekt in dieser Form auch überhaupt nicht realisieren können....


    Aber nun will ich Dir gerne noch erklären, warum ich hier das Wort EMPATHIE benutzt habe


    WIKI definiert das Wort EMPATHIE wie folgt :


    Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen.......


    Und weiter.....


    Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung – je offener eine Person für ihre eigenen Emotionen ist, desto besser kann sie auch die Gefühle anderer deuten


    Gemeinhin wird in der Öffentlichkeit das Wort EMPATHIE aber oft gleichgesetzt mit dem Wort MITGEFÜHL, was dann oft sogar auch das Wort MITLEID beinhaltet.........Das aber ist nicht die eigentliche Bedeutung des Wortes EMPATHIE.........Vielleicht auch daher Deine Nachfrage......


    Wenn Du Dir die obige Definition von EMPATHIE durchliest, beschreibt das in gewisser Weise auch genau die Zusammenarbeit von Agnetha und Peter Cetera.........Peter Cetera konnte sich sehr gut in die Empfindungen und Emotionen von Agnetha hineinversetzen und er hat ihr in Kalifornien sozusagen jeden Wunsch von den Augen abgelesen........Er hat alles dafür getan, dass Agnetha wundervolle gut 5 Wochen in Kalifornien hatte, an die sie selbst heutzutage noch gerne zurückdenkt.....


    Auf der anderen Seite wusste Agnetha sehr genau, dass sie sich auf Peter Cetera hundertprozentig verlassen konnte......Dieses Wissen um seine Motive und seine Persönlichkeit war überhaupt erst die Voraussetzung dafür, dass sie für dieses Album den Flug über den großen Teich nach Amerika gewagt hat.......


    Die Zusammenarbeit von Agnetha und Peter Cetera war daher von großer Offenheit geprägt.........Auch das etwas, was man diesem wundervollen Album sehr gut anmerkt, wie ich finde....


    Ich hoffe, ich konnte Deine Nachfrage beantworten....... ;)

  • Danke Scotty :D
    Siehst Du, ich sah das Wort immer als Negativ!
    Das Gegenteil von Sympathie :S


    So kann man in einem Satz ein Wort falsch verstehen und schon klingt er anders ;)


    Geht mir immer wieder auch mal,
    wenn ich was in Englisch lese :lol:


    Ich würde mich freuen, wenn Peter und Agnetha nochmal was zusammen machen... diesmal in Schweden.
    Ich glaube, es macht viel aus in welchem Land man ein Album produziert. Da ist dann immer der Einfluss von dem Land eingeflossen.
    Hört man bei "I stand alone" oder auch bei ABBAs "Voulez-Vous"!


    Auch mit Barry Gibb könnte ich mir mal eine Zusammenarbeit vorstellen. Ich weiss jetzt grad nicht, ob das für Agnetha mal eine Option war...

  • Ja, ich finde allerdings dass es etwas ausmacht in welchem Land etwas produziert wird! Und genau das war auch ein Grund warum ich I Stand Alone nicht so optimal fand von der Produktion her.


    Ist vielleicht recht engstirnig gedacht, aber ich finde doch, eine schwedische Sängerin hört sich besser an mit skandinavischen Musikern…


    Das ist aber nun nur ein ganz persönlicher Geschmack, andere mögen den Westcoast-Sound sehr.

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